Mangel an Verdauungsenzymen – zusätzliche Gefahr für den Blutzucker bei Diabetikern

Ein Diabetes mellitus beeinflusst nicht nur den Blutzucker, sondern auch viele andere Körperfunktionen. Blutgefäßen, Nerven, Augen, Füßen und der Niere gilt daher besondere Aufmerksamkeit. Ausgerechnet die Bauchspeicheldrüse selbst steht kaum im Fokus, noch nicht mal bei Schulungen für Diabetiker. Dabei ist bei 51 % der Typ-1, 31 % der Typ-21 und 83 % der Typ 3c-Diabetiker2 neben der Produktion von Insulin und Glucagon auch die Bildung von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse reduziert. Dieser Enzymmangel (exokrine Pankreasinsuffizienz, EPI) bleibt nicht ohne Folgen: Stetig wiederkehrende Verdauungsprobleme nach Mahlzeiten schränken die Lebensqualität stark ein; besonders kritisch ist für Diabetiker jedoch ein schlecht einzustellender Blutzucker. Experten raten daher Diabetiker regelmäßig auf eine EPI zu untersuchen3 . Anhand eines einfachen interaktiven Selbsttests auf der Webseite www.nortase.de können Diabetiker ihr EPI-Risiko einschätzen und dabei viel über die Erkrankung lernen (Abb. 1). Hinweise auf einen Verdauungsenzymmangel sollten beim Therapeuten abgeklärt werden. Zur Behandlung werden zu allen Mahlzeiten Arzneimittel mit Verdauungsenzymen eingenommen. Die vegetarischen Enzyme aus Reispilzen (Rizoenzyme) sind besonders für Diabetiker geeignet.

Verdauungsprobleme beim Therapeuten ansprechen
Der Selbsttest, der in Zusammenarbeit mit der Diabetologin Dr. Ilka Simon-Wagner entwickelt wurde, richtet sich ausnahmslos an Menschen mit Diabetes mellitus. „Er ersetzt nicht die ärztliche Diagnose“, so die Ärztin aus Lichtenfels, „kann aber deutliche Hinweise darauf geben, ob der Betroffene unter einem Enzymmangel der Bauchspeicheldrüse leidet.“ Leider wird die EPI auch von Ärzten bei der Ursachenforschung selten berücksichtigt. Durchfälle und Blähungen werden eher auf die Diabetesmedikamente zurückgeführt. Diabetiker, die die Warnsignale der EPI kennen, können jedoch ihre Beschwerden selbst besser einschätzen und ihren Therapeuten gezielt ansprechen. „Es ist wichtig, dass Patienten ihre Verdauungsprobleme nicht aus Scham verschweigen, sondern sie offen kommunizieren. Wird der Enzymmangel nicht behandelt, kann die unzureichende Verdauung beim Diabetiker zu unerwünschten Blutzuckerentgleisungen führen“, so die Expertin.

Hinweise auf eine EPI
Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Durchfälle, Blähungen, Abgang von Darmgasen und Bauchschmerzen sind unspezifische Symptome der EPI, die auch bei anderen Erkrankungen des Darms oder Unverträglichkeiten auftreten. Typisch hingegen ist das Auftreten etwa 30 Minuten nach fetthaltigen Mahlzeiten oder fetthaltigen Getränken (z. B. Cappuccino). Je länger ein Diabetes mellitus besteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch eine EPI vorliegt. Typisch für die späte Phase der Erkrankung ist ein heller, klebriger und übelriechender Fettstuhl, der häufig mit einer Bürste aus der Toilettenschüssel entfernt werden muss. Bei der Einordnung der Verdauungsbeschwerden helfen beim Test neben Art und Auftreten der Symptome auch Fragen zur Verwendung von Fruchtzucker, Zuckeraustauschstoffen und zu Diabetesmedikamenten, die ebenfalls Durchfälle und Blähungen auslösen können, wie auch zu Warnsignalen, Risikofaktoren der EPI (z. B. Alkohol und Rauchen) aber auch zu Operationen und CoErkrankungen, bei denen das Gewebe der Bauchspeicheldrüse entfernt oder zerstört wird (z. B. chronische Pankreatitis). Am Ende des Tests erhalten die Teilnehmer eine Auswertung mit ihrem persönlichen EPI-Risiko sowie Tipps für das weitere Vorgehen. Um für das Gespräch mit dem Therapeuten gewappnet zu sein, lohnt auch ein Blick in die Broschüre „Diabetes mellitus und Exokrine Pankreasinsuffizienz“ im Servicebereich der Webseite www.nortase.de. 10 Tipps für Diabetiker finden Sie zudem in Abb. 3.

Was Diabetiker zur EPI-Behandlung wissen sollten
In der Praxis wird die EPI meist durch einen einfachen Stuhltest auf Pankreas-Elastase 1 nachgewiesen. Unbehandelt führt die EPI zu Gewichtsverlust und Mangelernährung, die mit Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Nachtblindheit oder Osteoporose einhergeht. Um Verdauungsbeschwerden, Spätfolgen und bei Diabetikern auch Blutzuckerentgleisungen zu verhindern, müssen Verdauungsenzyme eingenommen werden, und das zu jeder Mahlzeit. Die Verdauungsenzyme zur Behandlung stammen entweder aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen oder aus Reispilzen (Rizoenzyme). „Meist wird direkt nach dem Essen ersichtlich, ob die Enzyme auch ausreichend dosiert und korrekt während der Mahlzeiten eingenommen wurden“, weiß die Ärztin aus ihrer langjährigen Erfahrung zu berichten. Treten trotz Enzymeinnahme noch Beschwerden auf, muss die Dosis erhöht und an die Größe und den Fettgehalt der Mahlzeiten angepasst werden. „Bei Diabetikern gibt es noch weitere Gründe für fortbestehende EPI-Beschwerden: durch den Diabetes mellitus ausgelöste Nervenschäden, die dazu führen, dass die Verdauungsenzyme im sauren Umfeld arbeiten müssen. Tierische Verdauungsenzyme können im sauren Magen oder sauren Darm jedoch nur eingeschränkt wirken“, erklärt die Diabetologin. Säurestabile Rizoenzyme wie im Arzneimittel NORTASE®, sind nicht vom pH-Wert ihrer Umgebung abhängig und können in solch einem Fall bereits im Magen und dem übersäuerten Dünndarm zuverlässig wirken. 

* NORTASE® Anwendungsgebiete: Ersatz von Verdauungsenzymen bei Maldigestion (Verdauungsschwäche) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse. Enthält Lactose.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand 03/21.

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