Der Fokus der Auswertung liegt auf drei Aspekten, die sowohl die Gesundheit von Be-schäftigten, als auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Arbeitswelt 4.0 beeinflussen:
1. Es wird immer wichtiger, dass Beschäftigte gemäß ihren Fähigkeiten und Bedürfnis-sen ihre Arbeit mitgestalten und sich in ihr weiterentwickeln können. Anerkennung und Unterstützung durch Vorgesetzte sind hierfür essentiell.
2. Zudem benötigen Beschäftigte bei der Einführung und Nutzung neuer digitaler Technologien Mitgestaltungsmöglichkeiten und Weiterbildungsgelegenheiten. Dies stärkt den betrieblichen Nutzen der Digitalisierung, zugleich werden erhöhte psychische Belastungen vermieden, die die digitale Transformation in Unternehmen mit sich bringen kann.
3. Bekannte Gesundheitsrisiken, wie belastende Arbeitsumgebungen oder Schichtarbeit, bleiben allerdings bedeutsam. Hinzu kommen in vielen Fällen steigende Leistungsanforderungen und erhöhter Zeitdruck.
„Mitgestaltungs- und Lernmöglichkeiten, Aufgabenvielfalt sowie Anerkennung und soziale Unterstützung beeinflussen sich wechselseitig und sind eine wichtige Grundlage
für die erfolgreiche Nutzung digitaler Technologien. Fehlen diese Merkmale, kommt es zu Unzufriedenheit, einem Verlust an Wohlbefinden bis hin zu einer verringerten Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten“, so Dr. Martin Kuhlmann, Direktor des SOFI und Leiter
der wissenschaftlichen Untersuchung.
Auf Basis der vom SOFI in den Projektunternehmen identifizierten Herausforderungen entwickelt und erprobt die AOK Niedersachsen Maßnahmen, die sich für das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der Arbeitswelt 4.0 als wirksam und zukunftsfähig erweisen. „Die aktuellen Erkenntnisse ermöglichen der AOK Niedersachsen eine noch effektivere Unterstützung niedersächsischer Unternehmen in der proaktiven Gestaltung des digitalen Wandels. Zentrale Themen hierbei sind, die Gesundheit und Motivation von Beschäftigten zu fördern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus der oftmals technikzentrierten Veränderungsprozesse zu stellen. Sie sind der entscheidende Faktor in der erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen“, betont Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.
Hintergrund:
An dem Innovationsprojekt „Gesundheit in der Arbeitswelt 4.0" der AOK Niedersachsen nehmen 21 niedersächsische Unternehmen verschiedener Branchen teil. Das Spektrum reicht vom Gesundheitssektor über Finanzdienstleistungen und den Einzelhandel bis hin zur Logistik und verschiedenen Industriebranchen. Das Projekt wurde 2017 in Partnerschaft mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ins Leben gerufen. Neben den politischen Partnern und Unterstützern wird das Projekt sozialpartnerschaftlich durch die Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) sowie den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt begleitet. Die wissenschaftliche Expertise garantiert das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V., das Erkenntnisse über arbeitsund gesundheitsbezogene Anforderungen, Problemlagen und Gestaltungsmöglichkeiten einer sich zunehmend digitalisierenden Arbeitswelt erhebt und liefert.
Informationen zum Projekt der AOK Niedersachsen auf: www.aok-projekt-viernull.de
Zwischenbericht des SOFI auf: www.sofi.uni-goettingen.de
Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen (Marktanteil 38 Prozent). Über 2,88 Millionen Versicherte können sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an 121 Standorten vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung 13,2 Milliarden Euro.
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