Das Rheinland ist eine zentrale Logistikdrehscheibe und benötigt eine für den zukünftigen Bedarf ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Bundesweit wird bis zum Jahr 2051 von einem Wachstum im Güterverkehr auf der Straße von 54 Prozent und auf der Schiene von 33 Prozent ausgegangen. Dafür sind ausreichende Finanzmittel und Planungskapazitäten nötig. Im Kontext einer nachhaltigen Finanzierung von Verkehrswegen gilt es zudem, auch die steigenden Baukosten zu berücksichtigen. „Unsere Verkehrswege im Rheinland sind seit Jahren chronisch unterfinanziert. Addiert man die fehlenden Finanzmittel der Jahre 2012 bis 2023, ergibt sich eine Finanzierungslücke von mehr als 45 Milliarden Euro. Die Budgets müssen angesichts der maroden Infrastruktur deutlich aufgestockt und primär für deren Erhalt und Ausbau genutzt werden“, sagt Prof. Dr. Stephan Wimmers, Geschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Schon heute sind die Straßen regelmäßig überlastet und das Rheinland führt seit Jahren den traurigen Rekord der Stauregion Nr. 1 in Deutschland an. „Der Ausbau unserer Infrastruktur dauert meist mehrere Jahrzehnte. Die rheinländischen IHKs fordern deshalb, Planungsverfahren deutlich zu verschlanken, zu entbürokratisieren und zu beschleunigen. Wir benötigen mindestens eine Halbierung der Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten“, erklärt Wimmers. Gleiches gilt auch für den Verkehrsträger Schiene. Die Kapazitäten müssen gezielt erweitert werden, um Waren effizient, ressourcenschonend und klimaverträglicher im Rheinland transportieren zu können. Dafür müssen entsprechende Investitionen getätigt werden. „Eine kurzfristig verfügbare Lösung stellt die Instandsetzung und Reaktivierung von bereits vorhandener Schieneninfrastruktur für den Güterverkehr dar. Hier gilt es, entsprechende Strecken zu identifizieren und auch zu erschließen“, so Wimmers.
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