Wunderkammern damals und heute – geheimnisvoll und mysteriös

Lange bevor räumliche Distanzen durch technische Errungenschaften wie die Bahn oder das Automobil verringert wurden, um die Schätze und das Unbekanntes der Welt zu bestaunen, ermöglichte im 15. Jahrhundert der Besuch eines Kuriosenkabinettes oder einer Wunderkammer die Fantasie auf Reisen zu schicken und Fremdes zu bestaunen. Unser EMYS-Sachbuchpreisträger im März „Die Welt in der Wunderkammer“ von Alexandre Galand ist eine zu Papier gebrachte Wunderkammer, in der zum Beispiel mysteriöse Tiere und Pflanzen, wissenschaftliche Instrumente, Kunstwerke und viele weitere Objekte vorgestellt werden.

Mit großzügigem Format wird jedes Kapital mit einer ausklappbaren Doppelseite eröffnet, die weiterführende Informationen zu dem jeweiligen Jahrhundert enthält und die geistigen wie auch politischen Strömungen dieser Zeit erklärt. Danach folgen aufwendige Illustrationen der bis unter die Decke gefüllten Kammern. Sie lassen erahnen, weshalb sie das Wort „Wunder“ im Namen tragen. Präsentiert wird Wirkliches, Exotisches und Märchenhaftes aus fremden Welten, oftmals aufgereiht in Vitrinen, wie zum Beispiel Drachenknochen oder goldverzierte Korallen. Durch den Stil eines Wimmelbildes werden die Leserinnen und Leser eingeladen, sich im Wundersamen zu verlieren.

Im weiteren Verlauf des Sachbuches werden gezielt Objekte aus den Wunderkammern herausgegriffen, anhand derer die Weltbilder und Sammelmotivationen der jeweiligen Zeit veranschaulicht werden: Von der Renaissance bis in die Gegenwart, in der die heutigen Museen als Wunderkammern fungieren.

Mit dem letzten Kapitel wird ein Bogen in unsere Zeit geschlagen. Anhand von Beispielen wie dem „Samenbunker“ in Spitzbergen, der das pflanzliche Erbe der Nutzpflanzen hütet, oder den sogenannten „Kabinetten des Verschwindens“, die die ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten für die Nachwelt festhalten, wird herausgestellt, wie bedeutungsvoll das Sammeln und Bewahren – eine der ältesten ästhetischen Ausdrucksformen der Menschheit – noch heute ist. Damit erweist sich „Die Welt in der Wunderkammer“ nicht nur als lehrreiches und außergewöhnlich schön gestaltetes Sachbuch, sondern beweist auch Zeitgeist und Aktualität.

Autoreninformation:

Alexandre Galand wurde 1979 in Lüttich geboren. Der promovierte Historiker hat Geschichte, Kunst und Archäologie studiert und vor allem zur Klangkunst geforscht. Ihn begeistern daneben auch andere künstlerische Ausdrucksformen wie Dokumentarfilm, Reiseberichte, Nature Writing und die Landschaftsmalerei.

Illustratorin:

Delphine Jacquot wurde 1982 in Frankreich geboren und hat an der Kunsthochschule Beaux-arts in Rennes Kommunikation und an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel Illustration studiert. 2014 wurde sie vom Musée de l´illustration jeunesse mit dem Grand Prix de l´illustration ausgezeichnet.

Alexandre Galand (Autor), Delphine Jacquot (Illustratorin): Die Welt in der Wunderkammer, Gerstenberg Verlag, 978-3836960533, Januar 2020, 22 Euro, ab 10 Jahren

EMYS: Ausgezeichnet werden mit dem EMYS-Sachbuchpreis besondere, fachlich kompetente und ansprechend aufbereitete Sachbücher für Kinder oder Jugendliche ab 6 Jahren. Der Preis wird vom Verein proWissen Potsdam in Kooperation mit der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam und der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. monatlich verliehen.  Die Emys-Schildkröte ist von der Illustratorin Regina Kehn gestaltet. Die Preisträger erhalten jeweils ein in limitierter Auflage gedrucktes und signiertes Exemplar des Bildes.

Weitere Informationen zum EMYS-Sachbuchpreis finden Sie unter: www.emys-buchpreis.de. Wenn Sie darüber hinaus Fragen zum EMYS haben, wenden Sie sich bitte an die Projektleitung Dr. Ulrike Clausen, clausen@prowissen-potsdam.de

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