Farbrausch und Linie. Schmidt-Rottluff bei Hegenbarth

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Eine Ausstellung des Josef-Hegenbarth-Archivs, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
24.5.2020–4.4.2021
Kuratorin: Anna-Sophie Laug

Im Jahr 1884 wurden im österreichisch-ungarischen Böhmisch Kamnitz (heute Česká Kamenice) und in Rottluff bei Chemnitz zwei äußerst unterschiedliche Künstler geboren – Josef Hegenbarth und Karl Schmidt-Rottluff. Beide führte ihr Lebensweg nach Dresden: 1905 zählte Schmidt-Rottluff zu den Gründungsmitgliedern der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“ und im gleichen Jahr zog der später als Zeichner und Illustrator hervorragende Hegenbarth an die Elbe, um sich künstlerisch ausbilden zu lassen. 1921 erwarb er ein ehemaliges Winzerhaus, das heute als Josef-Hegenbarth-Archiv seinen Nachlass bewahrt und zum Dresdner Kupferstich-Kabinett gehört.
In der Ausstellung „Farbrausch und Linie“ treten nun Werke der beiden Kollegen, die sich gegenseitig kannten und schätzten, in einen spannungsreichen Dialog. Diesen stößt der „Gastgeber“ Hegenbarth mit seinen treffenden Porträts, scharf beobachteten Tierdarstellungen und meisterhaften Illustrationen an. Dazu kann erstmals eine Auswahl großformatiger, starkfarbiger Aquarelle Schmidt-Rottluffs gezeigt werden, die aus der Stiftung Schulze stammen.
Das Hamburger Ehepaar Dr. Kurt und Annelore Schulze baute in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren eine bedeutende Privatsammlung auf, die nach dem Tod Kurt Schulzes in eine Stiftung überführt wurde. Hieraus gelangten als großzügige Dauerleihgabe Arbeiten u.a. von Erich Heckel, Otto Dix und Horst Janssen in das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Aquarelle Schmidt-Rottluffs aus der Stiftung Schulze umspannen eine Schaffenszeit von den 1920ern bis in die 1960er-Jahre und bilden insbesondere das Spätwerk ab. Landschaften und Stillleben als die bevorzugten Motive des Brücke-Künstlers setzen in der Ausstellung farbliche Akzente und fügen sich mit den Tuschzeichnungen Hegenbarths zu einem kontrastreichen und zugleich kongenialen Miteinander. Hegenbarths Pinselstrich, der sich in allen Facetten zwischen kratzender Sprödheit und fließender Lineatur bewegt, korrespondiert mit der Strahlkraft von Schmidt-Rottluffs Farbrausch als anregendes und angeregtes Gegenüber. In der Zusammenschau der Werke beider Künstler ergibt sich ein reizvolles und technisch virtuoses Wechselspiel zwischen Fläche und Kontur, Farbe und Linie.

Josef-Hegenbarth-Archiv, Calberlastraße 2, 01326 Dresden
Öffnungszeiten: sonntags 15–18 Uhr sowie donnerstags nach telefonischer Voranmeldung unter +49(0)351-4914 2111.
Die Anzahl der Personen bzw. Haushalte, die sich gleichzeitig im Josef-Hegenbarth-Archiv aufhalten dürfen, ist auf vier begrenzt. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen hinsichtlich des Besuchs und des Programms ist der Eintritt bis 31. August 2020 frei.

Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Programm und Besuchsmodalitäten finden Sie jederzeit auf der Webseite der SKD www.skd.museum.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Sparkassen-Finanzgruppe, Hauptförderer der SKD.

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