Unter dem Motto "Standort stärken. Klima schützen. Zukunft gestalten." diskutierten auf der diesjährigen Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) in Bremen die Spitzen der deutschen maritimen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Gewerkschaften über die künftige Schifffahrtspolitik und aktuelle Herausforderungen. Die Konferenz stand unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Scholz. Es herrschte Einvernehmen über die große Bedeutung einer starken und wettbewerbsfähigen Seeschifffahrt für Deutschland.
Reeder geben Ausbildungszusage ab
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hebt besonders sein Bekenntnis zur Förderung junger Talente hervor und betont die Wichtigkeit, das maritime Know-how am Standort zu stärken. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in der maritimen Industrie Deutschlands setzt der Verband deshalb auf der NMK klare Zeichen: "Ich sage heute im Namen der Mitgliedsunternehmen des VDR zu: Wir werden insgesamt mindestens 400 seeseitige und 200 landseitige Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen", verkündete die Präsidentin des Reederverbandes, Dr. Gaby Bornheim.
Ein echter Meilenstein, der flankiert werden soll durch gemeinsame Anstrengungen von Sozialpartnern, Politik, Verwaltung und Ausbildungsstätten zur Steigerung der Attraktivität der Ausbildungsgänge und der Beschäftigung in der Seeschifffahrt in Deutschland. Der VDR ist überzeugt, dass durch diese Ausbildungszusage jungen Menschen interessante Perspektiven geboten und eine langfristige Planbarkeit in ihrer beruflichen Entwicklung in der Seeschifffahrt ermöglicht werden.
Mit der Bereitstellung der Ausbildungsplätze unterstreichen die deutschen Reedereien ihr Engagement für den Erhalt des maritimen Know-hows am Schifffahrtsstandort Deutschland. Die Kontinuität der Förderung von Ausbildung, Weiterbildung und Beschäftigung im nautischtechnischen Bereich durch den Bund und die von den Reedereien finanzierte Stiftung Schifffahrtstandort Deutschland sind dabei für eine langfristige Planungssicherheit essenziell.
Schifffahrt treibt den Klimaschutz voran
Mit ebenso hoher Priorität und enormem Einsatz geht die Reederschaft auch das Thema der Dekarbonisierung der deutschen Handelsflotte an. Einigkeit bestand auf der NMK, dass bei diesem Kraftakt Politik und Wirtschaft weiterhin an einem Strang ziehen müssen, um die ambitionierten Ziele in der Praxis erreichen zu können. Die eigenen CO2-Emissionen wird die Schifffahrt entlang des Pfades des Pariser Klimaübereinkommen zum Jahr 2050 auf netto-Null reduzieren. Den freiwilligen Selbstverpflichtungen der Schifffahrtsindustrie folgend hat dies jüngst die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO für die weltweite Seeschifffahrt beschlossen.
"Unsere Branche übernimmt auch beim Thema Klimaschutz Verantwortung: Die Dekarbonisierung unserer Flotten ist kein Traum, sondern unser klarer Auftrag und eine wichtige Verpflichtung für zukünftige Generationen", betont VDR-Präsidentin Dr. Gaby Bornheim. Der entscheidende Faktor wird dabei sein, dass alternative Treibstoffe zukünftig auch tatsächlich in ausreichender Menge und flächendeckend für die Schifffahrt zur Verfügung stehen. Hier sind nicht zuletzt Treibstoffhersteller und Häfen in der Pflicht, die nötigen Voraussetzungen für Produktion und Infrastruktur zu schaffen.
Stärke des Schifffahrtstandortes Deutschland entscheidend für maritime Resilienz
Am Beispiel Deutschlands zeigt sich auch, wie wichtig ein anhaltender globaler Warenaustausch und ein eigener Zugang zu einer Handelsflotte für eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft des Landes sind. Denn Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Erdölprodukte, Kohle, Eisenerze, Verbrauchsgüter, Vorprodukte und Halbleiter importiert Deutschland in großen Mengen per Schiff. Mittlerweile laufen über sechzig Prozent des deutschen Im- und Exports über den Seeweg. Im Zuge der Energiekrise in Europa musste Deutschland zudem zuletzt neue Wege suchen, um seine Energie- und insbesondere Gasversorgung dauerhaft zu sichern. Ohne die Seeschifffahrt ist diese Versorgung nicht möglich.
„Unsere Schifffahrtsindustrie ist das Rückgrat des Handels Deutschlands mit der Welt, der Schlüssel zur maritimen Resilienz unseres Landes und zur globalen Konnektivität unserer deutschen Wirtschaft“, erklärt Bornheim weiter. „Eine starke Seeschifffahrt aus Deutschland für Deutschland bleibt deshalb unsere gemeinsame Priorität, denn ein wichtiger Teil der Zukunft unseres Landes liegt auf See!“ – so die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder.
Insgesamt setzte die 13. Nationale Maritime Konferenz ein deutliches Zeichen für eine positive Zukunft der deutschen Seeschifffahrt und ihre Innovationskraft sowie für das gemeinsame Engagement der maritimen Wirtschaft, der Politik und der übrigen Stakeholder zur langfristigen Stärkung des Schifffahrtsstandortes Deutschland.
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.
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