Rückgänge bei Glyphosat belasten 2. Quartal

Konzernumsatz wpb. um 8,2 Prozent auf 11,044 Milliarden Euro gesunken / EBITDA vor Sondereinflüssen: 2,527 Milliarden Euro (minus 24,5 Prozent) / Crop Science deutlich rückläufig, vor allem bedingt durch stark verringerte Mengen und Preise bei Glyphosat / Pharmaceuticals wpb. mit stabilem Umsatz, Ergebnis unter Vorjahr / Consumer Health erhöht Umsatz wpb., Ergebnis leicht gesteigert / Bereinigtes Ergebnis je Aktie 1,22 Euro (minus 36,8 Prozent) / Konzernergebnis bei minus 1,887 Milliarden Euro, Wertminderungen von 2,301 Milliarden Euro belasten / Free Cash Flow bei minus 473 Millionen Euro / Konzernausblick 2023 am 24. Juli gesenkt 

Bayer hat am Dienstag die detaillierten Ergebnisse für das 2. Quartal 2023 veröffentlicht, nachdem der Konzern bereits am 24. Juli wichtige Kennzahlen für diesen Zeitraum kommuniziert und den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 gesenkt hatte. Grund dafür waren vor allem die weiter massiv zurückgegangenen Umsätze mit glyphosatbasierten Produkten in der Division Crop Science. Bei Pharmaceuticals entwickelte sich der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) stabil, und das Ergebnis lag unter Vorjahr. Consumer Health legte beim Umsatz wpb. zu und steigerte das Ergebnis.

Der Konzernumsatz sank im 2. Quartal wpb. um 8,2 Prozent auf 11,044 Milliarden Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 553 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 915) Millionen Euro aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 24,5 Prozent auf 2,527 Milliarden Euro zurück. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte von 120 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 300) Millionen Euro. Gegenläufig wirkten Erträge in allen Divisionen von insgesamt rund 481 Millionen Euro durch geringere Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm. Das EBIT betrug minus 956 (Vorjahr: plus 169) Millionen Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 2,490 (Vorjahr: 2,111) Milliarden Euro. Diese standen vor allem in Verbindung mit einer außerplanmäßigen Werthaltigkeitsprüfung in der Division Crop Science. Daraus resultierte ein Konzernergebnis von minus 1,887 Milliarden (Vorjahr: minus 298 Millionen) Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie verringerte sich um 36,8 Prozent auf 1,22 Euro.

Der Free Cash Flow belief sich vor allem wegen der rückläufigen Geschäftsentwicklung der Division Crop Science auf minus 473 Millionen (Vorjahr: plus 1,140 Milliarden) Euro. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zum 30. Juni 2023 gegenüber Ende März 2023 um 9,8 Prozent auf 39,620 Milliarden Euro.

Umsatz von Crop Science ohne Glyphosat wpb. auf Vorjahresniveau

Im Agrargeschäft (Crop Science) ging der Umsatz wpb. um 18,5 Prozent auf 4,924 Milliarden Euro zurück. Das lag im Wesentlichen an Mengen- und Preisrückgängen bei glyphosathaltigen Produkten. Sie betrafen insbesondere die Regionen Nord- und Lateinamerika sowie Europa/Nahost/Afrika und führten zu Umsatzeinbußen von wpb. 45,6 Prozent bei den Herbiziden. Ohne Berücksichtigung von Glyphosat war das übrige Geschäft der Division wpb. auf Vorjahresniveau, wobei höheren Preisen ein geringerer Absatz gegenüberstand. Der Umsatz mit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften legte wpb. um 10,6 Prozent zu – insbesondere dank Preissteigerungen in allen Regionen sowie erhöhten Anbauflächen in Nordamerika. Das Geschäft mit Fungiziden blieb wpb. auf Vorjahresniveau. Im Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften verringerte sich der Umsatz wpb. um 9,3 Prozent, vor allem aufgrund von geringeren Anbauflächen und niedrigeren Lizenzeinnahmen in Nordamerika.
 

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 58,5 Prozent auf 725 Millionen Euro – im Wesentlichen aufgrund des Umsatzrückgangs bei glyphosathaltigen Produkten. Höhere Preise im übrigen Geschäft und Kosteneinsparungen konnten das nur teilweise ausgleichen. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch insbesondere inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten sowie negative Währungseffekte von 96 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 215) Millionen Euro.

