Immer mehr junge Menschen entscheiden sich nach der Schule für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Die Gründe für das FSJ sind vielfältig. Auch für Robin Jerke aus Pfalzgrafenweiler stand neben der sinnvollen Auszeit nach dem Abitur, vor allem das soziale Engagement, die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit und die berufliche Orientierung im Vordergrund. „Durch mein FSJ im Sozialkaufhaus Erlacher Höhe in Freudenstadt konnte ich erfahren, was es bedeutet, einen vielfältigen Job zu haben. Lebensmittel bei Supermärkten einsammeln, im Kaufhaus an der Kasse oder im Lager arbeiten oder mit den Kollegen bei Umzügen und Entrümpelungen richtig zuzupacken – all dies zeigte mir, dass ich im Beruf vor allem die Abwechslung suche. Und bei der Ausbildung zum Schilder- und Lichtreklamehersteller ist dieser Anspruch mehr als erfüllt“, erzählt Robin Jerke. Im FSJ war es auch, dass Robin auf den Ausbildungsplatz bei der Werbung Gall GmbH aufmerksam wurde: „Ich bewarb mich einfach, absolvierte ein zweiwöchiges Praktikum und hatte danach meinen Ausbildungsvertrag in der Tasche.
Für Stefan Gall ist Robin Jerke so etwas wie ein „Ausnahmeauszubildender“ und jedem Betrieb nur zu wünschen. Er zeige überdurchschnittlich hohes Interesse am Beruf und Unternehmen, habe eine sehr gute und schnelle Auffassungsgabe, transferiere das Gelernte ohne Probleme in die Praxis und sei durch seine freundliche und lebensfrohe Art bei Kunden und im Team gleichermaßen beliebt. „Seine Noten in der Berufsschule sind topp und bei uns bringt er sich 100-prozentig ein“, so sein Ausbilder Stefan Gall. „Er besitzt persönliche Reife und das macht die Zusammenarbeit mit ihm so entspannt und bereichernd.“
Für Robin Jerke bleibt seine Ausbildung spannend bis zum letzten Tag, denn Vielfältigkeit und Abwechslung zeichnet den Beruf des Schilder- und Lichtreklameherstellers aus. „Es kommt selten vor, dass ich zwei Tage lang dasselbe mache“, erzählt der 22-Jährige. „So wartet jeden Morgen eine kleine Überraschung auf mich. Ich weiß nie, welche Aufgaben und Projekte zu erledigen sind, so wird es nie langweilig.“ Dabei reicht der Aufgabenbereich vom Siebdruck über die Herstellung von Plottschriften und Bekleben von Fahrzeugen bis hin zur Montage von Lichtwerbeanlagen. Und neben gestalterischem Talent muss Robin auch von Elektrotechnik viel verstehen, denn bei der Montage von energiesparenden Lichtröhren und Leuchtkästen ist routinierter Umgang mit der Elektronik gefragt.
Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Freunden, treibt viel Sport und legt als Hobby-DJ regelmäßig in Clubs auf: Vor allem die Elektro- und Housemusic hat es ihm angetan. „Die elektronische Musik ist für mich ein toller Ausgleich, denn genau wie meine Ausbildung schlägt sie die Brücke zwischen Kreativität und technischem Fachwissen", äußert sich Robin Jerke.
Wenn es um traditionelle oder moderne Werbetechnik geht, so bildet die Gall Werbetechnik das gesamte Leistungsspektrum ab. Ein besonderer Schwer-punkt des im Jahr 2000 gegründeten Unternehmens ist die Gebäudebeschriftung für den Innen- und Außenbereich. Dazu zählen Fassadenbeschriftungen sowie die Lichtwerbung. Großen Wert legt das Unternehmen auf die fachliche und persönliche Entwicklung aller Mitarbeiter sowie auf Gesundheitsförderung. „Dafür investieren wir viel Zeit und Geld, doch unterm Strich kommt das allen zugute“, berichtet Stefan Gall. „Wir beschäftigen ausschließlich Fachkräfte wie Mediengestalter und Werbetechniker. Aktuell bilden wir vier junge Menschen in beiden Berufsbildern aus.“ Seit 2003 bildete Gall 16 motivierte junge Menschen aus.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer, wiesen bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Robin Jerke darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.
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