Es geht vor allem darum, der Freien Wohlfahrtspflege, öffentlichen Verwaltungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Universitäten die eigens für die kostenlose Sozialberatung entwickelte Software zur freien Nutzung und Weiterentwicklung verfügbar zu machen. „Wer möchte, kann ab sofort den Quellcode unentgeltlich verwenden, verstehen, verbreiten und verbessern. Wir wollen eine innovative, gemeinnützige neue soziale Bewegung ins Leben rufen und damit Engagement und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik im Deutschen Caritasverband.
Zugang zu Beratung erleichtern
„Wir freuen uns, wenn die aus Eigenmitteln der Caritas und Fördergeldern des Bundes finanzierte Software für viele Menschen den Zugang zu Beratung in Lebenskrisen erleichtert. Und wir freuen uns, als Pionier digitaler Teilhabe dem Grundsatz ‚public money – public code‘ zu folgen“, so Welskop-Deffaa weiter. Die vergangenen Monate in der Corona-Zeit haben gezeigt, dass Menschen in hohem Maße auf digitale Angebote angewiesen sind, wenn eine face-to-face Beratung vor Ort nicht möglich ist. Häufig wurden dabei ungesicherte Werkzeuge genutzt, wie beispielsweise E-Mail oder Messenger-Angebote, deren Konstruktion Datenschutzerfordernissen nicht genügt.
Engagierte vernetzen sich
Unter dem Motto ´Miteinander statt nebeneinander` will die Caritas nun neue Wege kollaborativer Zusammenarbeit gehen und mit der Open Source-Community gemeinsam ihre Online-Beratungsplattform auf einer breiten und vernetzten Basis aufbauen. Auf diesem Wege können sich digital Engagierte bei der Caritas vernetzen und ihr Know-how zum Wohle der Allgemeinheit und der Ratsuchenden zur Verfügung stellen. Die sozialen Netzwerke schaffen Raum für neue Teilhabe- und Bildungserfahrungen. Eine neue Kultur des gesellschaftlichen Engagements entsteht und verbindet technische Kenntnisse mit gemeinwohl-orientiertem Denken und Handeln.
Eigene datensichere Online-Beratung aufbauen
Mit der OpenSource-Stellung ergibt sich für andere Verbände oder Anwender_innen die Möglichkeit, an das bestehende System anzuknüpfen und eine eigene datensichere Online-Beratung aufzubauen – zum Vorteil der Ratsuchenden. Das eigene Beratungsangebot kann rasch ausgebaut und ein niedrigschwelliger Zugang zu den Leistungen hergestellt werden. „Open Source ist eine Möglichkeit, Software-Tools weiterzuentwickeln, die von den Erfahrungen und Ressourcen großer und unterschiedlicher Akteure profitiert. Das kennzeichnet unsere Kooperationsbereitschaft im digitalen Raum. Wenn sich viele einbringen hat das Entwicklungspotential, das dann wiederum allen zu Gute kommt. Gemeinsam sind wir eben besser“, so Eva Maria Welskop-Deffaa.
Zur Online-Beratung der Caritas:
Seit August 2018 wird die Plattformsoftware von der Agentur Virtual Identity entwickelt. Bisher arbeiten auf der Plattform 19 Fachberatungen der Caritas mit mehr als 1.400 Beratungsstellen und über 4.000 Berater_innen. Bisher wurde sie auf nutzerzentrierter Basis von Ratsuchenden und Berater_innen der Caritas entwickelt. Ab sofort ist sie auf Github der Öffentlichkeit Opensource zugänglich. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt das Angebot im Rahmen des Projektes „Zukunftssicherung der Wohlfahrtspflege durch Digitalisierung“.
Open Source:
https://caritasdeutschland.github.io/documentation/
https://github.com/CaritasDeutschland
Zur Online-Beratung der Caritas:
https://www.caritas.de/onlineberatung
Erklär-Videos zum Beratungssystem
https://www.youtube.com/playlist?list=PLBIfhd3K44HmACoae3S-amTe6m60W-w2q
Deutscher Caritasverband e.V.
Karlstraße 40
79104 Freiburg
Telefon: +49 (761) 200-0
http://www.caritas.de/
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