Um den Anlass zu feiern, hat die Organisation, die WordPress entwickelt und herausgibt, unter der Adresse 20wp.wordpress.net eine Webseite eingerichtet. Weltweit finden dazu an vielen Orten kleine und größere Meetups statt. So heißen die Zusammenkünfte in der WordPress-Community.
Das "Betriebssystem des Webs"
Mitbegründer Matt Mullenweg hatte einst die Vision proklamiert, dass WordPress zum "Betriebssystem des Webs" werden sollte. Seinerzeit stand WordPress hinter 30 Prozent aller betriebenen Websites, so das österreichische Consultingunternehmen Q-Success. Heute, sechs Jahre später sind es über 43 Prozent aller Websites, die mit WordPress realisiert worden sind.
Beim Webhoster goneo im westfälischen Minden, wo ebenfalls entsprechend viele Kundinnen und Kunden WordPress einsetzen, behält man die Entwicklungen bei WordPress im Fokus. Am erstaunlichsten war für goneo zu beobachten, wie WordPress unaufhaltsam zum beliebtesten Content-Management-System wurde.
WordPress basiert auf PHP, einer Skriptsprache, die heute im Funktionsumfang dem einer Programmiersprache entspricht. Ursprünglich haben Webseitenbetreiber kürzere Abläufe damit programmiert, die bei Aufruf einer Seite einige Sekunden lang auf dem Server ausgeführt wurden. Daraus sind mit der Zeit ganze Anwendungen entstanden. Viele ähnliche Open-Source-Projekte wie Joomla! und Drupal hatten um die 2000er Jahre herum auf PHP gesetzt, Mambo oder Post Nuke ebenso. Viele sind inzwischen nicht mehr aktiv.
Die Basis: Ein Server, der PHP und eine Datenbank bereitstellt
Die PHP-Bibliotheken sind Teil der großen Linux-Distributionen. Auch bei Webhosting-Providern hatte sich die Kombination aus Linux, Apache, MySQL und PHP (kurz L.A.M.P-Stack) schnell etabliert. goneo startete 2006 und war einer der ersten Hoster, der quasi als Preisbrecher PHP schon in kleinen Webhosting-Paketen zu sehr günstigen Konditionen für alle Homepagebetreiber zur Verfügung gestellt hat. Damit war die Hostingplattform von goneo auch gut geeignet für WordPress-Installationen, obwohl Joomla! anfangs bei Kundinnen und Kunden viel beliebter war.
Wenn man bei goneo historisch auf die eigenen Statistiken für Open-Source-Webanwendungen blickt, stellt man fest, dass Joomla! noch vor der frühen Web-2.0-Boomphase 2006 bis 2012 nicht die erste Wahl bei Webseitenbetreibern war. Das änderte sich. Heute beträgt das Verhältnis der Installationszahlen von TYPO3, Joomla! und WordPress in etwa 1 : 3 : 5, aggregiert seit 2006, dem Startjahr von goneo.
Dabei verhielt sich WordPress in seiner Ursprungsform gar nicht so wie ein gewohntes Content-Management-System, sondern war ein auf Blogger ausgerichtetes Tool. Man sprach seinerzeit vom "Web-Log", einer Art Tagebuch im WWW mit den neusten Beiträgen oben und älteren Beiträgen, die dann chronologisch folgten.
Unterschiede zu anderen Content-Management-Systemen
Andere Content-Management-Systeme waren damals auf die Erstellung von Web-Portalen ausgelegt. Das Portal-Design war damals die meistgenutzte Darstellungsansatz: Die einzelne Webseite war typischerweise in drei Spalten unter einer Hauptnavigation aufgeteilt, dem "Menü". Von dort aus navigierten sich die User tiefer in die Website, während die Startseite ein Art Zusammenfassung und Promotionfläche für weiteren Inhalt bildete.
Die Bedeutung von Portalen als Contentaggregatoren und Start einer Websession verlor sich mit der steigenden Leistungsfähigkeit von Suchmaschinen.
WordPress bewegte sich etwas weg von der Web-Log-Idee, führte Seiten ein, die nicht wie die Beiträge (Posts) chronologisch angeordnet waren.
WordPress, so jedenfalls die Beobachtung aus der Perspektive eines Webhosters, hat weiterhin stets die Content-Ersteller im Blick gehabt, den Blogger oder die Bloggerin.
Fokus auf Content-Ersteller
Andere Projekte richteten sich stärker an den Bedürfnissen von eher technisch orientierten Spezialisten aus.
Diese brachten vor allem technisches Fachwissen rund um die Server- und Netzwerktechnologie mit, waren aber in ihrem Kontext in der Regel nicht diejenigen, die die Inhalte erstellten. Inhalte wurden von einem technisch wenig versierten Redaktionsteam erstellt und betreut.
Das Berufsbild des Webdevelopers, der mit HTML, CSS, Javascript, PHP und SQL arbeitet, war noch am Entstehen. Es war seinerzeit durchaus üblich, die Website mit einem Grafikprogramm zu designen und dann musste jemand Zeile für Zeile den grafischen Entwurf in HTML/CSS-Code umzusetzen.
