Noch nicht enthalten ist in diesen Zahlen der Absatz an alkoholfreiem Bier, das sich mit einem Volumen von rd. 2 Mio. Hektolitern zu einem eigenständigen starken Segment im Biermarkt entwickelt hat. Insgesamt produzierte die bayerische Brauwirtschaft somit rd. 25,8 Mio. Hektoliter, ein Produktionsvolumen, das zuletzt im Jahr 1995, also vor über 20 Jahren erreicht wurde.
Nach den Ursachen dieser positiven Entwicklung gefragt, nannte Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes und Inhaber der privaten Weißbierbrauerei G. Schneider und Söhne in Kelheim, weitere Exporterfolge der bayerischen Brauer. „Wir exportieren mit Bayerischem Bier auch ein Stück bayerisches Lebensgefühl! Bayerisches Bier ist Teil des kulinarischen Erbes Europas.“, so begründete Präsident Schneider die neuerlich Zunahme der Exportmenge um 5,8% auf insgesamt 5,2 Mio. Hektoliter.
Besonders erfreulich ist laut Schneider, dass zusätzlich zum Mengenwachstum auch ein steigendes Bewusstsein für Geschmacksunterschiede verschiedener Bierspezialitäten beim Verbraucher zu beobachten ist. Dies trage auch zu einer steigenden Beliebtheit traditionell bayerischer Bierspezialitäten in anderen Bundesländern bei.
Herkunftsschutz „Bayerisches Bier g.g.A.“ zunehmend wichtig für weiteren Erfolg
Vor 25 Jahren hat der Bayerische Brauerbund bei der EU den Antrag gestellt, die Bezeichnung „Bayerisches Bier g.g.A.“ unter Herkunftsschutz zu stellen. Dem wurde im Jahre 2001 vom Ministerrat der EU zugestimmt. „Nun erwarten wir von der EU auch die konsequente Ausdehnung und Verteidigung dieses Schutzes im Rahmen von Freihandelsabkommen, damit er in den aktuell schnell wachsenden Märkten nicht zum Muster ohne Wert wird.“ so Schneider. Die weltweit hohe Anerkennung von „Bayerisches Bier“ und die Exklusivität bayerischer Bierspezialitäten könne nur glaubhaft erhalten werde, wenn auch „Bayern drin ist, wo Bayern als Herkunftsbezeichnung drauf steht“.
Wirtschaftliche Lage der Branche bleibt schwierig
Trotz steigender Absatzmengen wies Präsident Schneider auf den unverändert hohen Wettbewerbsdruck und den Verdrängungswettbewerb im Biermarkt hin, der mit niedrigen Preisen ausgetragen und durch die anhaltende Konzentration im Handel weiter befeuert werde. „Knapp 72% der im deutschen Einzelhandel abverkauften nationalen Pilsmarken werden zu Sonderangebotspreisen verschleudert!“ Während die Erlössituation auch für bayerische Brauereien somit unbefriedigend bleibt, steigen die Aufwendungen und Kosten gerade im Mittelstand stetig an. Für Präsident Schneider ein Grund, warum die Branche in den vergangenen Jahren viele Traditionsbrauereien verloren hat.
Handhabbare, verlässliche Rahmenbedingungen
Kritisch äußert sich Schneider zu den bürokratischen Anforderungen an Brauereien, die einen immer größeren Zeitaufwand erfordern. Gemeinsam mit dem Beauftragten für Bürokratieabbau der Staatsregierung soll hier Abhilfe geschaffen werden.
Auch warnte Schneider vor einer Überregulierung bei der Alkoholmissbrauchsbekämpfung. Hier setze die Branche seit Jahren auf verhaltenspräventive, aufklärende Maßnahmen, deren positive Wirkung durch sinkenden Alkoholmissbrauch insbesondere bei Kinder und Jugendlichen eindrucksvoll belegt werden könne und erteilte weiteren Verboten und Einschränkungen eine klare Absage.
Bayerische Bierkönigin 2018 – jetzt bewerben!
Die amtierende Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer rief anlässlich der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes bierbegeisterte Damen ab 21 auf, sich um ihre Nachfolge zu bewerben. Unter dem Motto „Willst Du Bayerns Königin werden“ sind Interessentinnen eingeladen, noch bis zum 12. Februar ihre Bewerbung einzureichen. Am 3. Mai endet ihre Amtszeit. Im Rahmen einer glanzvollen Biergala wird dann die Bierkönigin 2018/2019 gekürt, die dann ein Jahr lang das Bayerische Bier und die Tourismusregion „Bierland Bayern“ vertritt.
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