Vater vom Haus der Architekten

Die Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) trauert um ihren Ehrenpräsidenten Professor Dipl.-Ing. Peter Cornelius Schenk. Der Architekt aus Schwäbisch Gmünd mit der Vorliebe für rote Accessoires war 1988 bis 1998 Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, danach Ehrenpräsident. Mit seinem Namen verbindet sich der Neubau des „Haus der Architekten“ in Stuttgarts Halbhöhe im Jahr 1993, das mehrfach Geschichte schrieb: Als berufsständische Vertretung mit der Idee, sich in die Gesellschaft hinein zu öffnen, war es das erste Gebäude seiner Art in Deutschland. Und es fanden dort die Sondierungsgespräche der bundesweit ersten, grün-roten Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Jahr 2011 statt sowie die Vorstellung des Koalitionsvertrages.

"Mich würde freuen, wenn das Haus der Architekten trotz stetigen Wandels seine Bedeutung in der Landeshauptstadt über Jahrzehnte erhalten könnte, als Ort der menschlichen Begegnung, fachlich wie privat", sagte Schenk zum 50-jährigen Bestehen der AKBW 2005. Der amtierende Kammerpräsident Markus Müller betont: "Die Architektenkammer Baden-Württemberg lebt das Vermächtnis Peter Schenks schon heute im demokratischen Miteinander der Kollegialorgane sowie im Eintreten für Baukultur ganz nach dessen Diktum: Machets, aber machets schee!" (Macht es, aber macht es schön!) Die Kammer erinnere Schenk als leidenschaftlichen und gleichzeitig besonnenen Streiter für gute Architektur.

1928 geboren, studierte Schenk an der Technischen Hochschule Stuttgart, wo er 1955 bei Professor Rolf Gutbrod diplomierte. Es folgten Stationen als Entwurfslehrer an der Kingston School of Art in England, einer Assistenz-Professur an der University of Washington in Seattle/USA und eine Professur für räumliches Gestalten an der Universität Stuttgart von 1960 bis 1993. Der einzige Sakralbau, den Peter Schenk entworfen hat, die Kirche St. Michael in Schwäbisch Gmünd mit ihrem massiven, skulpturalen Baukörper aus Sichtbeton, wurde 2016 unter Denkmalschutz gestellt als "qualitätsvolles Zeugnis des Kirchenbaus der 60er Jahre".

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