Traumschlag im Stechen – Lencart schlägt Vahlenkamp

Das Finale der Little Venice Red Sea Open im Golf Club Ain Sokhna hätte eigentlich zwei Sieger verdient: Erst erspielt sich Timo Vahlenkamp dank sieben Birdies auf den Back Nine einen Platz im Stechen mit Pedro Lencart (-17). Dann muss sich der glänzend aufspielende Deutsche jedoch dem Portugiesen am ersten Extra-Loch geschlagen geben – dieser entscheidet das Playoff mit einem brillanten Birdie. Für seinen ersten Sieg erhält er 5.000 Euro Preisgeld. Platz drei teilen sich Cédric Gugler (Schweiz), Henry Simpson (Frankreich) und Christian Bräunig (Deutschland) bei -13.

Eigentlich dachte Pedro Lencart, der Sieg wäre schon sicher – doch dann kam Timo Vahlenkamp. Der Deutsche zog mit vier Birdies auf den letzten vier Löchern des Golf Club Ain Sokhna mit Pedro Lencart gleich. Somit trafen sich die beiden Profis im Stechen wieder. „Das war eine kleine Überraschung“, gab der Portugiese wenig später zu. Lencart hatte nach einem Birdie auf der 16 zwei Schläge Vorsprung auf Vahlenkamp, der sich mit einer 64 (-8) – der besten Runde des Tages – seinen Platz im Playoff verdiente.

Die beeindruckende Verfolgungsjagd des gebürtigen Westfalen hatte jedoch kein Happy End. Lencart legte seine Annäherung auf dem ersten Extra-Loch direkt an die Fahne und sicherte sich mit einem Birdie seinen ersten Titel auf der Pro Golf Tour. „Es fühlt sich großartig an“, so der glückliche Sieger, der bei diesem letzten Schlag ins Grün – 118 Meter in den Wind – ein Pitching Wedge in den Händen hielt. „In Anbetracht der Gesamtsituation, unter dem Druck, war es wahrscheinlich sogar der beste Schlag meiner Karriere.“

Beste Runde des Turniers

Weitere Superlative verwendete Lencart, als er über seine zweite Runde der Little Venice Red Sea Open sprach. Dort hatte er den Grundstein für seinen späteren Triumph gelegt. Der 22-Jährige, der seit seinem Wechsel ins Profilager vor zwei Jahren an der Algarve lebt, spielte am zweiten Tag eine hervorragende 63 (-9). „Es war sehr nah an der perfekten Runde“, erklärte Lencart rückblickend. Vor allem seine Annäherungsschläge seien unglaublich gewesen. Und wäre der letzte Putt der Runde nicht ausgelippt – dann hätte er sogar den Platzrekord im bestens präparierten Golf Club Ain Sokhna egalisiert. 

Auch auf den Platz in Ain Suchna angesprochen, kam Lencart ins Schwärmen: „Der Kurs und das Resort sind großartig. Ich denke, er war sogar nochmal ein Stück besser als bei den ersten beiden Events hier. Außerdem kommt das Setup meinem Spiel sehr entgegen, da es hier auf die Annäherungen und das Putten ankommt – und das sind meine Stärken.“ Da ist es Lencart natürlich nicht unrecht, dass am 9. April auch das nächste Turnier der Saison im Golf Club Ain Sokhna gespielt wird – die EINBAY Red Sea Open 2023.

Erstes Ziel erfüllt

Nach einer Saison 2022, die mit Position 64 in der Order of Merit nicht Lencarts Ansprüchen genügte, ging das portugiesische Talent dennoch mit großen Zielen in dieses Jahr: „Mein Ziel war von Beginn an, dieses Jahr unter den Top Fünf abzuschließen und ein Turnier zu gewinnen.“ Das erste Vorhaben hat er nun erfüllt. Und in der Gesamtwertung sieht es in dieser frühen Phase der Saison auch gut aus. Lencart rangiert nach der Little Venice Red Sea Open auf dem dritten Platz in der Order of Merit. Der Franzose Clement Guichard führt das Ranking weiter an. Bräunig folgt auf Platz zwei.

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