Rauchen bleibt größtes vermeidbares Gesundheitsrisiko

Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai macht das Klinikum Karlsruhe auf die gravierenden gesundheitlichen Folgen des Rauchens aufmerksam. Mit der Projektgruppe „Rauchfreies Krankenhaus“ legt das Klinikum darüber hinaus einen besonderen Schwerpunkt auf den Schutz von Patienten und Beschäftigten.

Laut der aktuellen Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) rauchen deutlich über 30 Prozent der Erwachsenden in Deutschland. Der lang anhaltende negative Trend bei der Anzahl der Raucher hat sich seit Corona ins Gegenteil verkehrt. Für Prof. Dr. Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe, sind das alarmierende Neuigkeiten, zumal der Anteil derer, die aktiv mit dem Rauchen aufhören wollen, nur 8 Prozent beträgt.

Der Gefäßmediziner weiß aus erster Hand von den gesundheitlichen Folgen des Rauchens zu berichten: So sind bis zu 90 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen auf aktives Rauchen zurückzuführen. Dazu fördert das Rauchen auch die Entstehung von sogenannten Arterienverkalkungen. Bei einer Arteriosklerose, wie die chronische Krankheit in Fachkreisen heißt, verengen und verhärten sich die Arterien durch Gefäßablagerungen. Die Folgen reichen von einem erhöhten Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko bis zur Notwenigkeit der Amputation von Gliedmaßen.

Storck ist auch Mitglied der klinikinternen Projektgruppe „Rauchfreies Krankenhaus“, in die Experten verschiedener Arbeitsbereiche ihr Wissen einbringen. „Das Klinikum Karlsruhe ist ein Genesungsort für seine Patientinnen und Patienten und hat gleichzeitig als Arbeitgeber Verantwortung für seine Beschäftigten“, betont Storck. „Daher möchten wir über die Gefahren des Rauchens informieren und vor dem Passivrauchen schützen.“

Rund um den Weltnichtrauchertag veranstaltet die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie bereits zum vierten Mal das „Karlsruher Präventionsgespräch“, bei dem am 21. Juni im Klinikum Karlsruhe renommierte Expertinnen und Experten aus der ganzen Bundesrepublik Studien und Strategien zur Rauchentwöhnung diskutierten und das als Fortbildung für Ärzte und Assistenzberufe anerkannt ist. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Chancen und Risiken eines Umstiegs von der normalen „Verbrenner-Zigarette“ auf E-Zigaretten.

Die großen, irreversiblen Gesundheitsgefahren des Rauchens entspringen nämlich dem Rauch, der bei der Tabakverbrennung entsteht, und weniger dem Suchtstoff Nikotin. Storck, der sich seit Jahren klinisch-wissenschaftlich in der Rauchentwöhnung engagiert, sieht deshalb in der E-Zigarette eine Chance auch für hochgradig abhängige Raucherinnen und Raucher, ihre Gesundheitsrisiken zu minimieren: „Das Ziel bleibt immer die komplette Rauchentwöhnung, darin sind sich alle einig. Allerdings können oder wollen viele Menschen nicht komplett auf das Rauchen verzichten. Daher erachte ich, im Einklang mit der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, einen Umstieg auf weniger schädliche Verdampfer als sinnvoll.“

Storck schließt mit einem eindringlichen Appell: „In meiner klinischen Tätigkeit als Gefäß- und Thoraxchirurg behandle ich täglich die fatalen Auswirkungen des Rauchens. Ich kann daher nur eindringlich raten: Fangen Sie keinesfalls damit an und falls sie schon rauchen, nehmen Sie die Angebote zur Rauchentwöhnung wahr!“

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