IHK-Präsident Wolfgang Grenke: „Volle Auftragsbücher, steigende Umsätze und eine abermals verbesserte Ertragslage lassen die Bewertung der aktuellen Geschäftslage noch besser ausfallen als bisher schon. Die Erwartungen sind groß, dass sich der Aufwärtstrend in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die regionalen Unternehmen profitieren mit ihren innovativen und wettbewerbsstarken Produkten von der guten Konjunktur.“ Der deutsche Binnenmarkt laufe bei hoher Konsumneigung der Verbraucher und steigender Investitionen im Inland gut und die großen Märkte Europa, Asien und Amerika wachsen gleichzeitig. So sei der derzeit erstarkende Euro auch noch keine ernsthafte Bedrohung. Aus Unternehmenssicht sei der leergefegte Arbeitsmarkt die derzeit größte Herausforderung. „In vielen Betrieben wächst die Befürchtung, die dringend benötigten Fachkräfte nicht zu finden, um der Nachfrage Herr zu werden“, meint Grenke mit Blick auf die Verfügbarkeit von fachlich qualifizierten Mitarbeitern.
Trotz des bereits im vergangenen Jahr erreichten hohen Niveaus hat die regionale Wirtschaft zum Jahresbeginn 2018 noch einmal zugelegt. Mehr als zwei Drittel der Betriebe bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut, gegenüber dem Herbst 2017 ein Anstieg um neun Prozentpunkte. Bei drei Prozent liegt der Anteil der Unternehmen, die mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Somit kletterte der Geschäftslagesaldo als Differenz der positiven und negativen Lageurteile auf das neue Allzeithoch von 64 Punkten.
Die Erwartungen der regionalen Wirtschaft an das laufende Geschäftsjahr fallen sehr zuversichtlich aus. 39 Prozent der Unternehmen rechnen in den kommenden Monaten mit einer (weiteren) Expansion ihrer Geschäfte, 55 Prozent erwarten einen gleichbleibenden Geschäftsverlauf. Bei nach wie vor sechs Prozent hält sich der Anteil der Skeptiker. Unter den möglichen Risiken für das eigene Unternehmen wird der Mangel an Fachkräften an oberster Stelle genannt. Hierüber sorgen sich aktuell 72 Prozent der Betriebe (plus sechs Prozentpunkte).
Die Unternehmen haben nach wie vor Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern. Rund ein Drittel der Unternehmen plant, die Belegschaft aufzustocken, etwa sechs von zehn Betrieben wollen an dem bisherigen Personalstamm festhalten. Elf Prozent der Betriebe beabsichtigen, den Personalbestand zu verringern. Den größten Bedarf an zusätzlichen Fachkräften haben aktuell der Dienstleistungssektor und die Industrie.
Die Bereitschaft, im Inland zu investieren, hat zum Jahresbeginn 2018 deutlich zugenommen. Der Investitionssaldo kletterte um zehn Punkte auf nunmehr 32 Punkte. Nach derzeitigem Planungsstand wollen 45 Prozent der Betriebe in diesem Jahr mehr investieren als die zwölf Monate davor (Herbst 2017: 36 Prozent), 42 Prozent der Unternehmen möchten die Investitionsausgaben in der nächsten Zeit konstant halten. Bei 13 Prozent liegt der Anteil der Unternehmen, die ihr investives Engagement im Inland reduzieren oder gar keine Investitionen tätigen wollen (Herbst 2017: 14 Prozent). Neben notwendigen Ersatzinvestitionen, dem am häufigsten genannten Investitionsmotiv, sollen insbesondere Innovationen umgesetzt und die Kapazitäten weiter ausgebaut werden. Drei von zehn Unternehmen wollen die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben.
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