Lebensretter wird Eisenbahner mit Herz 2020

Ein mutiger Lebensretter ist Eisenbahner des Jahres 2020. Christoph Angstl von der Bayerischen Oberlandbahn GmbH zog zusammen mit einem Passanten am Bahnhof in Rosenheim eine gestürzte 51-jährige Frau in letzter Sekunde vor einem einfahrenden Zug vom Gleis. Für diesen selbstlosen, couragierten Einsatz vergab die Jury im Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ (EimiH) die Goldmedaille.  Dies teilte die Allianz pro Schiene als Veranstalterin des Wettbewerbs am Dienstag in Berlin mit. „Christoph Angstl rettet auf beeindruckende Weise mit seinem beherzten Eingreifen das Leben einer Reisenden und verhindert ein schlimmes Unglück“, urteilt die EimiH-Jury über den Bundessieger 2020. „Als echter Eisenbahner mit Herz sorgt Christoph Angstl für ein Happy-End.“

Eisenbahnerinnen und Eisenbahner verdienen Anerkennung

Wegen der Corona-Krise musste zwar die für den 16. April geplante feierliche Preisverleihung im Bundesverkehrsministerium ausfallen. „Dennoch haben die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen mit Herz auch diesmal unser aller Anerkennung verdient“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „In diesen Tagen spüren die Menschen besonders deutlich, welchen Dienst diese Alltagshelden der Schiene für uns alle leisten. Auch in Corona-Zeiten brauchen wir öffentliche Mobilität, damit der Krankenpfleger oder die Supermarkt-Verkäuferin zur Arbeit kommen kann. Dafür sorgen jeden Tag auf vorbildliche Art und Weise Eisenbahnerinnen und Eisenbahner mit Herz.“

Liebling der Fußballfans gewinnt zwei Preise beim EimiH

Einer dieser Alltagshelden ist ein Zugbegleiter der Deutschen Bahn (DB), der an Spieltagen der Fußball-Bundesliga zum perfekten Fanbetreuer wird. Mit Mirko Mai im Zug reisen die Anhänger von Eintracht Frankfurt nicht nur in Torlaune, sondern auch friedlich und entspannt zum Spiel ihrer Mannschaft an. Bei dieser Gelegenheit sammeln sie zudem auf Initiative von Mirko Mai ihr Leergut ein. Und der DB-Regio-Schaffner leitet die Einnahmen aus dem Pfand als Spende an die Kinderkrebshilfe Mainz weiter. Dafür vergab die Jury die Silbermedaille. „Mirko Mai begeistert die Eintracht-Fans mit seinem beherzten Wirken als Eisenbahner so wie sonst nur die Bundesliga-Mannschaft mit ihren Toren“, sagt Dirk Flege. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene betont: „Die Aktion mit den Pfandspenden für die Kinderkrebshilfe ist so vorbildlich, dass sie zum Modell für die ganze Bundesliga und die Fans von allen Clubs werden sollte.“ Mirko Mai überzeugte neben der Jury auch die Online-Gemeinde: Bei der von der Allianz pro Schiene organisierten Facebook-Abstimmung erhielt er die meisten Likes und wurde so bereits Anfang April zum „Social Media Hero“ beim EimiH gekürt.

Bronzemedaille geht an einen „Engel in der Not“  

„Sie war ein Engel in der Not.“ Mit diesen Worten bedankte sich ein 87-jähriger Kunde bei Tamara Lang, der Gewinnerin der Bronzemedaille. Als Mitarbeiterin der Bayerischen Oberlandbahn GmbH leistet sie erste Hilfe und kümmert sich vorbildlich, als Fahrgast Roman Mayr im Zug Probleme mit dem Kreislauf bekommt. Auch diese Rettung aus einer Notlage hat die Jury beeindruckt. Den Film zu den drei Bundessiegern finden Sie hier.

Sonderpreis für tolle Betreuung eines fünfjährigen Nachwuchseisenbahners

Wenn es einen Preis für den leidenschaftlichsten Nachwuchseisenbahner gäbe, ginge er an den fünfjährigen Bennett aus Hungen bei Gießen. Jeden Morgen klettert der Junge auf eine Mauer nahe seines Zuhause, um den vorbeifahrenden Zug zu bestaunen und dem Lokführer zu winken. Abends geht er freiwillig ins Bett, um im Schlafzimmer der Eisenbahn draußen lauschen zu können. Als Stefan Leib und seine Kollegen von der Hessischen Landesbahn dies erfahren, lädt die HLB den Jungen zu ihrem Standort in Butzbach ein. Nach einer Werksbesichtigung inklusive Mitfahrt im Führerhaus hat Bennett keine Zweifel mehr an seinem Traumberuf: Lokführer. Für diese tolle Betreuung durch die HLB-Kollegen vergibt die Jury den Sonderpreis beim Eisenbahner mit Herz 2020.

Jury wählt elf Landessieger aus

Erneut kürte die Jury auch elf Landessieger von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg. Die eine bringt eine Box voll toter Stechmücken zur glücklichen Besitzerin, die sie für ihre Forschung an Malaria-Medikamenten braucht. Der andere begeistert mit holländischem Witz und Akzent seine Fahrgäste mitten in Deutschland. Mehr dazu und zu den Geschichten der anderen Landessieger finden Sie hier.

Weitere Informationen:

Über den Allianz pro Schiene e.V.

Die Allianz pro Schiene ist ein breites Bündnis von Unternehmen und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen und Verbraucherorganisationen mit dem gemeinsamen Interesse an einer Stärkung des Schienenverkehrs. In Deutschlands unkonventionellstem Verkehrsbündnis arbeiten 24 Non-Profit- Verbände und über 150 Unternehmen aus der gesamten Eisenbahnbranche mit insgesamt 30 Milliarden Umsatz im Schienenverkehr dauerhaft zusammen.

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