Symposium zur SmartCity-Eröffnung

Die Zukunft des Bauens steht in Harsefeld. Dieses Motto überschrieb das Fachsymposium am 22. September, zu dem die Viebrockhaus AG und die Buxtehuder Hochschule 21 in die SmartCity nach Harsefeld geladen hatten. Rund 260 Gäste aus Bauwirtschaft und Kommunen lauschten spannenden Fachvorträgen rund um den Bau dieses innovativen Wohnquartiers, das Maßstäbe für eine nachhaltige und klimaschonende Bauweise setzt.

Die Zukunft des Bauens neugestalten – dieses Ziel einte den Großteil der Gäste des Symposiums, die außerdem in den Genuss von Reden des Europaabgeordneten David McAllister und des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies kamen, ehe sie selbst die Gebäude der SmartCity erkunden durften.

„Es ist an der Zeit, das Bauen neu und ganzheitlich zu betrachten“, sagte Andreas Viebrock, Aufsichtsratsmitglied der Viebrockhaus AG und Initiator der SmartCity. Bei der Suche nach ökologisch nachhaltigen, energieeffizienten und ressourcenschonenden Bauweisen treibe ihn in erster Linie der Gedanke an die Zukunft seiner Enkelkinder an. „Nur wer Unmögliches versucht, kann Mögliches erreichen.“

Die nun eröffnete SmartCity gibt Antwort auf einige der drängendsten Fragen der Zeit. In dem Wohnquartier mit 19 Einfamilienhäusern trifft bezahlbarer Wohnraum auf intelligente Energieeffizienz und cleveren Ressourcenschutz. Ob Starkregenereignisse oder lange Hitzeperioden: Den Folgen der Erderwärmung trägt die SmartCity mit ihren modernen Technologien Rechnung und leistet dabei selbst einen Beitrag zum Klimaschutz.

Auf die Bedeutung klimarobuster Gebäude ging Dr. Bernhard Fischer, Bauingenieur und Geowissenschaftler, ein. „Der Klimawandel hat Wirkung auf das Bauen“, sagt er. Trockenheit und Nässe müssten zusammen betrachtet werden, insbesondere Flächenversiegelung sei ein wichtiges Thema. „Die SmartCity zeigt bautechnische Errungenschaften wie Zisternen in allen Gärten oder die Dachbegrünung, die wir gegen die Auswirkungen des Klimawandels setzen können. Wir können hier heute das Bauen von morgen besichtigen.“ Das Hochwasserkompetenzzentrum Köln verlieh der SmartCity darum auch die Plakette „Klimaangepasste Siedlung“.

Stichwort Flächenversiegelung: Der ökologische Wert der Fläche, auf der die SmartCity errichtet wurde, ist mit der Bebauung sogar gestiegen. Die Biodiversität sei bereits sichtbar, betonte Andreas Viebrock mit einem Lachen. „Sehr viele Schwalben sind schon in die SmartCity eingezogen.“

Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, wandte sich mit einer Videobotschaft an das Fachpublikum und betonte, wie wichtig es sei, das Bauen sowohl ökologisch nachhaltig als auch bezahlbar zu machen. Die aktuell schwierige Situation mit extrem hohen Baukosten und den spürbaren Folgen des Klimawandels verlange nach kreativen Lösungen. Wichtig: „Die innovativen Technologien müssen den Bewohnerinnen und Bewohnern nutzen, sie müssen funktionieren.“

„Die SmartCity verbindet Effizienz, Nachhaltigkeit und Ökologie im Einfamilienhausbau“, sagte Professor Dr. Ingo Hadrych, Präsident der Hochschule 21, die das Projekt wissenschaftlich begleitet. Aus wissenschaftlicher Sicht sei das Projekt insbesondere spannend, weil die SmartCity eben kein kleines Labor im Hochschulmaßstab, sondern eine ökologische Vorzeige-Siedlung, quasi ein Reallabor, sei.

Über intelligente Energienutzung im Quartier von morgen informierte Professor Dr. Nicolai Beckmann, Studiengangsleiter Ingenieurwesen Gebäudetechnik, von der Hochschule 21. Die SmartCity stelle mit ihrer intelligenten Energienutzung mit großflächigen Photovoltaikanlagen, deren Energie in der Community geteilt wird, eine Vorlage für die Entwicklung zukunftsfähiger Quartiere dar. Über den Einsatz von Wärmepumpen sind hier unter anderem Wärme- und Stromsektor gekoppelt. Darüber hinaus erfolgt über bidirektionale Ladestationen eine weitere Kopplung zum Sektor E-Mobilität – im Bedarfsfall versorgt die Batterie des Elektro-Autos das Haus mit Strom.

