„Die Quelle für Fachkräfte ist die duale Ausbildung im Betrieb. Das wissen die Unternehmen und setzten verstärkt auf Ausbildung. Doch leider blieben vergangenes Jahr über 1.600 Lehrstellen unbesetzt. Das ist mit dem Blick auf die hohen Fachkräftebedarfe nicht gut für Sachsen“, erklärt Klaus-Peter Hansen, Chef der Landesarbeitsagentur, angesichts der heute vom statistischen Bundesamt veröffentlichen Daten.
In den einzelnen Bundesländern hat sich die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Während Sachsen (+ 4,7 %), Thüringen (+ 3,5 %), Mecklenburg-Vorpommern (+ 2,6 %) und Bayern (+ 2,2 %) die größten Zunahmen hatten, gab es im Saarland (– 3,2 %) und in Sachsen-Anhalt (– 2,7 %) die stärksten Rückgänge. Die meisten neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gehen auf das Konto der drei sächsischen IHKn (60 Prozent oder 11.366). Weitere 5.171 Lehrverträge wurden durch Handwerksbetriebe geschlossen (HWK: 27 Prozent).
Für das aktuelle Ausbildungsjahr, das im Herbst beginnt, haben sich in Sachsen insgesamt 16.858 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Im gleichen Zeitraum wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 17.103 Ausbildungsstellen gemeldet.
Heute sind noch 10.870 Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 12.520 freie Ausbildungsstellen. Damit gibt es rein rechnerisch für jeden Bewerber mindestens eine freie Ausbildungsstelle.
„Der Wettlauf um die besten Auszubildenden ist im vollen Gange – und der Wettbewerb verschärft sich. Gut ist, dass mehr Jugendliche als im Vorjahr eine Ausbildung suchen und die Betriebe wollen auch mehr neue Auszubildende. Schon heute fehlen dennoch rechnerisch über 1.600 junge Menschen, um die aktuell freien Lehrstellen besetzen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle an einer Ausbildung interessierten jungen Menschen bei der Berufsberatung melden. Nur dann können wir die Lehrstellen möglichst passgenau vermitteln und dabei helfen, dass kein Jugendlicher verloren geht“, sagte Hansen.
Auf dem Ausbildungsmarkt haben die Bewerber momentan die besseren Karten. Sie können zwischen vielen Angeboten wählen, Betriebe hingegen müssen bei der Bewerberrekrutierung immer kreativer werden. Das ist für die sächsischen Schüler gut. „Jedoch hat eine Ausbildung auch ein Preisschild“, gibt Hansen zu bedenken.
Die jungen Menschen sind gefordert, ihre Stärken, Fähigkeiten und Talente gegenüber den Betrieben besser zu präsentieren. Tugenden wie Belastbarkeit, Höflichkeit, Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, Fleiß und Pünktlichkeit sind besonders wichtig.
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