Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Die einbrechenden Neubauzahlen bedeuten leider, dass bezahlbares Wohnen in Deutschland auf absehbare Zeit Mangelware bleiben wird. Wenn nur etwas über 350.000 Wohnungen genehmigt werden, sind wir von dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich weit entfernt. Denn hinzu kommt, dass genehmigt noch lange nicht gebaut ist. Mittelfristig werden nur etwa 200.000 Wohnungen pro Jahr entstehen können, wenn sich nicht schnell etwas ändert.
Gründe für den Absturz sind die historisch schlechten Baubedingungen: Material- und Fachkräftemangel, Preisexplosionen, Zinsanstieg und das staatlich verursachte Förderchaos, das seit Anfang 2022 herrscht. Bauwillige haben keinerlei Planungssicherheit mehr, wie sie die massiv steigenden Kosten auch infolge stark steigender Gebäudeanforderungen stemmen sollen. Neubauvorhaben werden deshalb reihenweise eingestellt. Das belegt der sich verschärfende Sinkflug der Baugenehmigungen im zweiten Halbjahr 2022, insbesondere bei Mehrfamilienhäusern. So wurden im Dezember 19,3 Prozent weniger Einheiten im Geschosswohnungsbau genehmigt als im Vorjahresmonat.
Die Regierung muss endlich handeln und bezahlbaren Wohnungsbau angemessen fördern. Denn in der aktuellen Krisensituation von extremen Kostensteigerungen hilft kurzfristig nur eine auskömmliche und verlässliche finanzielle Unterstützung, um bezahlbaren Wohnungsbau überhaupt zu ermöglichen. Zusätzlich müssen innovative Technologien wie das serielle und modulare Bauen stärker unterstützt werden. Und von staatlicher Seite dürfen keine weiteren Auflagen erlassen werden, die das Bauen ohne erkennbaren tatsächlichen Nutzen weiter verteuern.“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
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