„… IN DER TIEFEN ABGESCHIEDENHEIT DES WALDFRIEDENS
Die Grabkapelle im Hardtwald ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein Kleinod der badischen Geschichte. Es war der tragische Tod eines Sohnes im jugendlichen Alter, der der badischen Großherzogsfamilie den Anlass gab, diesen eindrucksvollen Sandsteinbau im gotischen Stil errichten zu lassen – und das Bedürfnis der Eltern, einen stillen Ort für ihre Trauer zu haben, „in der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“. So steht es in einem Dokument der Zeit. Der Waldfrieden ist heute noch ein Kennzeichen der Umgebung und für viele Spaziergänger ein Anlass, den Ort nördlich vom Karlsruher Schloss mit seiner besonderen Stimmung aufzusuchen. Der Rundgang am 9. August um 14.30 Uhr widmet sich der Familiengeschichte des Herrscherhauses und lenkt den Blick auf Details der Ober- und Unterkirche. Höhepunkt ist der Besuch der Gruft. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts dient die Grabkapelle als Grablege der großherzoglichen Familie. Und tatsächlich liegen in der Gruft unter dem Kirchenraum bis heute die Mitglieder des Hauses Baden bestattet.
Entstehung und Bedeutung der Kapelle
Im Hardtwald nördlich des Karlsruher Schlosses ließ das Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden dieses Mausoleum in den Jahren 1889 bis 1896 für ihren früh verstorbenen jüngsten Sohn, Prinz Ludwig Wilhelm, errichten. Der Verlust des Kindes im Jahr 1888 hatte in ihnen die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut. Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet. Die Großherzogliche Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen, mit Wasserspeiern und Fialen. Das Mausoleum aus rotem Buntsandsein beeindruckt besonders durch seine detailreiche Ausstattung, etwa durch die feinen Steinmetzarbeiten an den Säulen, die die Gewölbe tragen. In den Querschiffen des Kirchenraumes erinnern drei Grabmale mit marmornen Liegefiguren an Prinz Ludwig Wilhelm und seine Eltern. Still und friedlich, als ob sie schliefen, liegen der Prinz und das Großherzogspaar auf ihren mit kunstvoll drapierten Stoffen bedeckten Ruhestätten. Die Werke des Karlsruher Bildhauers Hermann Volz sind Glanzleistungen der Skulptur des späten 19. Jahrhunderts.
SERVICE
Sonntag, 09.08.2020, 14.30 Uhr
„… In der tiefen Abgeschiedenheit des Waldfriedens“. Die Geschichte eines fürstlichen Grabmonuments
Sonderführung mit Sandra Eberle M.A., Paul-Ludwig Schnorr oder Helene Seifert M.A.
Weitere Termine: Sonntag, 23. August 2020; Sonntag, 13. September 2020; Sonntag, 27. September 2020
PREIS
Erwachsene 9,00 €, ermäßigt 4,50 €
HINWEISE
Für die Begehung der Gruft empfiehlt sich wärmere Kleidung.
Begehen auf eigene Gefahr; Trittsicherheit erforderlich.
Für die Sonderführungen in der Großherzoglichen Grabkapelle Karlsruhe gilt die Einhaltung nachfolgenden Vorgaben:
– Die max. erlaubte Gruppengröße wird auf 20 Teilnehmer*innen pro Führung beschränkt.
– Der Besuch und daher auch die Führungsteilnahme ist nur mit Mund-und-Nasenschutz möglich (sowohl Besucher/innen als auch Führungspersonal)
– Der Mindestabstand zwischen jedem Beteiligten von 1,5 m, wenn möglich sogar 2 m kann während der ganzen Führung garantiert werden.
– Es wird nur in Räumen angehalten, die den Mindestabstand zuverlässig ermöglichen
– Desinfektion und Händewaschmöglichkeiten sind sowohl im Eingangsbereich der Großherzoglichen Grabkapelle als auch in den Sanitäranlagen im Wächterhaus vorhanden.
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG (unbedingt erforderlich)
Service Center Botanischer Garten und Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Telefon +49(0)62 21.65 88 8 15
service@schloss-bruchsal.de
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Klosterweg 11
76131 Karlsruhe
Telefon +49(0)72 51.74-26 61
TREFFPUNKT UND KARTENVERKAUF
Kasse im Besuchszentrum
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, bewahren, vermitteln und vermarkten 62 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.
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