Abwassersystemlösungen für Schwellen- und Entwicklungsländer

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) möchte einen Themenband „Dezentrale Abwassersystemlösungen für Schwellen- und Entwicklungsländer“ in englischer Sprache erarbeiten. In vielen Weltregionen werden ganzheitlich zu planende Sanitärkonzepte benötigt, bei denen Systemlösungen für ein „dezentrales Abwassermanagement“ in Synergie mit oder als Alternative zu konventionellen „zentralen“ Systemen entwickelt und umgesetzt sowie deren Betrieb organisiert werden. Solche Lösungen helfen, dem Dilemma langer Planungszyklen konventioneller Systeme und langer Lebens-/Abschreibungsdauern von Infrastruktureinrichtungen gegenüber einer hohen Wachstumsdynamik in urbanen Gebieten (Fläche, Bevölkerung) zu entgehen. Sie liefern einen relevanten Beitrag zur Deckung des Gesamtbedarfes an Abwasserbehandlung in Schwellen- und Entwicklungsländern (SL/EL) und tragen so zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele SDG 6.2 (Zugang zu Sanitärversorgung) und SDG 6.3 (Abwasserbehandlung) bei. Herausforderungen für die Umsetzung ergeben sich insbesondere aus Wissensdefiziten und Unsicherheiten bei Entscheidungsträgern und Bürgern über verfügbare Technologien und deren Bewertungen, Betriebs- und Wartungsstrukturen, sowie Kosten, Finanzierungs- und Verwaltungsstrukturen dezentraler Systeme. Diese führen jedoch dazu, dass solche Systeme international bisher selten zum Einsatz kommen oder häufig nicht ordnungsgemäß betrieben werden.

Vorrangiges Ziel des Vorhabens ist ein Themenband „Dezentrale Abwassersystemlösungen für Schwellen- und Entwicklungsländer“ (Arbeitstitel) in englischer Sprache. Dieser soll dazu beitragen, dass zukünftig dezentrale Abwassersysteme in der Wasserwirtschaft von Schwellen- und Entwicklungsländern frühzeitig in der Planungsphase als Handlungsoption berücksichtigt und in Synergie zu zentralen Abwassersystemen eingesetzt werden.

Der Themenband soll den Systemansatz „Dezentrales Abwassermanagement" (in Schwellen- und Entwicklungsländern) darstellen und als Entscheidungshilfe bzw. Handlungsempfehlung für relevante Institutionen, öffentliche Träger, Bauherren, Finanziers, Planer, Hersteller und Institutionen der Aus- und Fortbildung dienen.

Einen Schwerpunkt wird die Darstellung von Kriterien und Abläufen von Entscheidungsprozessen (System-/Szenarienvergleiche) unter Berücksichtigung kurz- und langfristiger Wirtschaftlichkeitsaspekte sowie Fragen der Betriebsorganisation und Betriebsqualifikation bilden. Neben technischen Lösungsansätzen werden Fragen der Organisationsform, Finanzierung, Planung sowie der sozialen Akzeptanz von Sanitärsystemen behandelt. Dazu fließen internationale Erfahrungen (zum Beispiel Veröffentlichungen der EAWAG, Studien von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit) und Publikationen/Regelwerk der DWA (KA-1: Neuartige Sanitärsysteme NASS, KA-10: Abwasserbehandlung im ländlichen Raum) ein.

Das Vorhaben wird von der neuen Arbeitsgruppe BIZ-11.1 „Abwassersystemlösungen für Schwellen- und Entwicklungsländer“ im Fachausschusses BIZ-11 „Internationale Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft“ (Obmann Dipl.-Ing. Edgar Firmenich) erarbeitet. Hinweise für die Bearbeitung und Interessensbekundungen zur Mitarbeit am Vorhaben nimmt die Bundesgeschäftsstelle entgegen.

DWA Bundesgeschäftsstelle, Dipl.-Geol. Roland Knitschky, Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, Telefon: 02242/872-214,E-Mail: knitschky@dwa.de. w w w. dwa. de

Über den DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

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