Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Die Weichen müssen schon zu Beginn des langjährigen Auswahlprozesses richtig gestellt werden, sonst droht die Suche zu scheitern. Wir erwarten, dass die Zuständigen die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen und ausreichend Zeit geben. Es muss transparent zugehen, die Öffentlichkeit muss in allen Fragen einbezogen werden. Die Vergangenheit lehrt, dass Entscheidungen ohne solide Öffentlichkeitsbeteiligung zum Scheitern verurteilt sind. Die Suche nach einem Atommülllager für mindestens eine Million Jahre kann nicht innerhalb eines halben Jahres auf dem Wege weniger Fachkonferenzen durchgepaukt werden.“
In der Bundesrepublik gibt es mit Gorleben, Morsleben und der Asse gleich mehrere Beispiele für eine verfehlte Suche nach einem sogenannten Endlager, denn hier wurde politisch entschieden, ohne wissenschaftliche Grundlage, ohne Öffentlichkeitsbeteiligung oder Transparenz. Bandt: „Es braucht ein glaubwürdiges, nachprüfbares wissenschaftliches Verfahren. Schließlich geht es darum den ‚bestmöglichen‘ Atommülllager-Standort für mindestens eine Million Jahre zu finden. Das ist anspruchsvoll und kostet Zeit. Aber das sind wir unseren Nachkommen schuldig.“
Zu einer glaubwürdigen Suche gehört auch, endlich den Atomausstieg zu vollenden, damit ein Atommülllager nicht durch die Hintertür zum Argument für mehr Atomstrom wird. Dieser Ausstieg muss deshalb auch die noch unbefristet genehmigte Urananreicherungsanlage Gronau, die Brennelementefabrik in Lingen und alle Forschungsreaktoren einschließen.
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