Jugend forscht: Baden-Württembergs beste MINT-Talente stehen fest

Für den 58. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich 16 junge MINT-Talente aus Baden-Württemberg qualifiziert. Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden heute in Karlsruhe ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der experimenta gGmbH, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung Baden-Württemberg e. V. (natec), präsentierten 100 Teilnehmende 58 Forschungsprojekte.

Landessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurden Lukas Zeihsel (21), Marvin Schmauder (20) und Jacob Herdtweck (20) von der ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG. Sie konstruierten ein neuartiges Gerät zur Reinigung von Besen. Mithilfe einer komplexen Mechanik lassen sich damit etwa Metallspäne aus den Borsten entfernen – eine Arbeit, die von Hand ausgeführt bislang ein hohes Verletzungsrisiko barg. Julian Kehm vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck siegte im Fachgebiet Biologie. Der 17-Jährige konnte das Vorkommen der Alpenfledermaus in seiner Heimatregion nachweisen, die dort bislang nicht heimisch war. Dazu wertete er knapp 20 000 Ortungsrufe der Tiere aus und analysierte Fledermaus-DNA in Kotproben.

Chemie-Landessieger Lukas Weiblen (20) vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Eningen unter Achalm erforschte die Leitfähigkeit von Lithium-Lanthan-Zirconiumoxid. Dabei handelt es sich um ein Keramikmaterial, das als vielversprechender Kandidat für die Entwicklung von sicheren Festkörperakkus mit hoher Energiedichte gilt. Felix Hörner (17), Felix Makartsev (18) und Michel Weber (17) vom Lessing-Gymnasium in Karlsruhe überzeugten die Jury im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Die Jungforscher entwickelten ein mobiles softwarebasiertes System zur flächendeckenden Erfassung und Auswertung ortsbezogener Luftverschmutzungsdaten, mit dem sich etwa die Feinstaubbelastung veranschaulichen lässt.

Im Fachgebiet Mathematik/Informatik waren Chiara Cimino (16) und Alisa Schmid (17) vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen erfolgreich. Die Nachwuchsforscherinnen befassten sich mit den sogenannten Mützenaufgaben des Mathe-Adventskalenders, eines beliebten Onlineangebots. Dabei analysierten sie die Mathematik hinter diesem Aufgabentypus und suchten nach optimalen Lösungsstrategien. Donat Miftari (16) und Joséphine Griep (15) vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck errangen den Landessieg in Physik. Die beiden präsentierten eine physikalische Untersuchung des Rollverhaltens von Kugeln auf Sand. Ihre Erkenntnisse wollen sie auf die Auslaufzonen etwa von Autobahnen anwenden, um so einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu leisten.

Ein großes Problem bei Fotovoltaikanlagen ist der Leistungsverlust bei Verschattung oder Verschmutzung einzelner Solarzellen, da die schwächste Zelle immer die Gesamtleistung der Anlage bestimmt. Stefanie Eski (17), Florian Brütsch (17) und Babett Ludwig (17) vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen fanden dafür eine Lösung, indem sie die schwächeren Zellen mit Strom aus dem Gesamtstrang unterstützten. Sie siegten in Technik. Mit dem Landessieg für die beste interdisziplinäre Arbeit wurde Linus Sorg (16) vom Gymnasium Balingen ausgezeichnet. Er entwickelte eine Software, mit der sich mittels Bewegungserkennung automatisiert Meteore am Nachthimmel identifizieren lassen. Das von ihm optimierte neuronale Netzwerk erreichte mehr als 80 Prozent der Leistungsfähigkeit des menschlichen Auges.

Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 58. Bundesfinale vom 18. bis 21. Mai 2023 in Bremen statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und die Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V.

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