Kulturerbe in besten Händen: Weiterbildung im Handwerk zum geprüften Restaurator

Handwerker erzielen mit Restaurierungsarbeiten jährlich einen Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro. Es ist ein großer Markt, der Handwerksbetrieben nicht nur ein attraktives Auftragsfeld erschließt, sondern der sie zugleich an etwas Großem mitwirken lässt: dem Erhalt von Kulturgut. „Der Umgang mit denkmalgeschützten Bauten erfordert besondere Fertigkeiten und Kenntnisse“, informiert die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und prognostiziert: „In Zukunft wächst der Bedarf nach handwerklichen Spezialisten, die ihre besondere Expertise zum Erhalt des Kulturerbes unternehmerisch oder in Kulturerbeinstitutionen einbringen können.“

Die 2020 neu geregelte Fortbildung zum geprüften „Restaurator im Handwerk – Master Professional für Restaurierung im Handwerk“ spezialisiert Handwerker zu Führungskräften für den Erhalt des materiellen und handwerk-immateriellen Kulturerbes. Sie steht ausschließlich Handwerksmeistern offen und bietet als Qualifikation des dritten beruflichen Fortbildungsniveaus eine gleichwertige Ergänzung zu akademischen Master-Studiengängen.

Während der Fortbildung zum geprüften Restaurator im Handwerk lernen Handwerker, Kulturerbe zu erkennen, einzuordnen, zu dokumentieren, zu pflegen, zu vermitteln und weiterzugeben. Sie wenden handwerkliche und andere Erhaltungsmethoden an und entwickeln sie weiter, erstellen Erhaltungs- und Restaurierungsplanungen und erschließen den Erhalt von Kulturerbe als gewinnbringendes unternehmerisches Tätigkeitsfeld.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die berufliche Fortbildung über ein bundesweites Stipendienprogramm. „Auch 2024 vergeben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und ein privater Stifter erneut 15 Stipendien, die den Besuch entsprechender Lehrgänge an den denkmalpflegerischen Bildungszentren in Deutschland ermöglichen“, informiert die Handwerkskammer in Mannheim. Die finanzielle Ausstattung wurde sogar verdoppelt (von 2022 auf 2023) und beträgt nun 6.000 Euro pro Stipendium. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine Fachjury.

Bewerben dürfen sich Interessenten, die eine erfolgreich bestandene Meisterprüfung vorweisen können und die Erfahrungen im Umgang mit denkmalgeschützten Bauten oder Altbauten, insbesondere mit Arbeiten im Rahmen der Pflege, Erhaltung und Erneuerung historischer Bausubstanz haben. Bewerbungsunterlagen können bis zum 30. September 2024 ausschließlich per E-Mail an stipendien@denkmalschutz.de eingereicht werden. Dieser E-Mail-Kontakt kann auch bei Rückfragen genutzt werden.

In der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald unterstützt das Team der Wirtschaftsförderung Handwerksbetriebe in verschiedensten Angelegenheiten. Weitere Infos und Kontakt im Bereich „Betriebswirtschaftliche Beratung“ unter der Rubrik „Betriebsführung“ auf www.hwk-mannheim.de.

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