Mit der durch Content-Management-Systeme realisierten Trennung von Technik, Code, Inhalt und Design konnten Organisationen und Unternehmen produktiver werden.
WordPress verfolgte offenbar weiter das Leitmotiv, dass einzelne Content-Ersteller die Website weitgehend selbst mit Inhalt füllen und betreiben können sollen.
Andere Content-Management-Projekte positionierten sich als Mittel der Wahl für sehr erfahrene Webentwickler in Agenturen, die von finanzkräftigeren Organisationen beauftragt wurden und die entsprechend große Entwicklungsbudgets bereitstellen konnten. Es stellte sich in diesem Kontext häufig die Herausforderung, das System in eine gewachsene Unternehmens-IT zu integrieren oder festgelegte Arbeitsabläufe abzubilden.
Wieder andere Projekte richteten sich auf ein Modell aus, das auf Websites mit Magazincharakter optimiert war. Dabei ging es darum, viele verschiedene Inhaltelieferanten zu verwalten. Jeder bekam ein ein eigenes Login mit festgelegter Berechtigungsstufe. Die Inhalte ließen sich klassifizieren und systematisieren und auf verschiedene Arten präsentieren, im Browserfenster gerne mehrspaltig.
Die große Masse an Webseitenbetreibern orientierte sich ganz offensichtlich zunehmend an WordPress – wegen der einfachen Handhabbarkeit und der Möglichkeit, schnell eigene Inhalte online zu bringen, auf die andere Userinnen und User mit Like oder Kommentar reagieren konnten.
Ökosystem um WordPress
Aus der Beliebtheit von WordPress hat sich eine Dynamik entwickelt, die eine große Anzahl an Erweiterungen und verfügbaren Vorlagen hervorbrachte. In der WordPress-Welt heißen diese "Plugins" beziehungsweise "Themes". So gibt es heute für jeden erdenklichen Zweck Plugins, die das WordPress-Kernsystem erweitern und zusätzliche Funktionen einbringen, teilweise gratis, häufig auch kostenpflichtig.
Mit dieser Dynamik und der immensen Verbreitung wuchsen die Begehrlichkeiten von Cyberkriminellen. Jede Software, so auch WordPress, hat Sicherheitslücken. Wird eine entdeckt, lässt sich die Kenntnis ausnutzen und ein Angriffsmuster entwerfen, das auf Millionen von WordPress-Installationen automatisiert angewendet werden kann. Beliebt ist, zu versuchen, die Installation zu übernehmen und zum "Zombie-Rechner" umzufunktionieren.
Die Software versendet dann massenweise Spam oder steuert andere korrumpierte Systeme als Command-and-Control-Server. Die Hacker bauen auch gerne eine Phishing-Seite ein, die der Anmeldeseite einer Bank oder eines Onlineshops täuschend echt nachempfunden ist. Wenn man es dann noch schafft, mit dringlich klingenden Spam-Mails die Empfänger hinters Licht zu führen und auf dieser Seite ihre Zugangsdaten einzugeben, fallen sensible Daten in kriminelle Hände.
Natürlich gibt es auch Abwehr- und Anti-Hacker-Plugins, doch WordPress bleibt ein beliebtes Ziel für Angreifer. Daher mühen sich die WordPress-Entwickler stetig, möglichst schnell alle entdeckten Lücken zu schließen. Die Folge ist, dass in kurzen Abständen Updates mit Patches und neue Releases folgen, die eingespielt werden müssen.
Auch wenn diese Updates zum großen Teil automatisiert installiert werden, bleibt so ein Vorgang immer etwas kritisch. Zu vielfältig ist die Landschaft an Kombinationen aus WordPress-Kern, Plugins und Themes als dass nicht doch Ausnahmen zu befürchten sind, der Update-Prozess nicht sauber durchläuft und WordPress beim Aufruf nur den gefrüchteten "White Screen of Death" oder Server-Error 500 zeigt.
Software, die sich aus einem 20 Jahre alten Kern heraus weiterentwickelt hat, schleppt die Entwicklungsgeschiche mit sich herum. Vor 20 Jahren verfolgte man andere Programmierparadigmen. Schließlich war PHP als Skriptsprache für prozessurale Abläufe beliebt, während man später viel stärker auf Objektorientierung setzte.
Weil im Betrieb WordPress einiges an PHP-Code mit vielen Datenbankabfragen ausgeführt haben möchte, stellen sich Herausforderungen bei der Seitenladegeschwindigkeit. Webuserinnen und -user sind nicht geduldig. Je schneller eine Website, desto besser. Daher muss man für entsprechende Ausstattung mit Hardwareressourcen sorgen oder Caching-Maßnahmen ergreifen.
Die Zukunft von WordPress wie ein Webhoster sie einschätzt
Gerade im Frontendbereich tut sich in jüngster Zeit eine Menge. Javascript-Frameworks sorgen für optische Dynamik und Bewegung auf responsiven Websites. Dank der Einführung der REST-API in WordPress und der Trennung von Frontend und Backend lassen sich neue Technologien mit WordPress nutzen.
