Mehr als 140 Technologieinteressierte und Entscheider aus Verlagen diskutieren heute auf dem 8. VDZ Tech Summit im Livestream, wie Medienhäuser mit Hilfe von Automatisierung und intelligenter Vernetzung von Daten und Prozessen attraktive Produkte für ihre Leserinnen und Leser entwickeln und gleichzeitig die Effizienz steigern können.
Verlage nutzen den Veränderungsschwung der Digitalisierung, erproben neue Technologien wie Sprachassistenten oder Textroboter und binden sie in ihre Geschäftsprozesse ein. „Mit tief verankertem Tech-Know-how in allen Bereichen lässt sich der Transformationsprozess aktiv gestalten. Der Dreiklang aus Data, KI und hundertprozentigem Verständnis der Zielgruppeninteressen muss beherrscht werden, um als modernes Medienhaus am Markt zu bestehen“, stellt VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer fest und ergänzt: „Verlage investieren jedes Jahr in den digitalen Transformationsprozess. Die Politik in Brüssel und Berlin muss jetzt zwingend für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen, gerade gegenüber den Torwächterplattformen, die weltweit bald 80 Prozent der gesamten Werbeerlöse abschöpfen, die mit allen Mitteln versuchen, das Urheberrecht auszuhöhlen, und die alles tun, um den Digital Markets Act der EU ins Leere laufen zu lassen.“
Zum Auftakt der virtuellen Konferenz skizziert Samir Fadlallah, COO/CTO News Media National bei Axel Springer und Sprecher der Arbeitsgruppe Online IT im VDZ, die aus seiner Sicht wichtigsten Herausforderungen: „Uns CTOs werden in 2021 sicherlich zwei Themenkomplexe beschäftigen: Zum einen müssen wir den regulatorischen Herausforderungen und grundlegenden Änderungen in der Funktionsweise des für uns relevanten Teils des Internets begegnen. Zum anderen wollen wir durch neue, smarte und datenbasierte Technologielösungen unsere Geschäftsmodelle weiter transformieren und deren Wachstum aktiv treiben.“
Das Zusammenspiel von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft nimmt Dominik Grau in den Blick: „Künstliche Intelligenz ist einer der zentralen Wachstumsmotoren der kommenden Jahre, die Grundlagen, Standards und Normen werden jetzt gestaltet,“ erörtert der Geschäftsführer des Beuth Verlag in seinem Beitrag. Um Vertrauen in KI-Anwendungen aufzubauen, die Akzeptanz zu stärken und die Entwicklung der Technologie zu unterstützen, sei ein klarer Handlungsrahmen der Schlüssel. „Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die Normungs-Roadmap KI und die Strategie für smarte Standards des DIN e.V. sowie die Anwendungen des Beuth Verlags.“
Wie sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Verlagen die Content-Erstellung effizienter gestalten lässt, erläutert Axel Burkert. In seiner Keynote geht der Verlagsleiter für Digitale Medien beim Alfons W. Gentner Verlag auf konkrete Fallbeispiele aus dem Fachmedienhaus ein: „Mit der Hilfe von Textrobotern konnten wir aus einer einzigen Excel-Tabelle rund 7.000 Texte für fünf Portale erzeugen.“
Elena Gasthaus und Anne Küpper stellen den Text-To-Speech-Service von Axel Springer vor, der Textinhalte in Audio umwandelt und dabei eine journalistische Erzählweise imitiert. „Audio-Formate werden als zusätzliche Darstellungsform für Medienmarken immer wichtiger. Individuelle, synthetische Markenstimmen ermöglichen es uns, Audio-Inhalte zu skalieren. Dabei ist es uns wichtig, synthetische Stimmen so einzigartig zu gestalten, wie die Marken, die sie verwenden,“ betonen die Produktmanagerinnen. Im Voice-Zeitalter bilden synthetische Markenstimmen aus Sicht der Expertinnen die Grundlage, Audio skalierbar anbieten zu können.
„Den Zeitschriftenverlegern gelingt es, erfolgreich, agil und schnell auf den Digitalisierungsschub der Branche zu reagieren,“ bestätigt Lutz Drüge, Geschäftsführer Print und Digitale Medien im VDZ. Für stetige Veränderung sorge die kontinuierliche Ausrichtung der Verlagsprodukte an den Wünschen und Bedürfnissen der Leserinnen und Leser. Zusätzlichen Antrieb für Innovationen gäbe die Tech-Perspektive, meint Drüge und fasst zusammen: „Künstliche Intelligenz oder Automatisierung sind kein Selbstzweck. Ihr größtes Potenzial entfalten sie dann, wenn sie Standardisierung, Effizienz und Individualisierung vereinen – immer am Touchpoint zum Leser.“
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