Die Senkung von Spritverbrauch und Schadstoffausstoß stellen für eine klimafreundliche Fahrzeugnutzung wichtige Kriterien dar. Zu den obersten Zielen für die Weiterentwicklung der Kraftstoffqualität zählt daher die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Veränderungen beim Mix von Kraftstoffen sind wiederum relevant bei der Produktentwicklung zukünftiger Fahrzeugmotoren. „Weltweit variiert die Zusammensetzung und Qualität von Kraftstoffen, die Entwicklung weist in einzelnen Ländern und Regionen deutliche Unterschiede auf”, erklärt Anke Konzack, Business Development Managerin bei der SGS in Deutschland. Um eine transparente und umfassende Übersicht zu Forschungs- und Entwicklungszwecken insbesondere für führende Fahrzeughersteller und Mineralölkonzerne zu schaffen, analysiert die SGS bereits seit 1989 unabhängig Kraftstoffproben aus über 150 Ländern. Nun liegen die Daten der aktuellen World Wide Fuel Study vor.
Sinkender Schwefelanteil sorgt für verbesserten Klimaschutz
Der Kraftstoffmix hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten stark verändert. Besonders sichtbar wird dies in der kontinuierlichen Reduktion des durchschnittlichen Schwefelanteils: „Unsere aktuellen Analysen zeigen, dass die Kraftstoffqualitäten länderspezifisch stark variieren, sich aber generell verbessert haben. In den meisten Ländern, mit einigen Ausnahmen in Asien und Afrika, sind heute deutlich schwefelärmere Kraftstoffe erhältlich als noch im Vergleichsjahr 2000,“ so Anke Konzack. Bei Diesel ergab der Langzeitvergleich über 20 Jahre eine Reduktion von mehr als 90 Prozent auf allen Kontinenten. Bei Benzin sind es sogar über 95 Prozent in Latein Amerika, Asien, Europa und Nord Amerika. Das Schlusslicht bildet aktuell Afrika mit 74 Prozent weniger Schwefelanteil als im Vergleichsjahr 2000. Die Kraftstoff-Experten von SGS betrachten kontinuierlich verbesserte Raffinierungsprozesse im Laufe der Jahre als Hauptursache für diese positive Entwicklung. Sie tragen zur Reduktion von Partikelemissionen bei Dieselkraftstoffen sowie zu einem geringeren Benzin-Verbrauch bei Ottomotoren und somit zur Verbesserung der Klimabilanz bei.
Regenerative Rohstoffe auf dem Vormarsch, in Entwicklungsländern noch zu häufig Metalladditive
Betrachtet man den Anteil regenerativer Rohstoffe, so ist zu verzeichnen, dass die Beimischung von Biokraftstoffen (E10, B7) weltweit mit Ausnahme von Afrika und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) zunimmt. Die Beimischungsmengen variieren jedoch länderspezifisch. Den Hauptrohstoff für Biokraftstoffe stellen nach wie vor Nahrungspflanzen dar. Kritisch anzumerken ist, dass in Proben aus Entwicklungsländern, zum Beispiel in Pakistan, häufig Spuren von Metalladditiven gefunden werden. Giftige Schwermetalle führen nicht nur zu erheblichen Umweltbelastungen, sondern haben auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit.
Verbesserung der Kraftstoffe schreitet auch zukünftig weiter voran
„Abgesehen von den unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Kraftstoffe in den verschiedenen Regionen haben einige Länder auch zwei oder drei verschiedene Qualitäten auf dem Markt”, weiß Anke Konzack zu berichten. Die tatsächliche Qualität ist oftmals besser als die Produktangabe. Daher ist es für die Industrie sinnvoll, auf reale Daten zurückgreifen zu können.” Für die Zukunft prognostiziert die Expertin: „Wir erwarten, dass sich die Kraftstoffe weiter verbessern, das heißt, auch in den Entwicklungsländern wird der Schwefelgehalt weiter reduziert. Darüber hinaus steigt die Bedeutung von alternativen Kraftstoffen an, beispielsweise HVO (Hytrotreaded vagitable oil) und GTL (Gas to Liquid) für Diesel. Bei Ottokraftstoffen nimmt der Anteil an ethanolhaltigen Kraftstoffen zu.“
Testergebnisse aus rund einer Million Kraftstoff-Analysen
Die SGS zählt als weltweit führendes Unternehmen für Inspektion, Verifizierung, Prüfung und Zertifizierung. Mit rund 90.000 Mitarbeitern betreibt es ein Netzwerk von mehr als 2.600 Büros und Labors auf der ganzen Welt. Die Qualitätsanalyse von Öl, Kraft- und Schmierstoffen erfolgt im Fuel Technology Center und Schmierstofflabor der SGS in Speyer (Rheinland-Pfalz). Basis für die World Wide Fuel Study 2020 sind jeweils rund 900 Benzin- und Dieselproben, die im Laufe des Jahres in der Sommer- und Wintersaison an zufällig ausgewählten Tankstellen aus insgesamt 150 Ländern von den Experten stichprobenartig genommen wurden. Aufgrund der regelmäßigen Analysen ist es dem Unternehmen gelungen, in den letzten Jahrzehnten eine einzigartige Datenbank mit weltweiten Spezifikationen zur Kraftstoffqualität aufzubauen. Diese weist mittlerweile Testergebnisse aus rund einer Million Kraftstoff-Analysen auf. Zudem liefert sie einen Überblick über relevante Aspekte für die Politik und Gesetzgebung sowie Marktinformationen der jeweiligen Länder und Regionen.
Die vollständige „SGS World Wide Fuel Study 2020” enthält einen umfassenden Bericht mit zahlreichen Zusatzinformationen wie Einzeldaten, Grafiken, Statistiken, globalen Trendanalysen, Tabellen, Bildern und Kommentaren. Die gesamten Studienergebnisse sind kostenpflichtig, eine kostenlose Zusammenfassung kann per Mail an de.ogc.projects@sgs.com angefordert werden.
Die SGS-Gruppe ist das weltweit führende Unternehmen beim Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren. 1878 gegründet, setzt die SGS mit Hauptsitz in Genf mit rund 90.000 Mitarbeitern und einem internationalen Netzwerk von über 2.600 Niederlassungen und Laboratorien global anerkannte Maßstäbe für mehr Sicherheit, Effizienz und Qualität.
In Deutschland ist die SGS-Gruppe seit 1920 aktiv und bundesweit mit rund 3.400 Mitarbeitern an 40 Standorten präsent. Zu ihr gehören auch die SGS INSTITUT FRESENIUS GmbH, die SGS-TÜV Saar GmbH und die SGS Germany GmbH. Im Auftrag von Herstellern, Händlern oder Regierungen sorgt die SGS mit zahlreichen Inspektions-, Überwachungs- und Prüfdiensten über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg für mehr Sicherheit, mehr Effizienz und mehr Qualität.
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