1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović (71. Trimmel), Doekhi, Knoche, Leite, Gosens – Král, Laïdouni (71. Haberer) – Volland, Behrens, Fofana (60. Hollerbach)
RasenBallsport Leipzig: Blaswich – Henrichs, Simakan, Orban, Raum – Schlager, Kampl, Simons, Dani Olmo – Openda (75. Baumgartner), Poulsen (75. Šeško)
Personal: Union-Cheftrainer Urs Fischer musste auf den gelb-rot gesperrten Brenden Aaronson verzichten, für den Kevin Volland erstmals in die Startelf rückte.
Zuschauer: 22.012
Tore: 0:1 Simons (50.), 0:2 Šeško (85.), 0:3 Šeško (87.)
Union mit erster Großchance – Kampfbetontes Spiel auf Augenhöhe
Im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei kam Union gut in die Partie und übernahm zu Beginn die Initiative. Nach vier Minuten flankte Kevin Volland, der sein Startelf-Debüt gab, von der linken Seite in den Strafraum. David Fofana verpasste die Hereingabe um einen Schritt. Danach waren es die Leipziger, die etwas mehr Ballbesitz hatten, ohne sich jedoch zwingende Gelegenheiten zu erspielen. Die erste Großchance des Spiels hatten vielmehr die Eisernen: Alex Král flankte aus dem Lauf auf Volland, dessen Kopfball aus 13 Metern von Janis Blaswich pariert werden konnte (13.). Auf der Gegenseite setzte Yussuf Poulsen einen Distanzschuss über den Querbalken (15.).
RasenBallsport fand nun immer besser ins Spiel. Erst lenkte Union-Keeper Frederik Rönnow einen Schussversuch von Xavi Simons mit den Fingerspitzen über die Latte (18.), dann verfehlte Willi Orbán nach einer Ecke von David Raum mit einem Kopfball das Tor nur um Haaresbreite (21.). Beide Teams schenkten sich nichts und gingen kampfbetont zur Sache: Benjamin Henrichs sah für ein Foul an Robin Gosens die Gelbe Karte, kurz darauf wurde Alex Král verwarnt (27.).
Torraumszenen waren in dieser Phase auf beiden Seiten Mangelware. In der 33. Minute probierte es Xaver Schlager mit einem Flachschuss aus der Distanz, der deutlich am Tor von Rönnow vorbeirauschte. Sieben Zeigerumdrehungen später wurde Loïs Openda mit einem Steckpass bedient und lupfte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Der Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, denn der Belgier stand im Moment der Ballabgabe knapp im Abseits. Kurz vor der Pause probierten es die Sachsen noch einmal und kombinierten sich durch die Berliner Abwehr, doch Henrichs wurde von Diogo Leite beim Flankenversuch endscheidend gestört. Wenige Augenblicke später beendete Schiedsrichter Daniel Schlager die erste Halbzeit.
Leipzig trifft früh – Volland sieht rot
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff ging RasenBallsport in Führung. Henrichs legte auf Simons quer, der den Ball aus 18 Metern unter die Latte setzte. Union war im Anschluss bemüht, eine schnelle Reaktion zu zeigen, agierte in der Offensive aber nicht präzise genug: Fofana setzte einen Freistoß über das Tor (53.), wenig später konnte Kevin Behrens einen Steckpass von Volland nicht mehr erlaufen (60.). Nach einer knappen Stunde schwächten sich die Eisernen dann selbst: Auf Höhe der Mittellinie kam Volland gegen Mohamad Simakan zu spät und erwischte diesen unbeabsichtigt am Sprunggelenk (64.). Referee Schlager zeigte dem Angreifer dafür die rote Karte.
In der Folge wechselte Urs Fischer doppelt, brachte für Josip Juranović und Aïssa Laïdouni Christopher Trimmel und Janik Haberer ins Spiel (71.). Doch Union gelang es in Unterzahl kaum noch, gefährlich vor das Tor der Leipziger zu kommen. Vielmehr war es Rönnow, der die Vorendscheidung verhinderte und einen Distanzschuss von Olmo glänzend vereitelte (76.). Kurz darauf war er gegen Henrichs erneut zur Stelle (82.).
Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit musste sich der dänische Nationalkeeper allerdings zum zweiten Mal geschlagen geben. Nach einem Konter setzte sich der eingewechselte Benjamin Šeško im Strafraum durch und traf unhaltbar ins rechte Eck (85.). Zwei Minuten später war der Slowene erneut zur Stelle und erzielte per Kopf das 0:3. Die Niederlage war nun besiegelt, dennoch feierten die Union-Fans ihre Mannschaft auch nach dem Abpfiff noch minutenlang.
Stimmen nach dem Spiel
“In der ersten Halbzeit hat es die Mannschaft wirklich gut gemacht. Bis zur roten Karte war es ein ausgeglichenes Spiel, aber in Unterzahl ist es gegen eine Mannschaft wie Leipzig, die den Ball gut laufen lassen kann, natürlich extrem schwer. Das zweite Gegentor hat das Spiel dann entschieden”, analysierte Union-Cheftrainer Urs Fischer die Niederlage.
“Das war ein kompliziertes und schwieriges Spiel. In der ersten Halbzeit war es 50:50-Spiel, in dem es darum ging, wer zuerst trifft. Am Ende waren sie clever genug, die Partie zu kontrollieren, wir hatten ein wenig mit der Unterzahl zu kämpfen und haben dadurch natürlich auch Räume hergegeben. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, dass unsere Heimserie gerissen ist, aber mit dem Support der Fans kann man das etwas leichter verarbeiten”, äußerte sich Alex Král nach dem Abpfiff.
“In den ersten 45 Minuten war es ein Spiel auf absoluter Augenhöhe. Wir sind dann nicht gut in die zweite Halbzeit gekommen. Klar, die Szene, die zum 0:1 geführt hat, können wir besser verteidigen, aber es war auch ein wunderbares Tor. Da muss man auch mal die Qualität des Gegners anerkennen”, sagte Robin Gosens nach dem Spiel und fügte hinzu: “Unser großes Problem war heute, dass wir meistens zu tief standen und die Wege zum gegnerischen Tor dadurch zu weit waren. Wir haben es zu selten geschafft, vorne zu attackieren und Leipzig im letzten Drittel unter Druck zu setzten. Die Rote Karte war dann der Genickbruch.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Profis von Urs Fischer absolvieren morgen eine Regenerationseinheit. Am Mittwoch steht ein öffentliches Training an, ehe die Bundesliga am kommenden Wochenende pausiert. Das nächste Pflichtspiel bestreiten die Eisernen am Samstag, dem 16.09.2023 auswärts in Wolfsburg. Anstoß in der Volkswagen-Arena ist um 15:30 Uhr.
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