BM Özdemir, der im nahen Bad Urach geboren und aufgewachsen ist, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Waldbesitzer. „Als Kind von der Schwäbischen Alb ist mir der Wald seit jeher nahe, nun setze mich mit ganzer Kraft als verantwortlicher Minister für unsere ‚Grüne Lunge‘ ein.“ Özdemir verwies auf das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“: „Wir geben 900 Millionen Euro dafür aus, den Wald fit zu machen für die nächsten Generationen. Das hilft den Waldbesitzern ganz konkret.“
„Das neue Förderprogramm ist wichtig und wird auch gut nachfragt, es ist allerdings nicht genug“, sagte Prof. Andreas Bitter, Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer. Er mahnte eine Fortsetzung der GAK- Förderung für Wiederbewaldung und Waldumbau an: „Vor allem für den Kleinprivatwald und die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse ist die GAK-Förderung existenziell wichtig.“ Nach den bisherigen Plänen sollen die Mittel ab 2024 um 150 Mio. Euro reduziert werden und die Sondermittel für den Wald in Höhe von 121 Mio. Euro ganz entfallen. Bitter: „Das passt gar nicht ins Bild, wenn es um die Zukunft des Klimaschützers Nummer Eins, den Wald, geht.“
Gemeinsam forderten die Privatwaldbesitzer und ihre anwesenden Verbandsvertreter BM Özdemir zu weniger Regulierung auf. „Wir übernehmen viel Verantwortung und sind mit Herzblut dabei“, sagte Gerhard Fritz. Er zeigte das Beispiel einer wunderbar gewachsenen, über 120 Jahre alten Douglasie: „Diesen Baum lassen wir mit Absicht als Naturdenkmal stehen, auch wenn wir das Holz bestens hätten verkaufen können. Das machen wir nicht, weil die Politik uns das sagt, sondern weil wir das aus unserer Verantwortung so entschieden haben.“ Fritz betonte, dass seine Waldeigentümer ihre Rolle als Klimawirte aktiv wahrnehmen und Holz nutzen wollen.
„Bei der großen Transformation unserer Wälder brauchen wir die Unterstützung der Politik in vielfältiger Weise“, betonte AGDW-Präsident Bitter: „Wir müssen eine Kriseninfrastruktur schaffen, Waldumbau fördern, Holzverwendung ausbauen und Ökosystemleistungen jenseits des Holzes honorieren.“ Das sei eine Generationenaufgabe, aber: „Wir dürfen nicht warten, sondern müssen jetzt anfangen.“
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