„Im Rahmen unseres Projektes ‚Blühendes Band durch Bauernhand‘ sind auf fast 3.500 Kilometer Länge (bei drei Meter Breite) in den vergangenen Wochen bunte Blühstreifen ausgesät worden. In Kürze bietet dieses blühende Band überall in Westfalen-Lippe Nahrungs- und Rückzugsorte für Insekten und Wildtiere“, freut sich WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. „Das für die Blühstreifen bereitgestellte Saatgut war innerhalb kürzester Zeit vergriffen, die Nachfrage durch unsere Landwirtsfamilien war riesig. Die Blühstreifen sind ein eindrucksvolles Beispiel für gelebten Artenschutz der heimischen Landwirtschaft“, so Beringmeier.
Das Projekt ist gemeinsam mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft entstanden. In der speziell für Westfalen-Lippe entwickelten Blühmischung finden sich unter anderem Kulturmalve, Rotklee, Phacelia, Sonnenblume, Ölrettich, Dill und Inkarnatklee. Viele Landwirtinnen und Landwirte arbeiten bei der Bewirtschaftung ihrer Felder zusätzlich mit Imkern zusammen, um einen wechselseitigen Nutzen zu erzielen. Wo der Imker etwa seinen Rapshonig gewinnt, kann der Ertrag von Raps dank der Bienen und ihrer Bestäubung um bis zu 20 Prozent gesteigert werden. Auf einer Gesamtfläche von 29.000 Hektar wird in Westfalen-Lippe Raps angebaut, der im Frühjahr in der Blüte steht. Aus Sicht des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes ist der Weltbienentag am 20. Mai gesamtgesellschaftlich bedeutsam, um den hohen Stellenwert der Biodiversität in Erinnerung zu rufen. Hinzu kommt: 60 Prozent der Honigleistung eines Bienenvolkes werden im Schnitt durch Rapspollen gedeckt. Die regionale Pflanzenproduktion bietet somit für viele Insekten die Nahrungsgrundlage.
Noch bestehende Defizite im Arten- und Klimaschutz müssen auf Bestreben des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes verringert werden. Gleichzeitig gilt es, die regionale Lebensmittelerzeugung zu stärken und in dem Zuge herauszustellen, wo eine Wechselwirkung zwischen Lebensmittelerzeugung und Klima-, Arten-, und Insektenschutz akzeptiert werden kann. „Durch eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft wird zugleich aktiver Natur-, Umwelt- und Insektenschutz gefördert“, macht WLV-Präsident Hubertus Beringmeier deutlich und fordert, dass dies im zukünftigen Diskurs mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stärker Berücksichtigung findet.
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