Der Welt-Lepra-Tag wurde 1954 von dem Schriftsteller und Journalisten Raoul Follereau ins Leben gerufen. Er findet jeweils am letzten Sonntag im Januar statt in Erinnerung an den Todestag von Mahatma Gandhi, der sich stark für Leprakranken einsetzte.
Nach wie vor Ausgrenzung von Betroffenen
Lepra, auch als Hansen-Krankheit bekannt, ist eine chronische, bakterielle Infektion, die die Haut, Nerven und Schleimhäute angreift. Obwohl die Krankheit nicht mehr so weit verbreitet ist wie in vergangenen Jahrhunderten, sind bestimmte Weltregionen wie Indien, Südamerika und Südostasien immer noch stark betroffen.
Im Frühstadium ist Lepra seit den 1980er Jahren heilbar. Doch trotz der Verfügbarkeit wirksamer Medikamente bleiben viele Betroffene unerkannt und unbehandelt. In einigen Ländern werden Menschen mit Lepra noch immer aus ihren Gemeinschaften ausgeschlossen. Diese soziale Ausgrenzung führt dazu, dass Betroffene aus Angst vor Diskriminierung und Vorurteilen zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies erschwert eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung. Unbehandelt kann die Krankheit zu schweren körperlichen Behinderungen und schweren Schäden an Haut, Augen und Nerven führen.
Ansteckungswege
Es wird vermutet, dass die Bakterien überwiegend durch Tröpfchen, zum Beispiel durch Niesen, übertragen werden. Eine Übertragung über Hautkontakt ist noch nicht näher erforscht. Nur ein längerer und enger Kontakt kann zu einer krankheitsauslösenden Infektion führen. Die Bakterien vermehren sich nur sehr langsam. Die Krankheitsanzeichen treten meist erst einige Jahre nach der Ansteckung auf, doch währenddessen können weitere Menschen angesteckt werden. Eine Infektion wird durch Unter- und Mangelernährung und ein geschwächtes Immunsystem gefördert. Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen.
Bei rund 134.000 Menschen wurde im Jahr 2021 Lepra diagnostiziert. Man geht aber davon aus, dass es noch deutlich mehr Fälle gibt, die jedoch nicht registriert wurden. Schätzungsweise leben 2-3 Millionen Menschen mit einer Behinderung aufgrund einer verspäteten Lepra-Diagnose und Behandlung.
Solidarität in Aktion umsetzen
Der Welt-Lepra-Tag bietet die Möglichkeit, auf das Leben der Betroffenen aufmerksam zu machen, Menschen für die Symptome der Krankheit zu sensibilisieren und die Diskriminierung und Ausgrenzung von Lepra-Kranken aktiv zu bekämpfen. Dies umfasst die finanzielle Unterstützung von Organisationen (z.B. DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe), die sich der Prävention, Diagnose und Behandlung von Lepra widmen. Darüber hinaus ist es wichtig, Barrieren abzubauen, die Betroffene daran hindern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und sicherzustellen, dass sie in ihren Gemeinschaften respektiert und unterstützt werden. Für Gemeinden und auch Einzelpersonen ist es eine Chance, sich dieser Bemühungen anzuschließen und Solidarität in Aktion umzusetzen.
Deutscher Verein für Gesundheitspflege e. V.
Seit 1899 fördert der DVG die Gesundheit auf Basis eines ganzheitlichen Menschenbildes in den Bereichen körperliche Gesundheit, geistig-seelische Gesundheit, soziale Beziehungen und spirituelles Leben. Er wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland getragen und hat seinen Verwaltungssitz in Ostfildern. Weitere Informationen gibt es unter www.dvg-online.de.
Verwendete Quellen:
www.dahw.de/unsere-arbeit/medizinische-soziale-arbeit/lepra/welt-lepra-tag.html
www.fr.de/panorama/ansteckung-lepra-in-florida-fall-erreger-usa-aktiv-infektion-krankheit-haut-nerven-92451093.html
https://gesund.bund.de/lepra#definition
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