Ein neuer Editor zur Eingabe von Inhalten, „Gutenberg“ genannt, brachte unlängst ein neues Konzept mit. Seitdem gibt es Blöcke, abgegrenzte Einheiten von Inhalten, die auch wiederverwendet werden können. So lassen sich damit auch Blöcke mit verschiedenen Funktionseinheiten komponieren. Das beschleunigt die Contenterstellung und macht die Website funktionaler und auch optisch attraktiver. Doch nicht alle eingeschworenen WordPress-Nutzerinnen und Nutzer feierten die auferlegte Einführung des neues Editors. Ein Teil wollte den klassischen Eingabeeditor zurück.
Mit der Orientierung an Blöcken bewegt sich WordPress klar in die Richtung, die bislang von Website Buildern (Homepagebaukästen) verfolgt worden ist. Diese kommen bevorzugt zum Einsatz, wenn die Inhalte der Website sich mit eher niedriger Frequenz ändern, während der visuellen Erscheinung viel Wert beigemessen wird. CMS-Tools wie WordPress sind auf die Präsentation von aktuellen, sich schneller verändernden Inhalten und Interaktion ausgerichtet.
Mit den Blöcken folgte WordPress selbst auch einen Weg, den einige Hersteller von Erweiterungen für WordPress schon für sich entdeckt hatten. Ziel dieser Erweiterungen war es, visuell attraktive Websites mit WordPress herzustellen, ohne dass der Nutzer oder die Nutzerin Code selbst schreiben muss. Alles lässt sich mit einer grafischen Nutzerschnittstelle bewerkstelligen.
Je mehr Funktionen in WordPress gepackt werden, sei es durch WordPress selbst oder durch Plugins, desto komplexer wird die WordPress-Installation. Dann ist mehr Know How für den Betrieb von Nöten, die Bedienung wird schwieriger und der Ressourcenbedarf steigt.
Auf der anderen Seite sieht man auch bei goneo auf Kundenseite in Teilen eine Gegenbewegung. Es entstehen mehr Websites, die stark auf Javascript-Frameworks setzen und statisch sind, während WordPress prototypisch für dynamisch erstellte Websites steht. Doch Dynamik erfordert mehr Rechenleistung und diese hat ihren Preis. Es gab Versuche aus der Open-Source-Szene, leichtgewichtigere Tools zu etablieren und ein Stück zurück zu den Blogger-Wurzeln zu gehen. Durchschlagend waren die Vorstöße nicht.
WordPress hat die Unterstützung vieler großer Unternehmen, die Entwicklungskapazitäten oder Geld zusteuern. Die Entwicklung von WordPress muss finanziert werden, auch wenn weltweit Tausende Entwickler freiwillig mitarbeiten.
Um Schritt halten zu können, Erwartungen an neue Features und Sicherheit zu erfüllen, ist seitens WordPress ein recht rigides Update- und Roadmapmanagement nötig, das mit demokratischen Prozessen wie man sie sich in einer Open-Source-Entwicklercommunity vielleicht naiverweise vorstellt, wenig gemein hat.
Zudem taucht nun bei Entwicklerkonferenzen rund um WordPress und bei WordPress-eigenen Konferenzen selbst, den „Word Camps“, die Frage nach der Zukunft des Webs auf. Hier ist dann vom dezentralen Web3 die Rede und es wird die Frage erörtert, welche Rolle WordPress denn im Web3 spielen könnte. Cryptowallets lassen sich zum Beispiel für eine Anmeldung nutzen, was mit Plugins realisierbar ist. Einige weitergehende Ansätze zielen auf den Umgang und die Präsentation von NFT ab, den Non Fungible Token, die gehandelt werden können, wobei die Transaktionen meist mit Blockchaintechnologie abgebildet werden.
Happy birthday, WordPress
goneo gratuliert WordPress zum 20jährigen Jubiläum. WordPress gilt bei goneo als ein herausragendes Beispiel für ein sehr erfolgreiches quelloffenes Softwareprojekt, das den immerwährenden Wandel im World Wide Web nicht nur bewältigt, sondern auch vorantreibt. Bei goneo ist man sich sicher, dass viele Kundinnen und Kunden auch in Zukunft Websites mit WordPress erstellen werden.
„Die goneo Internet GmbH mit Sitz in Minden in Westfalen bietet einsteigerfreundliche und besonders günstige Services aus den Bereichen Webhosting, E-Mail, Server und Domainregistrierungen.
Mit wenigen Klicks können goneo-Kunden, vom Layout über Bilder bis zum individuellen Inhalt, ihre eigene professionelle Website ins Netz bringen.
goneo ermöglicht es mit clickStart viele Top-Webanwendungen wie WordPress, Joomla, Typo3, WordPress, Contao schnell zu installieren.
Die goneo Internet GmbH ist seit 2006 aktiv und betreibt eigene Server in Rechenzentren in Deutschland.
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