Corona-Krise: Einkommenseinbußen schmälern Altersvorsorge

Vor allem die Sparraten für die Altersvorsorge kürzten oder strichen Haushalte, wenn sie im März oder April wegen der Corona-Krise geringere Einkünfte hatten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von INSA Consulere hervor, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) vor wenigen Tagen durchgeführt worden ist. Danach hatten 20 Prozent der Befragten in den beiden zurückliegenden Monaten weniger Einkommen, weil das Gehalt aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung beziehungsweise die Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit teilweise oder ganz entfallen sind. Auf 64 Prozent traf dies allerdings nicht zu, sie hatten keine Einkommenseinbußen. Der Rest machte entweder keine Angaben dazu oder es fehlte der genaue Überblick über die Finanzen.

Je größer der Haushalt, desto häufiger verzeichneten die Befragten niedrigere Einkünfte. Während nur 17 Prozent der Ein-Personen-Haushalte im März oder April von Einkommenseinbußen betroffen waren, steigt der Anteil kontinuierlich bis auf 28 Prozent bei Haushalten mit vier Personen an. Offenkundig mussten Eltern wegen der häuslichen Betreuung der Kinder Abstriche an der Erwerbstätigkeit machen. Ebenso hatten Teilzeitbeschäftigte deutlich häufiger (31 Prozent) Einkommensminderungen hinzunehmen als Vollzeitbeschäftigte (24 Prozent).

Von den Befragten, deren Einkünfte niedriger als gewöhnlich waren, mussten acht Prozent ihre Mietzahlungen aufschieben. 13 Prozent ließen Versicherungsverträge beitragsfrei stellen oder kündigten sie sogar. Am häufigsten fiel die Altersvorsorge der schlechteren Einkommenssituation zum Opfer: 19 Prozent kürzten die Sparrate für die Absicherung im Alter oder stellten das Sparen vorerst ganz ein. „Die Altersvorsorge ist offenkundig einer der Posten, die bei einem finanziellen Engpass zuerst in Frage gestellt werden“, erklärte Klaus Morgenstern, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). „Kürzungen bei diesen Verträgen entfalten in aller Regel erst in ferner Zukunft ihre Wirkung und fallen damit leichter.“ Das DIA rät, in solchen Situationen die bestehenden Verträge nicht ganz aufzugeben, sondern allenfalls die Einzahlungen auszusetzen und später nach einer Verbesserung der finanziellen Lage wieder aufzunehmen und am besten die ausgefallenen Raten nachzuholen.

An der repräsentativen Umfrage, die in der Zeit vom 8. bis 11. Mai stattfand, nahmen 2.061 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil. Die detaillierten Ergebnisse sind auf der DIA-Webseite zu finden

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