ZEW-Ökonom Dominik Rehse zu anstehendem Trilog für EU-KI-Verordnung

Am 6. Dezember 2023 werden Repräsentanten der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union erneut Trilog-Verhandlungen über eine mögliche EU-Verordnung zu Künstlicher Intelligenz (KI) führen. Gerungen wird derzeit unter anderem um den regulatorischen Umgang mit generativer KI.
 
Dr. Dominik Rehse, Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Design digitaler Märkte“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die KI-Verordnung sollte klare Leitlinien für den regulatorischen Umgang mit generativer KI beinhalten. Gleichermaßen sollten die Leitlinien nicht zu eng gesteckt werden, sodass genug Spielraum bleibt, um der sehr dynamischen technologischen Entwicklung in diesem Bereich gerecht zu werden. Im Trilog zur KI-Verordnung gilt es diesen Spielraum offen zu halten. Dies gilt maßgeblich auch bezüglich sogenannter „foundation models“. Dabei handelt es sich um generative KI, die für viele verschiedene Anwendungszwecke angepasst werden kann. Weder das vom EU-Parlament geforderte umfassende Prüfungsregime für solche KI-Modelle noch die von den Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Italiens geforderte weitgehende Selbstregulierung dürften sich mittelfristig als optimal erweisen. Zielführender wäre eine Diskussion der Fragen, welche Institutionen genau den notwendigen regulatorischen Spielraum in der Zukunft ausfüllen sollen, wie dabei die Chancen und Risiken generativer KI abgewogen werden sollen und wie sie – wenn nötig – auch schnell reagieren können.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW
Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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