200.000 Kilometer emissionsfreier Busverkehr auf Borkum

Ein rundes Jubiläum gibt es aktuell in der Bus-Flotte der Borkumer Kleinbahn zu verzeichnen. Der erste Elektro-Bus auf der größten Ostfriesischen Insel hat nun nach drei Jahren Einsatz die 200.000-Kilometer-Marke geknackt. „Das ist natürlich sehr erfreulich für uns – wir fühlen uns bestätigt“, sagt Kleinbahn Geschäftsführer Theo Robbers.

Die tägliche Fahrleistung des E-Busses beträgt, abhängig von Saison und dem damit verbundenen Fahrgastaufkommen, bis zu 395 Kilometer täglich. Für seine ausreichende Batterieleistung sorgt das Nachladen während des Schichtwechsels für täglich zweimal 30 Minuten. Kleinbahn-Betriebsleiter Rudolf Munk verrät: „Das ist bei uns nun gelebte Routine und klappt reibungslos.“

Der zum Betrieb notwendige Strom stammt zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen. Teilweise wird der Strom durch die eigene Solarstromanlage auf dem Dach der Abstell-Halle erzeugt. Insgesamt konnten durch den Einsatz des Busses seit 2017 70.000 Liter Diesel gespart werden; das entspricht im Großen und Ganzen der Vermeidung von rund 180.000 kg CO2 und 1.200 kg Stickoxiden. Die Entstehung von Feinstaub wird gänzlich vermieden. Auch die gesunkene Lärmemission durch weniger Motorengeräusche ist in der Emissionsbilanz positiv zu erwähnen.

Der E-Bus und seine Vorzüge stoßen sowohl bei Fahrgästen und Anwohnern als auch bei den Busfahrern der Borkumer Kleinbahn auf eine durchweg positive Resonanz. Ein zweiter E-Bus der gleichen Bauart wird zurzeit mit Blick auf eine emissionsarme Zukunft des Inselverkehrs in Betrieb genommen. Er soll für Rund- oder Transferfahrten eingesetzt werden und ebenfalls den ÖPNV auf Borkum verstärken.

Zum Bus:

Der E-Bus wurde im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung Ende 2016 bei EBUSCO in Helmond / Niederlande beauftragt, die wiederum das Basisfahrzeug bei Golden Dragon Bus in Xiamen (China) anfertigen ließ. Alle wesentlichen technischen Komponenten stammen aus europäischer Produktion. Die Endausrüstung fand im März 2017 bei EBUSCO statt, wo u.a. noch einige Elektronik-Komponenten wie z.B. das Kassensystem und ein Daten-Monitoring des Elektro-Antriebes speziell für die Borkumer Kleinbahn eingebaut wurden.

Der Bus kostete rund 500.000 Euro, was im Vergleich zu einem herkömmlichen Bus etwa das doppelte Investitionsvolumen darstellt, und wurde mit einem Zuschuss von 156.400 Euro vom Land Niedersachsen gefördert.

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