Die „Maulbronner Madonna“ und die Weihnachtsgeschichte in der Klosterkirche

Szenen aus dem Leben Christi und Mariens zählen zu den Hauptmotiven der christlichen Bildkunst. Im Zentrum steht meist die Anbetung des Christuskindes, wie an Weihnachten durch die Heiligen Drei Könige, die durch den Stern nach Bethlehem geführt werden. Unabhängig von Weihnachten wird Maria mit dem Jesuskind seit dem 12. Jahrhundert als „Madonna“ verehrt und dargestellt – stehend oder thronend. Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis der Marienfrömmigkeit hat sich in der Klosterkirche des Klosters Maulbronn erhalten: die „Thronende Madonna mit Kind“ aus dem 15. Jahrhundert. Maria ist die Ordensheilige der Zisterzienser, weshalb ihr auch fast immer die Klosterkirchen dieses Ordens geweiht sind.

Die Weihnachtsgeschichte in der Klosterkirche

Das Kloster Maulbronn beherbergt aus seiner jahrhundertelangen Geschichte als Zisterzienserkloster großartige Kunstwerke, die biblische Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens erzählen: So ist an der Nordwand im Hauptschiff der Klosterkirche die Anbetung der Heiligen Drei Könige auf einem großen Fresko zu sehen. Laut Inschrift stammt das Werk aus dem Jahre 1424 und wurde von einem „Magister Ulrich“ gemalt. Besonders eindrucksvoll ist jedoch die „Maulbronner Madonna“, eine lebensgroße Marienskulptur. Entstanden ist sie zwischen 1307 und 1317 in Köln – wie sie nach Maulbronn kam, bleibt ihr Geheimnis. Die Figur war, typisch für die Entstehungszeit, strahlend farbig gestaltet, mit Vergoldungen an Kleid, Mantel und Haar, mit leuchtend blauem Mantelfutter und realistischen Details wie dem gemalten Eichhörnchenpelz als kostbaren Besatz. Ornamente und kleine Glassteine sorgten auf den Vergoldungen und Mantelsäumen für zusätzliche Effekte. Der Glanz der Figur im Kerzenlicht der Kirche muss eindrucksvoll gewesen sein.

Die Maulbronner madonna als verehrtes Bild

Im Vergleich zu anderen Marienfiguren der Zeit beeindruckt die Maulbronner Muttergottes durch eine gradlinige Eleganz, sichtbar in den fließenden Gewandfalten und der leichten Bewegung. Auf der hohlen Rückseite hat sie eine Reliquienkammer, ein Hinweis darauf, dass sie ein Andachtsbild war. Im Mittelalter enthielten alle verehrten Figuren Reliquien, Gegenstände, die mit den Heiligen verbunden wurden. Sie waren die Bestätigungen, dass die Geschichten wahr und verbürgt waren. Zugleich erwartete man von den heiligen Materialien einen Effekt: Sie sollten Wunder bewirken und das Gebet verstärken. Die „Maulbronner Madonna“ erfüllt offensichtlich genau diesen Zweck: Aus dem ganzen Stamm eines Walnussbaums geschnitzt, ist die sitzende Marienfigur mit 170 cm Höhe lebensgroß, geschaffen für einen mächtigen Kirchenraum wie etwa den der Klosterkirche in Maulbronn ‒ als „Ansprechperson“ für die Gebete der Gläubigen: Als Fürbitterin und Vermittlerin zwischen den Menschen und dem Göttlichen wird sie bis heute verehrt.

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