Frühjahrsputz fürs Fahrrad
„Unter Schmutz und Dreck kann sich ein Riss im Fahrradrahmen verbergen oder eine fehlende Schraube übersehen werden, die Bremsbeläge greifen schlechter und auf Dauer kann sich Rost bilden“, sagt Schneider. „Eine Grundreinigung verbessert die Leistung, verlängert die Lebensdauer der Fahrradkomponenten und ermöglicht es, alle Teile des Fahrrads gründlich zu inspizieren.“ Mit etwas mildem Seifenwasser, ein paar Lappen und einer alten Zahnbürste sollte das Rad daher regelmäßig gereinigt werden. Jeglicher Schmutz, der sich am Rahmen angesammelt hat, insbesondere in den Ecken und Winkeln, sollte entfernt werden. Die Bremsbeläge, Reifen und Felgen, die Kabel und das Tretlager sollten ebenfalls feucht abgewischt werden. Auf eine Dusche mit dem Gartenschlauch sollten Fahrradbesitzer:innen verzichten – ein feuchter Lappen reicht in den meisten Fällen aus.
Nach der Reinigung sollten im nächsten Schritt alle Schrauben überprüft werden. Sitzt eine Schraube locker oder fehlt gänzlich, kann das schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere die Schraubverbindungen am Lenker, an den Radachsen oder an der Sattelstütze sollten auf festen Sitz und eventuellen Rost kontrolliert werden.
Kette, Schaltung und Tretlager überprüfen
Die Kette, die Kettenblätter und die Schaltröllchen am Schaltwerk können mit fettlösenden Reinigungsmitteln gesäubert werden. Anschließend sollte auch die Kette auf Verschleiß und Rost kontrolliert werden. „Eine verschlissene Kette verhindert effektives Treten und beschädigt die Kettenblätter“, sagt Schneider. „Eine leichtgängige Schaltung und eine gut sitzende Kette übertragen die Kraft aus den Beinen am besten auf die Räder.“ Ist die Kette zu locker oder rostig, sollte sie in einer Fahrradwerkstatt ausgetauscht werden. Mit fettlösendem Reinigungsmittel können die Kette, die Kettenblätter und die Kassette gereinigt werden. Mit frischem Kettenöl läuft die Kette dann wie neu. Auch die Pedale und das Tretlager sollten einmal im Jahr kontrolliert werden. Hierfür sollte die Kette vom Kettenblatt genommen werden. Wenn das Pedal gekurbelt wird, sollte kein Widerstand und keine seitliche Bewegung zu spüren sein. Anschließend sollten die Pedale und das Tretlager abgenommen werden, um sie zu reinigen und zu fetten.
Damit Fahrradfahrer:innen feststellen können, ob die Gangschaltung funktioniert und die Kette nicht springt, sollten sie alle Gänge einzeln durchtesten. Das Hinterrad wird hierzu angehoben und die Pedale gekurbelt. Dreht sich das Hinterrad, werden alle Gänge manuell durchgeschaltet. Auch die Schaltkabel sollten in einem guten Zustand sein. Wenn Kerben oder Ausfransungen vorhanden sind, sollten die Kabel ersetzt werden. Lockere Kabel gilt es festzuziehen. Damit die Schaltzüge besser gleiten, können ein paar Tropfen Schmieröl helfen.
Reifenkontrolle für eine sichere Fahrt
Um sich zu vergewissern, dass die Reifenschläuche dicht sind, müssen sie zuerst bis zum empfohlenen Luftdruck aufgepumpt werden. Halten die Reifen über Nacht den Druck, sind sie dicht. Für eine sichere Fahrt sollten sich die Räder frei und gerade drehen, ohne Achter, Schleifen oder Wackeln. Auf dem Sattel stehend oder an einer Aufhängung können die Räder gedreht werden, um zu kontrollieren, ob sie wackeln oder eiern. Sanfte Unregelmäßigkeiten können Sie am Zentrierständer mit einem Speichenschlüssel beheben. Wenn dem Rad Speichen fehlen oder der Reifen sichtbar beschädigt, gerissen oder abgenutzt ist, muss er ersetzt werden.
Bremsen auf Verschleiß und Funktion testen
„Für eine sichere Fahrradfahrt und ihr sicheres Ende sind einwandfrei funktionierende Bremsen das A und O“, sagt Schneider. Die meisten Fahrräder sind mit Felgen- oder Scheibenbremsen ausgestattet. Bei beiden Varianten sollten die Beläge regelmäßig auf Verschleiß kontrolliert werden. Bei Felgenbremsen sollten noch Rillen auf den Gummibelägen erkennbar sein. Sind die Gummibeläge abgenutzt, ist es Zeit für neue Bremsbeläge. Scheibenbremsen sollten mindestens die Dicke von drei aufeinander gestapelten Visitenkarten haben. Die Bremsen sollten nicht schleifen, wenn sie gelöst sind, aber dennoch vollen Kontakt mit der Felge des Reifens haben oder gleichmäßig auf dem Rotor aufliegen, wenn sie angezogen werden. Für den Bremstest sollte jedes Rad einzeln gedreht und die Bremse voll betätigt werden. Ab dem halben Bremshebelweg sollte der Druckpunkt erreicht werden. Muss die Bremse mit viel Kraft und voll getätigt werden, damit die Beläge greifen oder greifen die Bremsbacken nicht voll, müssen die Bremsen nachjustiert werden. Wenn die Bremshebel sich sehr leicht bis zum Lenker herunterdrücken lassen und nicht zurückschnappen, müssen die Bremskabel nachgezogen werden. Mit etwas Übung und Anleitung kann die Bremse selbst eingestellt werden, im Zweifel sollte jedoch eine Fahrradwerkstatt aufgesucht werden, denn die Bremsanlage trägt wesentlich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.
Auch in der hellen Jahreszeit muss das Licht am Fahrrad funktionieren
Auch im Frühjahr und Sommer können Dunkelheit und schlechte Sicht ein Problem darstellen. Daher sollte auch die Lichtanlage am Fahrrad einem Frühjahrscheck unterzogen werden. Bei einer Lichtanlage mit Nabendynamo sollten vor allem die Kabel und die Beleuchtungseinheiten überprüft werden. Sind die Leuchten kaputt, müssen sie ersetzt werden. Das Gleiche gilt für Leuchten, die von einem Speichendynamo angetrieben werden. Ist der Dynamo defekt, muss er ausgetauscht werden. Viele Radler:innen setzen mittlerweile auf batteriebetriebene und abnehmbare Lichter. Sobald es dämmert müssen die Strahler ans Fahrrad angebracht werden. Pflicht für alle Fahrten, auch im Hellen, sind Reflektoren und Rückstrahler.
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