Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Aus Sorge um die Sicherheit und das gesundheitliche Wohlergehen der Überlebenden und aller anderen Gäste sehen wir uns zu dieser schmerzlichen Entscheidung gezwungen, die auch von den Internationalen Komitees von Sachsenhausen und Ravensbrück mitgetragen wird. Dieser Schritt ist uns allen umso schwerer gefallen, da wir aus vielen Gesprächen in den letzten Tagen und Wochen wissen, wie wichtig es den Überlebenden ist, an den Jahrestag-Veranstaltungen teilzunehmen, mit jungen Menschen zu sprechen, ihre Kameradinnen und Kameraden zu treffen und der Opfer zu gedenken. Wir bedauern es außerordentlich, dass diese Vorfreude nun enttäuscht wird, zumal auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung sowie zahlreiche Kooperationspartner dieses bedeutende Ereignis seit Monaten mit großem Engagement vorbereiten. Wir bitten daher die Betroffenen in aller Welt um ihr Verständnis, dass angesichts der derzeitigen Gefährdungssituation für uns die Sicherheit der letzten KZ-Überlebenden ausschlaggebend ist. Wir hoffen, dass wir die geplanten Veranstaltungen im nächsten Jahr beim 76. Jahrestag der Befreiung Mitte April 2021 durchführen und erneut eine Einladung an Überlebende und Angehörige aussprechen können“, erklärte Drecoll.
Die Gedenkstättenstiftung hatte gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke insgesamt rund 150 Gäste – darunter Überlebende, Angehörige und Präsidiumsmitglieder der Internationalen Komitees – aus zahlreichen europäischen Ländern, Israel, Südafrika und den USA zu den Veranstaltungen anlässlich der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 75 Jahren eingeladen. Zum umfangreichen Programm sollten Gedenkveranstaltungen, Ausstellungseröffnungen, Zeitzeugengespräche, Begegnungen, Konzerte, ein breitgefächertes Kulturprogramm sowie Empfänge der Landesregierung gehören. Alternativ ist derzeit geplant, die zentralen Gedenkveranstaltungen am 19. April in Ravensbrück (10.00 Uhr) und in Sachsenhausen (ab 14.00 Uhr) sowie eine Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald (17. April um 14.30 Uhr) in einem würdigen, wenn auch kleinerem Rahmen und ohne internationale Beteiligung durchzuführen. Außerdem wird geprüft, ob eine Teilnahme an den Veranstaltungen für Interessierten in aller Welt über Live-Stream-Angebote möglich ist. Die Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden wird nach jetzigem Kenntnisstand wie geplant am 26. April 2020 stattfinden.
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