Gute Planung ist ein Muss
Zunächst wurde aber geklärt, wie man überhaupt produziert. Dazu erhielten die Schülerinnen und Schüler zunächst über Filme und einen spannenden Vortrag erste Einblicke. Schnell wurde dabei klar: Ohne gut geplante und verstandene Prozesse geht das nicht. „Wichtige Grundlagen für die Industrie 4.0 stammen aus Deutschland und sind weltweit unter dem Namen Petri-Netze bekannt“. Der Professor für Wirtschaftsinformatik forscht seit vielen Jahren zu diesem Thema und entwickelt zusammen mit einem Start-up ein Werkzeug zur Prozessmodellierung und -simulation – die ProcessBase.
Den Einstieg in diese besondere Mathematik erleben die Kursteilnehmer dabei an iPads: Wer findet den schnellsten Weg raus aus einem Prozessdschungel? Die Zeit verfliegt geradezu und die Schülerinnen und Schüler sind schnell tief in der Materie. Ein Team knackt dabei sogar die aktuelle Rekordzeit!
Am zweiten Tag wird es dann handfest: An Fließbändern, die durch einen Kleinstcomputer gesteuert werden, können die Schülerinnen und Schüler nachvollziehen, wie man so eine Produktionsanlage steuert. Auch hier kommt wieder die ProcessBase zum Einsatz, die bereits vom Vortag her bekannt ist. Dabei bringen die Zwölftklässler schon eine ganze Menge Wissen aus Ihrer Schule mit. Simon stellt aber fest: „Eine einfache Steuerung ist noch keine Industrie 4.0. Hier gehen wir einen Schritt weiter und verknüpfen die Produktionsaufträge direkt mit der Fertigung.“ Die Werkstücke „wissen“, wie sie produziert werden müssen. Der Computer ist der digitale Zwilling zur realen Welt und verknüpft sich mit dieser.
Die Industrie der Zukunft geht uns alle an
„Unser Ziel ist es, die Technik so einfach zu machen, dass sie auch innerhalb eines Ferienkurses in ein paar Stunden erlernt werden kann“, sagt Simon. Und tatsächlich: Schon mittags „produzieren“ die ersten Anlagen und diese werden im Laufe des Tages immer weiter optimiert. Einige Schülerinnen und Schüler vergessen darüber sogar die Mittagspause und sind mit großer Begeisterung beim Thema.
Der Fachbereich Informatik der Hochschule Worms möchte mit seinen Angeboten jungen Menschen spannende berufliche Optionen aufzeigen. Dabei gibt es mit rund 25 Prozent auch zahlreiche Studentinnen in der Informatik und der Wirtschaftsinformatik – entgegen vieler Klischees. Die Industrie der Zukunft geht schließlich uns alle an. Und: Hier gibt es spannende, gut bezahlte und langfristige Berufsaussichten. Die Schüler der FOS Schifferstadt haben das in diesen zwei Tagen erleben können.
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