TÜV Rheinland: Mängelquote von Pkw in Deutschland leicht gesunken

Der Anteil der Kraftfahrzeuge mit erheblichen Mängeln bei der Hauptuntersuchung hat sich an den Servicestationen von TÜV Rheinland gegenüber dem Vorjahr sehr unterschiedlich entwickelt. In ganz Deutschland sank die Quote bei allen TÜV-Stationen von 21,5 Prozent für das Jahr 2019 auf derzeit 19,9 Prozent. Das heißt: Vier von fünf Pkws erhalten im ersten Anlauf die Prüfplakette.

In Nordrhein-Westfalen, wo TÜV Rheinland die meisten Hauptuntersuchungen durchgeführt hat, ist die Quote von 21,2 auf 20,3 Prozent gesunken. Einen ebenfalls besseren Trend zeigen die Zahlen in Rheinland-Pfalz: Dort sank die Mängelquote von 23,4 auf 22,7 Prozent, liegt damit jedoch nach wie vor über dem Bundesdurchschnitt. Im benachbarten Saarland wiesen 24,2 Prozent der Kraftfahrzeuge bei TÜV Rheinland-Prüfungen erhebliche Mängel auf. Die Quote blieb im Vergleich zu 2019 unverändert. In den Bundesländern Berlin und Brandenburg haben in diesem Jahr 77,7 Prozent aller Autos die Hauptuntersuchung bei TÜV Rheinland auf Anhieb geschafft. Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln gesunken – von 23,8 auf derzeit 22,3 Prozent.

Die zuverlässigsten zwei- und dreijährigen Fahrzeuge sind im Jahr 2020 bei den TÜV-Prüfungen insgesamt Mercedes GLC, Mercedes B-Klasse, Opel Insignia sowie Porsche 911.

AutoBild TÜV Report 2021 ab 6. November am Kiosk

Am häufigsten sind Mängel bei den Hauptuntersuchungen an der Beleuchtung, gefolgt von Ölverlust, an Bremsen, Auspuff sowie Achsen, Rädern und Reifen. Dies geht aus dem am 6. November 2020 erscheinenden AutoBild TÜV Report-2021 hervor, der im Detail die Qualität von 228 besonders beliebten Gebrauchtwagentypen für ganz Deutschland beschreibt. Der populäre Ratgeber ist an den Servicestationen von TÜV Rheinland in ganz Deutschland sowie im Zeitschriftenhandel für 4,90 Euro erhältlich.

Zahlen im Detail

Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen in Deutschland untersuchten für den Report rund 8,8 Millionen Fahrzeuge. Die Streuung der Mängelrate zwischen dem besten und dem schlechtesten Pkw ist je nach Altersklasse sehr groß: Bei Fahrzeugen bis drei Jahren Alter beträgt die Spanne 1,7 bis 11,1 Prozent, bis fünf Jahre von 2,7 bis 20,3 Prozent, bis sieben Jahre von 4,1 bis 30,9 Prozent, bis neun Jahre von 6,7 bis 34,4 Prozent sowie bis elf Jahre von 9,6 bis 37,5 Prozent.

Auch regional gibt es große Unterschiede. Dies kann verschiedene Gründe haben, über die sich nur spekulieren lässt. So kann ein unterschiedlicher Fahrzeugbestand ebenso eine Rolle spielen wie die Wirtschaftskraft oder das Nutzungsverhalten der Autobesitzer.

„Aufschub von Reparaturen ist gefährlich“

Besonders auffällig sind die Fahrzeuge, bei denen der Hauptuntersuchungstermin um mehr als zwei Monate überzogen wurde. Diese weisen bei allen Fahrzeugarten vermehrte Mängel auf. Bei Wartung und Instandhaltung des Automobils, insbesondere bei älteren Fahrzeugen, wird gespart. Das ist dadurch erklärbar, dass die Reparaturkosten den Zeitwert schnell erreichen oder sogar übersteigen. Sicherlich fließen auch Daten von Fahrzeugen ein, deren Halter im Vorfeld klären will, ob eine Reparatur noch wirtschaftlich ist. Allerdings sollten Fahrzeughalter Reparaturen nicht aufschieben und Mängel umgehend beseitigen, um die Sicherheit der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Durchschnittliche Quote erheblicher Mängel (Hauptuntersuchung nicht bestanden) bei Kraftfahrzeugen 2020:

                                                    Vorjahr                       Aktuell

Deutschland gesamt                        21,5                           19,9

Nordrhein-Westfalen                        21,2                           20,3

Rheinland-Pfalz                               23,4                           22,7

Berlin / Brandenburg                        23,8                           22,3

Saarland                                         24,2                           24,2

Über TÜV Rheinland

Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit mehr als 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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