Die Sprachmittler werden überall gebraucht

Ein neues Projekt planen das WIR-Vielfaltszentrum beim Vogelsbergkreis und Kreisbrandmeister Björn Preuß-von Brincken: Die beim Kreis angesiedelten Sprachmittlerinnen und Sprachmittler sollen auch für Notfallsituationen ausgebildet werden, sodass man zum Beispiel bei einem Feuerwehreinsatz auf Dolmetscher zurückgreifen kann, die vor Ort in schwierigen Situationen unterstützen können.

Das kündigten die beiden WIR-Koordinatorinnen Antonia Schäfer und Sonja Hartmann sowie Kreisbrandmeister Preuß-von Brincken, zugleich Interkulturellen Berater der Feuerwehren, beim jüngsten Austauschtreffen der ehrenamtlichen Sprachmittler im katholischen Pfarrzentrum in Alsfeld an. Vorgestellt wurde dabei auch die Migrationsberatung der Caritas.

Der ehrenamtliche Sprachmittlungs-Pool, den es seit 2015 gibt, wurde im Mai vergangenen Jahres durch das WIR-Vielfaltszentrum in der Stabsstelle Ehrenamt der Kreisverwaltung Vogelsbergkreis vom Evangelischen Dekanat übernommen. Nach über einem Jahr hat sich der Sprachmittlungs-Pool in der Kreisverwaltung fest etabliert und wird sehr gut angenommen. Bereits mehr als 2000 Termine wurden seitdem vereinbart. Ob für Arztbesuche, Termine beim Gesundheitsamt, Jugendamt und beim Jobcenter oder in Beratungseinrichtungen, Schulen und Kitas – die Sprachmittler des Vogelsbergkreises werden überall gebraucht.

Mittlerweile sind insgesamt 96 Ehrenamtliche, die über 35 Sprachen abdecken, im Sprachmittlungspool aktiv. „Fast jede Woche erreichen uns neue Anfragen von Personen, die in den Pool aufgenommen werden möchten“, erklärt die WIR-Mitarbeiterin Nazila Afshar, die hauptsächlich für die Koordination der Termine des Pools verantwortlich ist.

„Es hat sich gezeigt, dass der Sprachmittlungs-Pool ein wichtiges Instrument zur Integration darstellt, da Sprachbarrieren bei wichtigen Terminen überwunden werden können. Zum anderem bietet der Sprachmittlungs-Pool für Menschen mit Migrationsgeschichte ein attraktives Ehrenamt, in dem sie anderen Migranten bei der Integration helfen können. Um diese Ehrenamt zu würdigen, findet zweimal im Jahr ein Austauschtreffen statt“, so die WIR-Koordinatorinnen Antonia Schäfer und Sonja Hartmann.

Beim Treffen in Alsfeld hatten die Ehrenamtlichen die Gelegenheit, neue Mitglieder willkommen zu heißen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Nach einem Kennenlern-Bingo stellte sich die Migrationsberatung für Erwachsene mit Karin Schäddel und Ruth Pletsch vor. Die Beraterinnen nutzten das Austauschtreffen, um die Zusammenarbeit der Fachkräfte mit den Ehrenamtlichen auszubauen und die Beratungsangebote der Caritas vorzustellen.

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