„Beim Bau haben wir auf CO2-neutrale oder CO2-arme Baustoffe gesetzt“, sagte SmartCity-Projektleiterin Dr. Elena Paul. Dazu zählen unter anderem recyclebare Kunststofffensterrahmen, mit Kirsch- und Zwetschensteinen gebrannte Verblender und recycelter Beton. Über die Bedeutung von ressourceneffizienten Baustoffen für das nachhaltige Bauen sprach Dr. Oliver Kreft, Verantwortlicher für Kreislaufwirtschaft im Technologie- und Forschungszentrum des Bau- und Dämmstoffproduzenten Xella GmbH. Die Zementindustrie sei eine CO2-intensive Branche, weshalb das Recycling von Porenbetonabfällen in den vergangenen Jahren intensiviert wurde. Für die SmartCity in Harsefeld bedeutet das: Die CO2-Emissionen des hier eingesetzten Betons wurden um bis zu 50 Prozent reduziert.

In den Nachmittag leitete hoher Besuch aus Brüssel ein. Der Europaabgeordnete David McAllister begann seine Rede mit einem Bekenntnis: „Ich bin selbst seit 2006 höchst zufriedener Viebrock-Kunde.“ Die im Rahmen des European Green Deals formulierten ehrgeizigen Klimaziele der Europäischen Union (EU) und die daraus abgeleiteten Verordnungen und Richtlinien würden den Rahmen setzen, um in der EU bis 2030 die CO2-Emissionen um 55 Prozent zu senken (im Vergleich zu 1990). „Diese Maßnahmen sind aber nichts ohne die Innovationskraft und den Mut der Menschen vor Ort.“ Think global, act local – die Innovationstreiber von der Viebrockhaus AG würden mit der CO2-neutralen Bauweise und dem nachhaltigen Energiekonzept in der SmartCity den Weg in eine klimaschonende und moderne Zukunft weisen. „Mit regionaler Expertise und Tatkraft setzen Sie in Harsefeld Standards. Die EU kann aus dem Projekt lernen. Etwas mehr Pragmatismus à la Harsefeld würde der europäischen Bürokratie guttun.“

Für den Höhepunkt des Branchentreffs sorgte Thomas Ranft, Wetter und Klimaexperte der ARD – auch wenn er mit einem echten Stimmungskiller einleitete: „Wir sind mitten im sechsten Massensterben der Erde. Es merkt nur leider niemand.“ Die Menschen würden wie eine zusammengerottete Gruppe Jugendlicher auf der Erde eine wilde Party feiern, aber „keiner räumt auf, keiner bestellt nach, keiner bezahlt“. Das Problem Klimawandel resultiere aus dem Verbrennen fossiler Stoffe. In der Folge würde der Planet aktuell die schnellste Erwärmung aller Zeiten erleben. Darauf sei das System nicht ausgelegt. „Das Wesen des Klimawandels ist, dass Extreme extrem zunehmen.“ Und: „Wir alle sind Teil des Systems, das wir vernichten.“ Daraus ergebe sich zugleich die erfreuliche Botschaft: „Ich kann die Welt retten. Die Ursache des Klimawandels stoppen Sie, indem Sie aufhören, Zeug zu verbrennen.“

Oder anders: Jeder und jede Einzelne hat Einfluss. „Wir werden den Wandel nur schaffen, wenn wir loslegen.“ Indem man Dinge ausprobiere und etwas riskiere. Weniger „Ja, aber“, mehr wagen. „Keinem Menschen weltweit ist seine Umwelt egal und andernorts sehen wir ja, dass ganz viel passiert. Die Welt wird nicht durch die Politik gerettet. Wenn ich nicht mitmache, wird es nichts. Ich rette die Welt.“ Insofern sei die SmartCity von der Viebrockhaus AG ein Projekt, das Thomas Ranft gerne besuche und dem er viele Nachahmer wünsche.

Damit klingt er ganz wie der Vater der SmartCity: „Lassen Sie uns handeln”, sagte Andreas Viebrock schon 2021, als er die SmartCity bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow vorstellte.

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