Wird ein Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren, gilt es als Frühchen. Mittlerweile können Babys gerettet werden, die ab der 23. Schwangerschaftswoche geboren werden. Doch der Start ins Leben der "Zu-früh-Geborenen" ist damit trotzdem meist alles andere als leicht.
Am Freitag, 17. November, dem Welttag der Frühgeborenen, erinnern die Neonatolog:innen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) an alle Kinder, die zu früh zur Welt kommen. An diesem Tag treffen sich ehemalige Frühchen, die im UKL zur Welt gekommen waren, ihre Familien und das Klinikteam zu einem gemeinsamen Lampionumzug im Klinikpark an der Liebigstraße.
"In den vergangenen Jahren sind in unserer Abteilung jährlich stets über 100 Frühgeborene unter 1,5 Kilogramm Geburtsgewicht zur Welt gekommen", sagt Prof. Ulrich Thome, Leiter der Abteilung für Neonatologie. "Die UKL-Neonatologie ist die größte Einrichtung für Frühgeborene in der Region. Wir versorgen die schwierigsten Fälle", so der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin. Insgesamt seien es zwischen 1. Oktober 2022 und 30. September dieses Jahres rund 1200 Kinder gewesen, erklärt er. Neben den extremen Frühchen waren das auch kranke Neugeborene, bei denen während der Geburt Probleme auftraten, sowie Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. "Durch die Zusammenarbeit mit den anderen beteiligten Fachbereichen hier am UKL wie der Kinderklinik und der Kinderchirurgie können wir jedoch eine Art wirksames Sicherheitsnetz spannen", meint Prof. Thome.
Je kleiner die Frühchen, desto mehr Probleme beim Aufwachsen, fasst es der UKL-Mediziner zusammen und nennt beispielhaft die Lunge, die bei diesen Kindern nicht reif genug ist, oder Probleme mit dem Darm. Eine Frühgeburt wirke sich ebenfalls negativ auf die Fein- und Grobmotorik und die Fähigkeit zu sprechen aus.
"Aber die Behandlung wird immer besser, und der beste Beweis sind die Kinder, die zum Lampionumzug am 17. November kommen", erklärt der Arzt. "Denn es gibt immer mehr Erfolge. Verstärkt geht es eben nicht mehr nur ums bloße Überleben der Kleinsten, sondern immer öfter können wir den Blick auf die langfristig bestmögliche Entwicklung von Frühgeborenen richten."
Ursachen für Frühgeburten weiterhin nicht bekannt
Wenn am Welt-Frühchentag die Kinder und ihre Familien an der Liebigstraße zusammenkommen, feiern sie zusammen mit dem Team der "Neo" den Erfolg ihrer eigenen guten Entwicklung. "Gleichzeitig wollen wir mit den lila Lampions auf die noch immer noch bestehenden Probleme der Frühgeborenen hinweisen", bekräftigt Ulrich Thome. "Wir kennen weiterhin nicht die genauen Ursachen für eine Frühgeburt und können sie nicht verhindern." Aber auch dank modernster intensivmedizinischer Möglichkeiten hätten Betroffene heute immer bessere Chancen auf ein gutes Leben", erklärt der Professor für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie. "Kleine und unreife Neugeborene stehen vor großen Herausforderungen – nicht nur am Beginn des Lebens. Wir helfen diesen Frühgeborenen beim Start und darüber hinaus."
Zur Feier am Freitag, 17. November, treffen sich Kinder und ihre Angehörigen um 16 Uhr im Foyer von Haus 6 des UKL, Liebigstraße 20a, am "Lurch". Nach einer Begrüßung durch Prof. Thome geht es dann in den Park zum Umzug bei hoffentlich schönem Herbstwetter. Lila Lampions werden bereitgestellt.
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.
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