Sich der Corona-Krise emotional zu entziehen, ist nicht mehr möglich. Auch für gewöhnlich gelassene Menschen nehmen drastische Veränderungen wahr: Bestimmte Konsumgüter sind durch Hamsterkäufe nur schwer erhältlich und die Mobilität sowie Persönlichkeitsrechte sind zunehmend eingeschränkt. Das beunruhigt und steigert unsere Wachsamkeit sowie Alarmbereitschaft. Das ist eine natürliche Reaktion und gut so. Gerät man in Panik, macht das allerdings handlungsunfähig. Das gilt es zu vermeiden. Auch Arbeitgeber profitieren während der Corona-Krise ganz besonders von Beschäftigten, die flexibel auf veränderte Situationen (wie etwa Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus im Betrieb) reagieren können, die Situation ernst nehmen, aber nicht in Panik verfallen. Gerade letzteres ist oft leichter gesagt als getan.
Welche Kraftquellen und Ressourcen kann jeder Einzelne jetzt nutzen, um stark und resilient durch die Corona-Krise zu kommen?
Körperliche Isolation ohne soziale Isolation
Nach Empfehlungen der Bundesregierung sollen soziale Kontakte möglichst eingeschränkt werden, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das ist eine notwendige Maßnahme, allerdings können gerade soziale Beziehungen und Austausch zu dem Thema dem Einzelnen helfen, mit dieser prekären und surrealen Situation umzugehen. Studien zum Thema Resilienz bestätigen, dass soziale Beziehungen die wichtigste Ressource für den Umgang mit Widrigkeiten sind. Vor allem kann dies im besten Fall dabei helfen, panische Gedanken wieder in das rechte Licht zu rücken und den Realitätsbezug nicht zu verlieren.
Deswegen sollten gerade Beschäftigte, die sich derzeit vermehrt im Homeoffice und Menschen, die sich in Quarantäne befinden, dafür sorgen, dass der Kontakt zu Kollegen*innen, Familienangehörigen und Freunden telefonisch und/oder über digitale Medien aufrechterhalten bleibt. Auch das Angebot und die Annahme von Hilfe und Unterstützung können dabei helfen, die schwierige Situation zu überstehen. Kooperationen können zur Bewältigung der Lage beitragen und die persönliche und gesellschaftliche Resilienz stärken.
Körperliche Bewegung aufrechterhalten
Für viele Beschäftigte entfällt aufgrund der Empfehlung von Zuhause aus zu arbeiten der Weg ins Büro, und die Fitnessstudios bleiben geschlossen. Das sind wichtige Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Allerdings können gerade Sport und Bewegung dabei helfen, mit der veränderten Belastungssituation gut umgehen zu können. Der sportliche Ausgleich gilt als wichtige Ressource von resilienten Menschen. Deswegen wird gerade aufgrund der Corona-Krise empfohlen, die körperliche Bewegung trotz der Einschränkungen möglichst aufrechtzuerhalten. Das kann schon mit kleinen Fitnessübungen in der Wohnung oder wenn möglich durch einen Wald- und Wiesenspaziergang (mit Einhaltung eines gewissen Abstands zu anderen Personen) zumindest in einem gewissen Maße aufrechterhalten werden.
Akzeptanz lernen und negative Denkmuster auflösen
Auch wenn das Coronavirus nicht direkt greifbar ist, hat jeder Einzelne die Möglichkeit aktiv auf die Krise zu reagieren. Indem er sich beispielsweise an die veränderten Verhaltensregeln hält, direkte soziale Kontakte vermeidet und auf seine persönliche Gesundheit achtet. Wir können zwar in gewisser Weise Einfluss nehmen, müssen aber gleichzeitig lernen zu akzeptieren, dass sich die Lebensbedingungen verändert haben. Das Ausmalen von Horrorszenarien und ständiges Grübeln sind dabei nicht zielführend. Auch wenn es wichtig ist, dass jeder Einzelne die aktuellen Entwicklungen im Blick* behält, ist es deshalb empfehlenswert, zwischendurch auch Abstand von den zahlreichen Berichterstattungen zum Coronavirus zu nehmen.
*https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
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