Britta Ernst in Stiftungsrat der Begegnungsstätte Oświęcim/Auschwitz berufen

Britta Ernst wird von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in den Stiftungsrat der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz (IJBS) berufen. Die SPD-Politikerin und ehemalige Bildungsministerin der Länder Brandenburg und Schleswig-Holstein berät künftig die IJBS hinsichtlich ihrer pädagogischen und thematischen Ausrichtung.

Dazu erklärt Britta Ernst: Ich freue mich diesen wichtigen Lern- und Begegnungsort unterstützen zu können. Die IJBS verbindet historisches Lernen und internationalen Austausch auf wegweisende Art. Solche Orte sind umso wertvoller, weil es nur noch sehr wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt, die in Schulen über den Holocaust und den Terror der Nationalsozialisten berichten können. Dort, wo Deutsche beispiellose Verbrechen gegen die Menschheit verübt haben, steht mit der IJBS ein offenes und internationales Haus. Hier wird diese Geschichte nicht nur vermittelt, sondern auf die Gegenwart unserer Gesellschaft und vor allem auf die Lebenswirklichkeit junger Menschen bezogen. Das ist die beste Antwort auf die Versuche von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren oder zu leugnen und die wichtige Erinnerungskultur in Frage zu stellen.

Dazu erklärt Ilse Junkermann, Vorsitzende von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste: Mit Britta Ernst gewinnen wir eine profilierte Bildungsexpertin, die ihre politische und fachliche Erfahrung für unsere Arbeit in der IJBS Oświęcim/Auschwitz einbringen wird. Die IJBS zeichnete schon immer internationaler Austausch und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven aus. Wir freuen uns, nun mit Britta Ernst zusammen diese Arbeit weiter zu entwickeln.

Deidre Berger, Vorstandsmitglied der Stiftung, ergänzt: Wir begrüßen die Zusammenarbeit mit der erfahrenen Bildungsexpertin Britta Ernst. Dass sie sich für die Arbeit der IJBS begeistert, zeigt die Bedeutung dieses besonderen Hauses. In Zeiten, in denen die Demokratie vor neuen Herausforderungen steht und der Holocaust immer öfter relativiert wird, brauchen wir mehr denn je einen breiten Zusammenschluss gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus und für eine lebendige Erinnerungskultur in Europa. Wir freuen uns dabei für die deutsch-polnische Zusammenarbeit sehr, Britta Ernst an unserer Seite zu wissen.

Hintergrund:

Die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz (IJBS) ist eine außerschulische Bildungseinrichtung, die von der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) und der Stadt Oświęcim mit Unterstützung ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz begründet wurde.

Die IJBS vermittelt am historischen Ort die Geschichte des KZ Auschwitz und der beispiellosen NS-Verbrechen in der Shoah und im Zweiten Weltkrieg. Grundlage ist das pädagogische Konzept „Auschwitz als Lernort“. Zwischen der Stadt Oświęcim und dem ehemaligen KZ-Gelände Auschwitz gelegen, bietet die Jugendbegegnungsstätte den idealen Ort, um den Besuch in der Gedenkstätte pädagogisch vorzubereiten und anschließend zu verarbeiten. Der große Garten, die hellen Seminarräumen, eine Bibliothek und die kleinen Wohneinheiten bieten auf dem weitläufigen Gelände genügend Raum für Reflexion und Begegnung. Ein vielfältiges Workshop-Programm mit historischen und aktuellen Bezügen regt die überwiegend jungen Besucher*innen zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen von Diskriminierung, Verfolgung, Widerstand und Demokratie an. Seit Februar 2024 wird hier zudem in einem vom Künstler Gerhard Richter selbst konzipierten Haus seine Birkenau-Serie dauerhaft ausgestellt.

Die Stiftung für die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz trägt die Arbeit der IJBS. Der Stiftungsrat berät und unterstützt die Arbeit der Stiftung. Er setzt sich aus Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen.

Über den Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. (ASF) engagiert sich seit mehr als 60 Jahren für Erinnerung, Verständigung und Frieden. Gegründet nach dem Zweiten Weltkrieg setzt sich ASF für die kritische Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen und konkrete Solidarität mit den NS-Verfolgten ein. Die Non Profit-Organisation setzt sich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ein und für eine lebendige Erinnerungskultur und solidarische Gesellschaft.

Jedes Jahr entsendet ASF rund 140 Freiwillige zu Partnerorganisationen in 11 Ländern in Europa, Israel und den USA. Sie engagieren sich in Ländern und für Menschen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Sie begleiten Überlebende der NS-Verfolgung und Menschen mit Behinderungen oder sie arbeiten in Gedenkstätten und Archiven.

Neben den einjährigen Freiwilligendiensten bietet ASF auch internationale Begegnungen und Bildungsseminare an.

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