Fastned will Schnellladestationen in Städten bauen

Der niederländische Schnelllade-Anbieter Fastned will nicht nur sein Netz von Ladestationen entlang der Autobahnen ausbauen, sondern künftig auch verstärkt in den Städten Ladestationen anbieten. Das kündigte Deutschlandchefin Linda Boll im Gespräch mit der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift auto motor und sport an. „Viele Stadtbewohner sind Laternenparker und haben keine Möglichkeit, zu Hause an einer Wallbox zu laden. Und es ist auch nicht skalierbar, ganze Städte mit AC-Ladesäulen auszustatten. Deshalb brauchen wir Schnelllader auch in den Städten, an denen rasch nacheinander E-Autos aufgeladen werden können“, so Boll. „Wir werden definitiv tiefer in die Städte hineingehen.“

Der Ausbau entlang der Autobahnen konzentriert sich auf Flächen in Autobahnnähe, weil Fastned bei der Vergabe von Ladestationen auf den Autobahnraststätten der Tank & Rast nicht zum Zuge kommt. Deshalb haben Fastned und auch Tesla vor dem OVG Düsseldorf Klage gegen die Nichtberücksichtigung eingereicht. Dennoch soll der autobahnnahe Ausbau weitergehen. „Wir wollen in Deutschland vorkommen, deshalb findet man uns hier primär an Autobahnabfahrten, nicht direkt an der Autobahn. Das ist nicht ideal, geht aber nicht anders“, bedauert Boll.

Offenbar führen die Probleme dazu, dass der Ausbau in Deutschland nicht so rasch vorankommt. So liegen von den 1400 Ladepunkten, die Fastned derzeit in sechs Ländern betreibt, nur 200 in Deutschland. „Im Moment betreiben wir 256 Ladeparks in sechs verschiedenen europäischen Ländern“, so Boll. „Das sind insgesamt 1400 einzelne Ladepunkte. In Deutschland sind es derzeit 37 Ladestationen, also knapp 200 Ladepunkte.“ Allerdings will Fastned das Wachstum beschleunigen. „Wir haben das Ziel, bis 2030 in ganz Europa 1000 Ladestationen aufzubauen.“

Redakteure: Birgit Priemer, Andrea Weller

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