Handel gibt im Schnitt 18 % Nachlass auf E-Autos

Der Wegfall der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos und der Einbruch der Absatzzahlen von Stromern hat eine Rabattschlacht im Handel ausgelöst. Im Durchschnitt sind derzeit 18 Prozent Nachlass bei einem Stromer drin, ergab eine Marktanalyse der Zeitschrift auto motor und sport auf Basis von Daten der Autobörsen carwow.de, meinauto.de und neuwagen24.de. Inklusive staatlicher Umweltprämie lag der durchschnittliche Preisvorteil 2023 noch bei 21 Prozent. Das bedeutet: Hersteller und Händler fangen aktuell einen Großteil der gestrichenen staatlichen Umweltprämie auf. Die höchsten Nachlässe gewährte im Januar Dacia mit 44 Prozent auf den Spring Essential, 34 Prozent sind bei Mazda beim Kauf eines MX-30 drin. 26 Prozent Preisvorteil sind es beim BMW iX3 Inspiring, 23 Prozent beim Nissan Leaf (siehe Grafik).

Der Automarktexperte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach bei Köln, rechnet damit, dass Hersteller und Handel den Absatz im gesamten Jahr durch Nachlässe ankurbeln werden. „Es ist davon auszugehen, dass viele Automobilhersteller im Jahr 2024 durch entsprechende Rabattierungen die Anschaffungspreise reduzieren und damit geringere Margen in Kauf nehmen werden“, prophezeit Bratzel. „Die Elektromobilität in Deutschland befindet sich nach dem Wegfall der Kaufprämie in einer schwierigen Übergangsphase mit rückläufigen Elektro-Neuzulassungen im Jahr 2024“, analysiert Bratzel.

Dazu kommt, dass die Preise für Elektroautos stark angezogen sind, was die Rabatte nicht auffangen können. So stiegen 2023 die Anschaffungspreise für E-Autos um 4023 Euro bzw. 8,3 Prozent auf durchschnittlich 52.693 Euro. „Während sich die Reichweite und Ladeleistung von Elektromodellen relativ gut entwickeln, krankt der Markthochlauf der Elektromobilität wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern“, so Bratzel. „Der weitere Preisanstieg von Elektromodellen ist Gift für die neue Marktphase der Elektromobilität, bei der nach den technikaffinen Early Adoptern nunmehr Kundensegmente mit kleinerem Geldbeutel adressiert werden müssen.“

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