Der Stab Feuerwehr wurde am Abend um 21:25 Uhr einberufen und mit dienstfreien Kräften der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.
Bei der Produktionshalle handelt sich um einen sog. Störfallbetrieb: Eine Einrichtung, in welcher große Mengen Gefahrstoffe verarbeitet und gelagert werden. Diese Einrichtung unterliegt der Störfallverordnung. Aus diesem Grund rückte die Berliner Feuerwehr bereits initial mit einem Großaufgebot zu dieser Einsatzstelle aus.
Der Brand breitete sich zunächst auf ca. 2.000m² der insgesamt 5.000qm großen Produktionshalle aus.
Ein Angehöriger eines Energieversorgungsunternehmens wurde während seiner Tätigkeit vor Ort leicht verletzt.
62 Bewohnerinnen und Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in der Motzener Straße wurden evakuiert und zunächst in einem BVG Bus auf einem Gelände der Polizei durch das DRK betreut. Im Anschluss wurden sie in einem Hotel untergebracht.
Zu Spitzenzeiten waren rund 170 Einsatzkräfte zeitgleich im Einsatz. Neben der Brandbekämpfung lag ein weiterer Hauptschwerpunkt in umfangreichen Gefahrstoffmessungen. Diese wurden großräumig im Umfeld der Einsatzstelle an verschiedenen Messpunkten durch Spezialfahrzeuge durchgeführt. Die Messung hat ergeben, dass zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für die Bevölkerung vorlag.
Aufgrund des hohen Personalbedarfs an der Einsatzstelle wurden alle Kräfte der Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen. Diese unterstützen einerseits an der Einsatzstelle und besetzten andererseits Fahrzeuge auf Wachgebäuden. Hierdurch konnte der Grundschutz im Stadtgebiet gewährleistet werden, um ggf. bei weiteren Einsätzen Hilfe leisten zu können. Umliegende Kliniken wurden frühzeitig über den Einsatz und mögliche Verletzungen von Menschen durch gefährliche Stoffe informiert.
Aufgrund der gelagerten Stoffe musste die Brandbekämpfung sowohl unter erschwerten als auch unter gefährlichen Einsatzbedingungen durchgeführt werden. Nur so konnte einer Brandausbreitung entgegengewirkt werden. Trotzdem breitete sich das Feuer auf die gesamte Produktionshalle aus. Kurzfristig mussten Einsatzfahrzeuge in Sicherheit gebracht werden.
In der Einsatzleitung der Berliner Feuerwehr erfolgte u. a. die Koordinierung der Maßnahmen mit Verantwortlichen des betroffenen Betriebs, der Polizei Berlin, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der Energie- und Versorgungsunternehmen, der Berliner Wasserbetriebe, der BVG sowie dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.
In den heutigen Morgenstunden wurde festgestellt, dass es durch Leckagen zu einem Austritt von Gefahrstoffen kam. Die Berliner Feuerwehr wird derzeit vor Ort durch Kräfte des DRK sowie des Technischen Hilfswerks unterstützt.
Wegen der Geruchsbelästigung werden Anwohnerinnen und Anwohner im Ortsteil Marienfelde/angrenzend Lichtenrade gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und Klimaanlagen- und Lüftungssysteme auszuschalten.
Die Einsatzmaßnahmen dauern vermutlich den ganzen Tag an.
Um 10:30 Uhr findet heute (12.02.) vor Ort eine Pressekonferenz statt.
Treffpunkt für Medienvertretende:
Motzener Straße/Nahmitzer Damm – Einsatzleitwagen der Berliner Feuerwehr
Der Behördensprecher, Herr Thomas Kirstein, wird vor Ort Auskünfte erteilen.
Berliner Feuerwehr
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