Pharmaceuticals: Neue Produkte legen erheblich zu

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Pharmaceuticals) lag mit 4,557 Milliarden Euro wpb. auf dem Niveau des Vorjahres. Signifikante Zuwächse erzielte die Division mit den neuen Produkten: Die Umsätze mit dem Krebsmedikament Nubeqa™ verdoppelten sich fast, während mit Kerendia™ zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung in Verbindung mit Typ-2-Diabetes mehr als eine Verdreifachung gelang. Zudem wuchs das Radiologiegeschäft weiter, vor allem weil die Produktfamilien CT Fluid Delivery und Ultravist™ zulegten. Ein Umsatzplus war auch mit dem Augenmedikament Eylea™ zu verzeichnen (wpb. 5,6 Prozent) – dank gesteigerter Absätze in allen Regionen, insbesondere in Nordamerika und Asien/Pazifik. Gegenläufig wirkten niedrigere Umsatzerlöse der Division in China, unter anderem in Folge von Tenderverfahren bei Adalat™ zur Behandlung von Herzerkrankungen (globaler Umsatz wpb. minus 26,1 Prozent). Bemerkbar machte sich dort auch eine geringere Nachfrage nach Aspirin™ Cardio (globaler Umsatz wpb. minus 29,3 Prozent). Der globale Umsatz mit dem oralen Gerinnungshemmer Xarelto™ ging wie erwartet zurück (wpb. minus 3,3 Prozent), verursacht durch generischen Wettbewerbsdruck sowie niedrigere Preise, insbesondere in Asien/Pazifik und Lateinamerika.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals sank um 6,7 Prozent auf 1,379 Milliarden Euro, insbesondere durch höhere Investitionen in die Forschung und Entwicklung der Zell- und Gentherapie- sowie Chemoproteomik-Technologien und Projekte der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Zudem war das Vorjahresquartal deutlich begünstigt durch den Verkauf von Randgeschäften. Die negativen Währungseffekte beliefen sich auf 40 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 41) Millionen Euro.

Consumer Health bleibt auf Wachstumskurs

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem starken Vorjahresquartal wpb. um 5,4 Prozent auf 1,466 Milliarden Euro mit Beiträgen aus allen Regionen. Deutliche Zuwächse erzielte die Division wpb. im Dermatologie-Geschäft (10,9 Prozent), u. a. aufgrund einer anhaltend hohen Nachfrage nach Bepanthen™, sowie in der Kategorie Schmerz und Kardio (10,0 Prozent). Zudem stiegen die Umsätze mit Erkältungsprodukten aufgrund einer anhaltend starken Erkältungssaison erheblich, während das Geschäft mit Allergieprodukten trotz einer wetterbedingt schwächeren Allergiesaison leicht wuchs. Das führte in der Kategorie Allergie und Erkältung zu einem Plus von wpb. 5,7 Prozent. Die Division war auch im 2. Quartal mit Lieferengpässen konfrontiert – insbesondere in der Kategorie Magen-Darm-Gesundheit, deren Umsatz wpb. auf Vorjahresniveau blieb. Es wird erwartet, dass sich die Versorgungslage im 2. Halbjahr verbessert.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health stieg gegenüber einem sehr starken Vorjahresquartal um 1,5 Prozent auf 335 Millionen Euro. Hierzu trugen kontinuierliche Produktivitätssteigerungen und das Preismanagement bei, die inflationsbedingt weiter gestiegene Kosten sowie Investitionen in die Vermarktung innovativer Produkte ausglichen. Hinzu kamen höhere Erlöse aus Verkäufen kleinerer, nicht strategischer Marken. Die negativen Währungseffekte beliefen sich auf 31 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 49) Millionen Euro.

Konzernausblick am 24. Juli gesenkt

Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 hat der Bayer-Konzern am 24. Juli gesenkt – vor allem aufgrund weiter massiv zurückgegangener Umsätze mit glyphosatbasierten Produkten. Bereits in der Mitteilung zum 1. Quartal war das Unternehmen von einer Zielerreichung im unteren Bereich der zuvor kommunizierten Bandbreiten ausgegangen. Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022) erwartet Bayer jetzt einen Umsatz von 48,5 bis 49,5 (ursprünglich: 51 bis 52) Milliarden Euro. Dies entspricht nun einem Rückgang von wpb. 2 bis 3 (Anstieg um 2 bis 3) Prozent. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen geht das Unternehmen jetzt von währungsbereinigt (wb.) 11,3 bis 11,8 (12,5 bis 13,0) Milliarden Euro aus. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es nun wb. einen Wert von 6,20 bis 6,40 (7,20 bis 7,40) Euro. Beim Free Cash Flow erwartet Bayer jetzt wb. etwa null (etwa 3,0 Milliarden) Euro, bei der Nettofinanzverschuldung wb. etwa 36 (32 bis 33) Milliarden Euro. Das Unternehmen rechnet nun mit Sondereinflüssen im EBIT von wb. etwa minus 3,5 (etwa minus 1,0) Milliarden Euro.

Auf Divisionsebene erwartet Bayer wpb. im Geschäftsjahr bei Crop Science jetzt einen um etwa 5 Prozent geringeren (ursprünglich: etwa 3 Prozent höheren) Umsatz als im Vorjahr und bei Pharmaceuticals einen um etwa 0 Prozent veränderten (zuvor: etwa um 1 Prozent höheren) Umsatz. Das Unternehmen plant wb. bei Crop Science nun mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von etwa 21 (25 bis 26) Prozent und bei Pharmaceuticals mit etwa 28 (leicht über 29) Prozent. Die Prognose für Consumer Health bleibt unverändert mit einem Umsatzwachstum von wpb. etwa 5 Prozent und einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von wb. etwa 23 Prozent.

Hinweise:

Die folgenden Tabellen zeigen Kennzahlen des Bayer-Konzerns und seiner

Divisionen zum 2. Quartal und zum 1. Halbjahr 2023.

Die vollständige Halbjahresfinanzbericht ist im Internet verfügbar unter

www.bayer.com/de/halbjahresfinanzbericht

Weitere Informationen für Investoren und ab ca. 14 Uhr MESZ Live-Übertragung der Investoren-Telefonkonferenz unter: www.bayer.com/de/live-ic

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