Nur 10 E-Autos taugen als Zugmaschine

Elektroautos als Zugmaschine für Wohnwagen und Anhänger sind auf den Straßen noch die absolute Ausnahme. Das liegt daran, das die Hersteller nur wenige Autos überhaupt mit Anhängekupplung anbieten und zulässige Achslasten nennen. Nicht einmal eine leichte Stützlast von 75 kg, die etwa für einen Fahrradträger notwendig ist, gestehen viele Hersteller ihren Stromern zu, berichtet die Zeitschrift auto motor und sport in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Selbst für beliebte Modelle wie Hyundai Kona Elektro, Kia e-Niro und Nissan Leaf sowie neue Modelle wie Mazda MX-30 und VW ID.3 nennen die Hersteller keine Anhänge- und Stützlasten. Allerdings hat VW aufgrund der hohen Nachfrage für den ID.3 inzwischen eine Anhängekupplung neu im Angebot, die mit einer geringen Stützlast für Fahrradträger zugelassen ist.

Doch schwere Lasten lassen sich aktuell nur mit wenigen Elektroautos ziehen. Nach einer Marktübersicht der Zeitschrift auto motor und sport gibt es derzeit nur zehn Elektromodelle, die überhaupt als Zugfahrzeug in Frage kommen. Und mit nur vier davon können große Wohnwagen und Pferdeanhänger gezogen werden: Das Tesla Model X ist der aktuell stärkste Elektro-SUV mit bis zu 2250 kg Anhängelast (gebremst), gefolgt von Audi e-tron, Audi e-tron Sportback und dem Mercedes EQC mit 1800 kg zulässiger Anhängelast. Mittelgroße Wohnwagen können der Polestar 2 und der Volvo XC40 ziehen, die für bis zu 1500 kg Anhängelast (gebremst) freigegeben sind. Bei 750 kg ist Schluss beim BMW iX3, dem Ford Mustang Mach-E und dem Jaguar I-Pace. Beim Tesla Model 3 variieren die Anhängelasten je nach Modell.

Doch warum werden so wenige Elektroautos für Anhänger freigegeben, obwohl gerade die Elektroantriebe mit ihrem hohen Drehmoment ideal als Zugmaschinen sind? Der Grund: Die Anhänger erhöhen den Stromverbrauch der Antriebe enorm und reduzieren entsprechend die Reichweiten der Elektroautos. Wie stark, zeigt ein aktueller Fahrtest von auto motor und sport mit den beiden Zugfahrzeugen Audi e-tron 55 Quattro Advanced und einem Mercedes EQC 400. Beide Fahrzeuge waren mit einem 1,6 Tonnen schweren Wohnwagen unterwegs. Während EQC und e-tron ohne Anhänger unter idealen Bedingungen jeweils mehr als 400 Kilometer weit kommen, halbiert sich die Reichweite mit Anhänger. Grund: Der Stromverbrauch geht rasant nach oben.

Bei konstant 100 km/h auf der Autobahn (ohne Windschatten) kommt der Audi 189 km weit, der Mercedes 170 km. Reihen sich die Gespanne auf der rechten Spur windgeschützt zwischen die Lkw ein, vergrößert sich die Reichweite um jeweils rund 70 km. Allerdings kann man sich auch darauf nicht verlassen, weil bei Elektroautos Außentemperatur, Verkehrsfluss, Topografie und der Energiebedarf von Heizung, Klimaanlage und Multimedia-System starken Einfluss auf die Reichweite haben. Der Test zeigt: Als Zugfahrzeuge eignen sich selbst große Elektro-SUV allenfalls für Wochenendausflüge und die Fahrt zum Reitstall. Die Reise in den Urlaub wird bei Ladestopps alle 200 km zu einem Geduldsspiel.

Hinweis: Die Reichweiten der Gespanne auf der Autobahn (letzter Absatz der Meldung) wurden auf Teilabschnitten gemessen und dann auf die Gesamtreichweite hochgerechnet. Es handelt sich also um tatsächlich im Verkehr ermittelte Verbrauchswerte.

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