Hitze, Dürre, Dauerregen: NRW-Landwirtschaft muss sich auf Klimaextreme einstellen

 

BUND: "Kein Weiter-so-wie bisher"

  • Ausstoß von Treibhausgasen durch die Landwirtschaft senken
  • Künstliche Bewässerung darf dem Naturhaushalt nicht schaden
  • Anbau ändern und wassersparende Bewässerungsmethoden voranbringen

Der extrem unterschiedliche Witterungsverlauf dieses Sommers zeigt einmal mehr: Die Klimakrise stellt die heimische Landwirtschaft vor einem erheblichen Veränderungsdruck. „Hitze, Dürre, Hagelschlag, Dauerregen – die Landwirtschaft muss alles daransetzen, ihren eigenen Anteil an Treibhausgasemissionen maximal zu begrenzen. Gleichzeitig wird sich darauf einstellen müssen, als Folge der Klimakrise dauerhaft mit diesen Extremen umzugehen und Ackerbau und Tierhaltung neu hierauf auszurichten“, so Holger Sticht, NRW-Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), in einem Zwischenfazit zur Sommermitte.

Auch wenn die aktuelle Wetterlage davon ablenkt: Mit großer Sorge sieht der BUND wachsende Begehrlichkeiten von Landwirtschaft und Gartenbau, ausbleibende Niederschläge durch Wasserentnahmen aus natürlichen Gewässern zu kompensieren und hierdurch Schäden im Naturhaushalt in Kauf zu nehmen. Um hier verschärfte Konflikte zu vermeiden, müsse deshalb alles darangesetzt werden, prioritär die Wasserhaltefähigkeit der Böden über humusaufbauende Maßnahmen, vielfältige Fruchtfolgen, flache Bodenbearbeitung, dauerhafte Bodenbedeckung und andere Maßnahmen zu stärken. Ein positives Beispiel gibt hier vielfach der ökologische Landbau. Das Vorhaben der Landesregierung, den Ökolandbau in NRW auszuweiten, müsse deshalb erkennbar Fahrt aufnehmen. Auch der Erhalt von Gehölzstrukturen wie Hecken können den Wind bremsen und die Verdunstung mindern. „Letztlich werden sich die angebauten Kulturen, aber auch die Tierhaltung, an das unsichere und tendenziell geringere Wasserdargebot orientieren müssen“, so Sticht. Es sei illusorisch, langfristig von einem ‚Weiter so‘ wie bisher nur mit zusätzlicher, verstärkter Bewässerung auszugehen.

Dort wo künstlich bewässert würde, bedarf es aus Sicht des BUND klarer Regelungen: gezielte Tröpchenbewässerung anstatt Großregner, keine Beregnung tagsüber bei Sonnenschein, klare gesetzliche Regelungen zu Wasserentnahmen und deren Überwachung. Jetzt sei die Landesregierung gefragt, mit einem Mix aus gesetzlichen Regelungen, administrativen Maßnahmen und Förderprogrammen für die landwirtschaftlichen Betriebe hier klare Rahmenbedingungen zu setzen.

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