Inzucht erwünscht! Neu im Zolli: Smaragdprachtbarsche

Weibliche Smaragdprachtbarsche bevorzugen bei der Partnerwahl ihre eigenen Geschwister. Die Fischart lebt im Zoo Basel im gleichen Aquarium wie die ebenfalls neu eingetroffenen und in Europa selten gehaltenen Goldenen Kongosalmler.

Bei den sechs Smaragdprachtbarschen (Pelvicachromis taeniatus) im Aquarium 14 lassen sich Männchen und Weibchen gut unterscheiden: Die etwa acht Zentimeter langen Männchen haben zur Paarungszeit einen gelben Bauch und sind etwas grösser als die purpur gefärbten Weibchen.

Smaragdprachtbarsche leben in küstennahen Bächen und Flüssen des südlichen Nigerias und westlichen Kameruns. Sie brüten in Höhlen und bilden monogame Paare. Smaragdbuntbarsche sind bei der Partnerwahl sehr wählerisch. Das ist durchaus sinnvoll: Grosse Weibchen produzieren mehr Eier und grosse Männchen sind im Allgemeinen stärker. Smaragdprachtbarsche aber haben darüber hinaus spezielle Vorlieben

Verwandtschaft kommt vor Grösse

Smaragdprachtbarsch-Männer besetzen die Höhlen und die Weibchen versuchen sich einen attraktiven Partner zu ergattern. In die Höhle legt das Weibchen bis zu 150 Eier, die das Männchen gegen Fressfeinde verteidigt. Nach etwa einer Woche verlassen die Jungfische die Höhle und die Eltern beschützen ihren Nachwuchs weitere etwa sechs Wochen. Untersuchungen an der Universität Bonn zeigten, dass die Aufzuchtergebnisse besser sind, je näher die beiden Elterntiere miteinander verwandt sind. Offenbar harmonieren verwandte Paare in der Aufzucht der Jungtiere besser und das Männchen attackiert das Weibchen seltener als bei unverwandten Paaren. Die verwandten Paare bilden sich nicht zufällig: Vor die Wahl gestellt entscheiden sich die Weibchen lieber für einen kleineres nah verwandtes als für ein grösseres unverwandtes Männchen. In den Augen der Weibchen spielt Grösse eine untergeordnete Rolle. Inzucht ist bei der Fortpflanzung von Smaragdprachtbarschen daher die Regel.

Männchen bevorzugen gut gebaute Weibchen

Werden die Smaragdprachtbarsch-Männchen vor die gleiche Wahl gestellt, dann entscheiden sie sich häufiger für das grössere Weibchen. Ausserdem bevorzugen sie Partnerinnen mit möglichst grossen Bauchflossen. Damit hat bei der Partnerwahl durch das Männchen der Körperbau des Weibchens eine höhere Priorität als der Verwandtschaftsgrad.

Schillernde Schönheiten

Die Smaragdprachtbarsche im Zoo Basel leben im gleichen Aquarium wie die 20 Goldenen Kongosalmler (Phenacogrammus aurantiacus). Goldene Kongosalmler sind rund zehn Zentimeter lang, prächtig gefärbt und schillern je nach Lichteinfall in verschiedenen Farben. Die Art ist im Kongo und in Gabun in einigen Flusssystemen beheimatet. In Aquarien wird diese Art in Europa bisher kaum gehalten.

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