Der Beauftragte arbeitet traditionell an der Schnittschnelle der evangelischen Kirchen Hessens zur Landesregierung in Wiesbaden und gilt in dieser Rolle als „Kirchendiplomat“. Er vertritt in seiner Funktion zugleich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie die Evangelische Kirche im Rheinland, deren Kirchengebiete hessisches Territorium umfassen.
Medieneinladung zum Amtswechsel mit zahlreichen Gästen
Der Amtswechsel wird in einem feierlichen Gottesdienst (16 Uhr) in der Wiesbadener Lutherkirche und einem anschließenden Empfang begangen. Dazu werden zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet, darunter der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sowie der Intendant des Hessischen Rundfunks, Florian Hager. Die Feier in der Lutherkirche gestalten unter anderem Bischöfin Beate Hofmann und Präses Michael Schneider aus der EKKW sowie Kirchenpräsident Volker Jung und Präses Birgit Pfeiffer aus der EKHN. Medienschaffende sind zur Berichterstattung über den Amtswechsel am 30. Mai nach Wiesbaden eingeladen: 16 Uhr: Gottesdienst in der Lutherkirche (Mosbacher Str. 2), anschließend: Empfang u. a. mit dem Ministerpräsidenten (Brentanostraße 3). Jörn Dulige und Martin Mencke stehen auf Anfrage für Pressegespräche zur Verfügung. Kontakt: presse@ekhn.de
Jörn Dulige: Eines der interessantesten Ämter in der evangelischen Kirche
Nach Worten von Jörn Dulige (65) „ist das Amt des Beauftragten der Evangelischen Kirchen in Hessen für mich eines der interessantesten Ämter in der evangelischen Kirche“. Es stehe „für die Breite und Tiefe der kirchlichen Beiträge im gesellschaftspolitischen Diskurs“. Seinem Nachfolger wünscht er Freude an einem Amt, das immer wieder für neue Wendungen gut ist und somit nie langweilig wird“. Dulige ist seit 1993 Beauftragter der Evangelischen Kirchen. Von 1984 bis 1989 war er Gemeindepfarrer in Rodenbach bei Hanau und wechselte danach ins Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kassel, dort zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildungsfragen. Er studierte Evangelische Theologie und Publizistik in Bethel und Münster. Von 2009 bis 2017 war Dulige auch Vorsitzender des Rundfunkrates des Hessischen Rundfunks. Aktuell ist er der stellvertretende Vorsitzende des Rundfunkrates.
Martin Mencke: Arbeit an den Schnitt- und Schaltstellen
Martin Mencke (56) möchte „das vielfältige Engagement der evangelischen Kirchen in Hessen in unserer Gesellschaft an den Schnitt- und Schaltstellen zwischen Kirche und Politik stark machen: darauf freue ich mich!“ Mencke ist promovierter Theologe und war seit 2011 Dekan des Evangelischen Dekanats Wiesbaden mit mehr als 70.000 Kirchenmitgliedern. Zuvor war er sieben Jahre lang Pfarrer in der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde in Washington DC (USA) und dort zugleich Fachbereichsleiter für Religion/Ethik an der Deutschen Schule. Sein Studium absolvierte er in Tübingen, Heidelberg und Berlin. Mencke promovierte über das Thema „Erfahrung und Gewissheit des Glaubens“. Er war mehrfach auch Lehrbeauftragter für Systematische Theologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt.
Aufgaben des Beauftragten am Sitz der Landesregierung
Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen pflegt die Verbindung zur Landesregierung mit den dazugehörigen Ministerien und zum hessischen Landtag. Er hält Kontakt zu den politischen Parteien und zu Vereinigungen und Verbänden auf Landesebene. Er ist kirchlicher Interessenvertreter gegenüber dem Land, Beobachter des öffentlichen Lebens Hessens an der Schnittstelle von Kirche und Politik und Vermittler zwischen Kirche und Land. Er leitet das Evangelische Büro Hessen. Der Beauftragte informiert die Kirchen über die zur Beratung und zum Beschluss anstehenden Gesetze der Landesregierung und nimmt für die Kirchen Stellung. Er berichtet den Kirchenleitungen und Landeskirchenämtern über Geschehnisse im Land. Als evangelischer Pfarrer ist der Beauftragte auch Seelsorger. Für Andachten im hessischen Landtag steht er ebenso zur Verfügung wie für den seelsorgerlichen Dienst. Mit dem Katholischen Kommissariat arbeitet er zudem in enger Abstimmung zusammen. Zu den Aufgaben des Evangelischen Büros gehört auch die Vertretung der Diakonie Hessen. Eine eigene, derzeit vakante Stelle vertritt den evangelischen Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege gegenüber dem Land Hessen. Dazu gehört es unter anderem, den Kontakt der Diakonie zur Landespolitik sowie zu den kommunalen Spitzenverbänden zu pflegen.
Die drei evangelischen Kirchen in Hessen
Die EKHN, zu der auch Teile von Rheinland-Pfalz gehören, hat rund 1,2 Millionen Mitglieder in ihrem hessischen Kirchengebiet. Zur EKKW zählen rund 730.000 Menschen in Hessen und im südthüringischen Schmalkalden. Der Evangelischen Kirche im Rheinland, deren Territorium sich auf weite Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und des Saarlands erstreckt, gehören in Hessen rund 65.000 Mitglieder vornehmlich im Raum Wetzlar an.
Internet: www.evangelisches-buero-hessen.de
Stichwort: Rheinische Kirche in Hessen
Als hessische Exklave gehört der Kirchenkreis an Lahn und Dill zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Zum Kirchenkreis gehören 43 Kirchengemeinden mit rund 65.000 Mitgliedern.
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