Ein Jahr vor der Bundestagswahl und im Eindruck der COVID-19 Krise steht Deutschland vor der zentralen Frage, wie die Dekarbonisierung der Wirtschaft im Einklang mit einem guten Leben für alle gelingen kann.
Dr. Ellen Ueberschär, Vorständin der Heinrich-Böll-Stiftung eröffnete die Tagung mit der Überzeugung: „Die soziale-ökologische Marktwirtschaft braucht breite Zustimmung in der Gesellschaft und dafür braucht es breite Bündnisse und strategische Allianzen. Der ökologische Umbau der Wirtschaft muss mit sozialer Innovation und Sicherheit einhergehen.“
„Mit unserer Tagung zeigen wir, dass die nachhaltige Wirtschaft weiterdenkt. Denn ein ‚weiter wie bisher‘ kann es einfach nicht geben,“ ist Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, überzeugt.
Dr. Marie-Luise Wolff, Vorständin der entega AG und BDEW-Präsidentin, zieht in ihrer Keynote das Fazit: „Für den Schutz des Klimas reichen ein paar Updates bei persönlichen Lieblingsanwendungen nicht aus. Dazu brauchen wir ein Update des gesamten Betriebssystems. Und das heißt: Wir brauchen den Mut – und die Energie – zu echter Veränderung.“
Ein Unternehmen, das schon immer bereit für Veränderungen war, ist die Bohlsener Mühle. Mathias Kollmann, Geschäftsführer der Bohlsener Mühle und Vorstand von UnternehmensGrün, kennt beide Wirtschaftswelten. Er sagt heute: „Ich bin davon überzeugt, dass einzig die Verknüpfung von Ökonomie, Ökologie und sozial-kulturellen Belangen die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und ihre Resilienz sichert.“ Kollmann sieht auch Vorteile des nachhaltigen Wirtschaftens, wenn es um die Sicherung von Fachkräften geht: „Der Fokus auf allein der Ökonomie vertreibt Arbeitnehmende auf der Suche nach Sinnstiftung und besseren Arbeitsverhältnissen. Und er raubt Ressourcen als Grundlage unternehmerischen Handelns – unwiederbringlich.“
MdB Katharina Dröge, wirtschaftspolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, konstatiert in der Paneldiskussion: "Während die Coronakrise weltweit wütet, spitzt sich auch die Klimakrise immer stärker zu. Das konnten wir zuletzt an den furchtbaren Waldbränden in Kalifornien beobachten. Für uns Grüne war immer klar: wir müssen Antworten auf beide Krisen finden. Wir müssen jetzt in die Zukunft, in Klimaschutz, Digitalisierung und öffentliche Infrastruktur investieren für die Zeit nach der Pandemie, denn sonst wird wichtige Zeit vertan."
Die rund 200 Tagungsteilnehmen diskutierten via Chat-Funktion mit. Besonders dynamisch waren die Best-Practice Beispiele von Unternehmen, die heute schon anders wirtschaften: Waldemar Zeiler (Gründer einhorn products GmbH), Sabine Kauffmann (Geschäftsführerin bio verlag gmbh), Boris Gloger (borisgloger consulting GmbH), Julia Römer (Gründerin coolar UG) und Armin Steuernagel (Gründer Stiftung Verantwortungseigentum) stellten ihre Ansätze zu new work, Purpose-Wirtschaft, grünen Startups und Verantwortungseigentum
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